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Pressekonferenz

14.03.19

"Genauso hart arbeiten und den gleichen Willen haben!"

In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 sprach Hannes Wolf unter anderem über seine Erwartungen an die Partie, den großen Zuspruch der Zuschauer und die Verletzung von Kapitän Aaron Hunt. 

HSV-Trainer Hannes Wolf und seine Schützlinge stehen am Sonnabend beim Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 (ab 12:45 Uhr live im HSVnetradio) vor einer echten Reifeprüfung: Nach dem furiosen 4:0-Sieg im 101. Stadtderby gegen den Erzrivalen St. Pauli gilt es, gegen die wieder erstarkten und aktuell zwölfplatzierten Lilien die gezeigte Leistung zu bestätigen und die nächsten drei Punkte einzufahren. "In dieser Liga ist gefühlt jedes Spiel fifty-fifty. Wir müssen gegen Darmstadt genauso hart arbeiten, die gleiche Aktivität und den gleichen Willen haben!", betonte der 37-jährige Fußball-Lehrer in der heutigen Pressekonferenz mit Nachdruck und setzt nicht zuletzt auf die Unterstützung der Fans, die mit rund 54.000 Zuschauern für einen großen Rahmen sorgen werden. "Besonders jetzt im letzten Drittel der Saison ist es wichtig, dass das Zusammenspiel zwischen der Mannschaft und den Fans gut funktioniert. Wir brauchen die Zuschauer, auch wenn das Spiel schwer wird und es Phasen gibt, die uns schwerfallen. Wir müssen das für uns akzeptieren."

Im Detail sprach Hannes Wolf in der Pressekonferenz über... 

... vermeintliche Euphorie nach dem Derbysieg: Gestern beim Training war wenig Raum für gute Laune. Es ging darum, sofort wieder den "An-Knopf" zu drücken und konzentriert zu arbeiten. Natürlich kann man aus so einem klaren Sieg etwas Positives herausziehen, aber man muss es gut machen. Wenn man denkt, man könnte jetzt einen Schritt weniger machen, dann schadet es dir. Du musst genauso hart arbeiten, die gleiche Aktivität und den gleichen Willen haben. Das ist unsere Aufgabe. Wir müssen von der Intensität, Haltung und Kompaktheit wieder voll da sein. Nur dann bist du durch den Derbysieg bestärkt.

... seine Erwartungen an das Spiel: In dieser Liga ist jedes Spiel gefühlt fifty-fifty. Es ist nicht die Realität, dass wir Darmstadt im Vorbeigehen schlagen. Wir brauchen die Zuschauer, auch wenn das Spiel schwer wird und es Phasen gibt, die uns schwerfallen. Wir müssen das für uns akzeptieren. Wir werden jetzt nicht alle Spiele mit 4:0 gewinnen, sondern müssen fighten und damit rechnen, dass sich dieses Spiel schwer anfühlen wird. Es ist eine große Aufgabe. Darmstadt hat Kiel geschlagen und aus den letzten drei Spielen sechs Punkte geholt. Sie haben Tempo, sind konterstark und besitzen Qualität bei den Standardsituationen. Wir müssen zu 100 Prozent da sein.  

... den Zuschauerzuspruch: Ich denke, dass die Anstoßzeit den großen Unterschied macht. Auch schon vor dem Derbysieg war das Stadion relativ voll. Vielleicht kommen die Leute aufgrund dieses Erfolgs aber mit einer anderen Stimmung ins Stadion. Besonders jetzt im letzten Drittel der Saison ist es wichtig, dass das Zusammenspiel zwischen der Mannschaft und den Fans gut funktioniert. Es liegt natürlich immer an uns, die Leute mit unserer Spielweise bei Laune zu halten. Am letzten Wochenende haben wir für diese Bindung einen wichtigen Schritt gemacht und gegen Darmstadt soll der nächste erfolgen. 

... Aaron Hunt: Der Ausfall von Aaron ist sehr ärgerlich und unglücklich. Es ist die dritte Muskelverletzung im gleichen Muskel. Wir werden uns wieder Zeit nehmen, ihn sehr gut aufzubauen. Wir haben beim letzten Mal schon sehr lange bis zum Mannschaftstraining gewartet, ihn zehn Tage trainieren lassen und auf das Regensburg-Spiel verzichten. Es ist dennoch wieder aufgegangen. Es sind jetzt normalerweise drei bis vier Wochen Pause, aber mit seiner Vorgeschichte kann es länger dauern. Wenn es normal läuft, dann kriegen wir ihn bis zum Saisonendspurt zurück. Bis dahin müssen wir jetzt alles tun, um diesen Ausfall zu kompensieren und mit den Jungs Vollgas zu geben. 

... seine persönliche Herangehensweise ans letzte Saisondrittel: Ich versuche, heute meine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Morgen möchte ich sie vielleicht noch ein Stück besser machen und übermorgen noch besser. Das ist der einzige Vergleichswert, der zählt. Nur dann machen die Tage auch Sinn. Wenn du jetzt nur rechnest und jede Konstellation durchgehst, dann raubt es dir die Energie für die Faktoren, die du beeinflusst kannst. Das macht weniger Spaß und ist viel passiver. Ich entscheide mich für die lebendige Variante: In allen Bereichen dort unten Vollgas geben. Wenn man alles gibt, dann kann man den Rest mit Demut nehmen.    

... Bochums Trainer Dimitrios Grammozis: Wir haben nicht gegeneinander gespielt, aber ich habe seine Trainerlaufbahn genau verfolgt. Er ist ein ehemaliger Bundesliga-Spieler, der über Jahre die Arbeit reingesteckt hat und als Nachwuchstrainer in Bochum richtig gute Arbeit geleistet hat. Er hat nicht nur inhaltlich, sondern auch als Persönlichkeit einen super Ruf. Deshalb würde ich sagen, dass er jetzt verdient den Schritt in den Profi-Fußball gegangen ist.