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Saison

26.11.19

Wenn immer noch was geht...

Fünf Jokertore, fünf Tore in der Nachspielzeit und sechs Punkte nach Rückständen - die Rothosen überzeugen in dieser Spielzeit mit einer besonderen Comeback- und Last-Minute-Mentalität.

Mit seinem emotionalen 2:1-Siegtreffer im Duell mit Dynamo Dresden brachte David Kinsombi am Sonnabaned spät in der Nachspielzeit das Volksparkstadion zum Explodieren. Die Rothosen hatten es wieder getan: wieder ein Tor in den Schlussminuten, wieder zeichnete ein Einwechselspieler dafür verantwortlich und wieder gelang ein Punktgewinn nach Rückstand - dieses Mal der erste dreifache der Saison. Für den einen oder anderen HSV-Fan mit erhöhtem Puls oder Herzschlag mag es aktuell etwas geballt kommen - der HSV erzielte erst am vorherigen Spieltag beim 1:1 in Kiel durch Timo Letschert den späten, aber hochverdienten Ausgleich -, aber die Rothosen stellen in dieser Saison bis dato eindrucksvoll unter Beweis, dass mit ihnen immer zu rechnen ist. Und zwar zu jeder Spielminute, bei jedem Spielstand und mit jedem Spieler. "Jeder weiß, dass wir immer in der Lage sind, ein Tor zu machen", erklärte im Anschluss an das jüngste Comeback Schlussmann Daniel Heuer Fernandes, der das nimmermüde Aufbäumen seiner Vorderleute bestens im Blick hat. "Egal wer von Beginn an spielt - wir wissen, dass wir immer auch eine gute Bank in der Hinterhand haben", pflichtet Kapitän Aaron Hunt, der gegen Dresden ebenso wie Jairo Samperio und Torschütze Kinsombi als Einwechspieler frischen Wind ins Spiel brachte, bei. 

21 Treffer in Halbzeit zwei 

Letztgenannter markierte dabei sowohl das fünfte Joker-Tor als auch den fünften Treffer in der Nachspielzeit für den HSV in dieser Saison. Bei den Jokern trugen sich zuvor Khaled Narey (2. Spieltag vs. FCN, Tor zum 3:0), Jairo (4. Spieltag vs. KSC, 4:2), Sonny Kittel (9. Spieltag vs. FÜR, 2:0) und Timo Letschert (13. Spieltag vs. HKI, Treffer zum 1:1) in die Torjägerliste ein. Bei den Torschützen in der Nachspielzeit sind es neben Kinsombi, Jairo und Letschert zudem noch Hunt (1. Spieltag vs. SVD, 1:1) und Fein (11. Spieltag vs. VfB, 6:2). In beiden Kategorien mischen die Hamburger ligaweit ganz vorne mit. Lediglich der SSV Jahn Regensburg und 1. FC Heidenheim (7) erzielten mehr Treffer durch Einwechselspieler, bei der Torausbeute nach dem Ende der regulären Spielzeit stehen die Rothosen vor Stuttgart und Regensburg (je 4) sogar an der Spitze. Gleiches gilt für die Anzahl an Tore in der zweiten Halbzeit. Hier führt der HSV mit 21 Treffern die Liga an. Das Erfolgsgeheimnis sind neben einer ausgesprochen guten Fitness der Mannschaft - die Rothosen laufen 116,5 Kilometer pro Spiel (Liga-Rang 4) - ein besonderer Wille und Glaube der Mannschaft sowie ein gutes Coaching und goldenes Händchen bei Dieter Hecking, Dirk Bremser und Tobias Schweinsteiger. So geriet der HSV in dieser Saison fünfmal in Rückstand, kam aber nur einmal - beim 0:2 im Stadtderby gegen St. Pauli - nicht zurück. Vielmehr stehen sechs zurückerkämpfte Punkte nach Rückständen zu Buche. Dass der HSV überhaupt einen Rückstand aufholen muss, kommt selten vor - außer Stuttgart (ebenfalls fünf) fielen alle anderen Zweitligisten häufiger ins Hintertreffen -, aber für den Fall der Fälle ist die Hecking-Elf mit ihrer Niemals-Aufgeben-Mentalität bestens gerüstet.