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Nachbericht

14.01.18

Wille zur Wende

Die Niederlage zum Start in die Bundesliga-Rückrunde drückte auf die Stimmung. Deshalb richteten sich am Sonntag alle Blick schnell auf das kommende Wochenende und die angestrebte Wende zum Guten.

Großes Medienaufkommen am Volksparkstadion bei der Presserunde von Trainer Markus Gisdol, dazu der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen in diversen TV-Fußballsendungen live zugeschaltet – die sonntägliche Stimmung rund um den HSV war angespannt. Nachdem am Samstag der Rückrundenauftakt in Augsburg misslang, stellten sich die Vereinsverantwortlichen im Anschluss an Spielanalyse und Training den Fragen und nahmen hierbei sich selbst und die Mannschaft in die Pflicht. Alles, um den sportlichen und stimmungstechnischen Turnaround schon im ersten Heimspiel 2018 zu schaffen.

Mehr Mut, Männer!

„Unser Spiel war nicht gut genug“, gestand Gisdol mit Blick auf die 0:1-Niederlage beim FCA zum Rückrundenauftakt und resümierte: „Wir haben wieder mal ganz anständig mitgespielt, aber anständig gewinnt dir keine Spiele.“ Zu unentschlossen sei die Mannschaft aufgetreten, zu zögerlich, nicht mutig genug. „Wir schaffen viele Situationen, in denen wir den Gegner richtig gut pressen und so sehr früh den Ball gewinnen, doch dann treffen wir meist die falschen Entscheidungen“, monierte der Coach.

Querpässe, Sicherheitsfußball – dabei soll es doch schnell in die Spitze gehen, sobald der Ball gewonnen ist. „Den Jungs geht aber derzeit das Selbstvertrauen ab, die Sicherheit, der Mut, all das müssen wir uns hartnäckig zurückerarbeiten.“ Erst im Training, dann aber auch in den Spielen. Dann werde die Mannschaft auch wieder torgefährlicher agieren, das sei schließlich zwingend notwendig, denn: „Ohne Tore keine Siege“, so Gisdol, der in dieser Woche auf den Faktor Heimspiel setzen wird. „Wir müssen unsere Heimstärke zurückgewinnen, denn in der Rückrunde haben wir viele Heimspiele gegen Tabellennachbarn. In diesen Spielen werden die ganz wichtigen Punkte vergeben, die müssen wir gewinnen. Am besten schon Samstag gegen Köln.“

Weg der kleinen Schritte

Köln – gutes Stichwort. Denn auf den kommenden Samstag richtete auch Heribert Bruchhagen sein Augenmerk. Das Heimspiel gegen den FC werde „eine ganz wichtige Partie“, sagte der Vorsitzende, der nach zuletzt drei Niederlagen und insgesamt fünf sieglosen Spielen in Serie fordert: „Wir müssen alle besser werden, angefangen bei mir bis hin zu jedem einzelnen Spieler. Jeder muss hochkonzentriert arbeiten und sich verbessern.“

Hierfür sei jedoch die sich breitmachende Tristesse nicht förderlich, mahnt der Vorsitzende: „Resignation hat im Fußball noch niemandem weitergeholfen, stattdessen sind Wille, Nervenstärke und Widerstandsfähigkeit von jedem einzelnen gefragt.“ Grundtugenden, um „die Wende zu erzwingen“, wie Bruchhagen es ausdrückt, es stehe schließlich noch eine nahezu komplette Rückrunde zur Verfügung. Und beim Stichwort Rückrunde denkt er an die der letzten Saison: 25 Punkte, Tabellensiebter der Rückrundentabelle – „da haben wir trotz einer ähnlich schlechten Ausgangslage gezeigt, was man mit absoluter Geschlossenheit und der nötigen Heimstärke erreichen kann.“ Ähnliches wird nun wieder vonnöten sein. Bruchhagen glaubt fest daran: „Wir sind uns unserer prekären Situation absolut bewusst, aber wir wissen auch, dass wir ähnliche Situationen bereits gemeistert und uns da Schritt für Schritt rausgearbeitet haben.“ Am kommenden Wochenende soll der erste Schritt erfolgen.