Stimmen zum Spiel
18.09.18
„Am Ende zählen die drei Punkte“
Im Nachholspiel des 4. Spieltags gewinnt der HSV dank eines Treffers von Hee-chan Hwang mit 1:0 in Dresden. Ein hart umkämpftes Spiel, das durchaus auch anders hätte ausgehen können. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel.
Am Ende bewies Christian Titz wieder ein goldenes Händchen. Wie schon im Heimspiel gegen Heidenheim sorgten beim 1:0-Auswärtssieg gegen Dynamo Dresden zwei Einwechselspieler für die spielentscheidende Szene. Nach Vorarbeit des eingewechselten Orel Mangala (56.) sorgte der zur Pause gekommene Hee-chan Hwang in der 68. Minute mit einem sehenswerten Schlenzer aus 14 Metern für das Tor des Tages. Zuvor hätte auch der Gastgeber durchaus in Führung gehen können. "Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn Dresden noch einen Treffer erzielt hätte", gab Titz auch offen zu Protokoll. Dresdens Coach Maik Walpurgis bemängelte ebenfalls die Chancenverwertung seiner Mannschaft und sprach sogar von einer unverdienten Niederlage. Am Ende sind es aber genau solche Siege, die man in der zweiten Liga einfahren muss, um erfolgreich zu sein. "Alles was zählt, sind die drei Punkte", sagte Rick van Drongelen stellvertretend. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Rick van Drongelen: Es war nicht einfach, aber am Ende zählen die drei Punkte. Die Stimmung hier im Stadion war extrem. Zuhause im Volkspark gibt uns das einen Pusch, heute hatte der Gegner diesen Heimvorteil. Die Räume waren sehr eng, so dass es schwer war, die Lücken zu finden. Wir müssen dabei immer das Risiko abwägen. Wenn wir mit zu vielen Spielern ins offensive Risiko gehen, besteht immer auch die Gefahr, bei einem Ballverlust in eine Kontersituation zu laufen.
Hee-chan Hwang: Ich freue mich sehr, dass wir dieses wichtige Spiel gewinnen konnten. Ich möchte mich bei allen Beteiligten im Team - Trainer, Teamkollegen, Betreuer - dafür bedanken, dass sie mich so toll aufgenommen haben. Sie haben mich perfekt integriert. Das Tor rundet diesen Start ab und schön war es auch noch. Ich wollte das Tor genauso erzielen und übe auch an diesen Schüssen. Besonders im Sommer, wenn ich in meiner Heimat in Korea bin und mit meinem Individualtrainer arbeite.
Christoph Moritz: Für uns war das ein sehr glücklicher Sieg. Dresdens Kapitän Marco Hartmann hat zu mir nach dem Spiel gesagt, dass die Partie aufgrund der vielen Großchancen auch 5:3 für Dresden hätte ausgehen können. Da ist was dran. Wir müssen uns für den Sieg heute allerdings auch nicht entschuldigen oder gar schämen. Wir werden gefühlt immer etwas nervös, wenn wir gegen einen sehr tiefstehenden Gegner nicht sofort die Lücke finden. Wir wollen nicht destruktiv in unserem Offensivspiel wirken und spielen deshalb den einen oder anderen Pass zu wenig. Hier müssen wir besser werden und haben zahlreiche Szenen für die Videoanalyse gesammelt. Es war nicht unser bestes Spiel, spricht am Ende aber auch für die Qualität in unserem Team, dass eine solche Einzelaktion von Hwang das Spiel entschieden hat. Der Kader gibt es her, dass wir rotieren können und einen solchen Spieler noch von der Bank bringen. Man sieht daran, wie wichtig jeder einzelne Spieler im Kader ist und man nicht nur mit elf Spielern gewinnt. Diesen Zusammenhalt hat man auch bei dem Torjubel gesehen, wo wir alle gemeinsam in der Gästekurve gejubelt haben.
Ralf Becker: Wir haben nach der Auftaktniederlage nun vier Ligaspiele in Serie gewonnen. Das ist eine positive Entwicklung. Wir freuen uns über Siege, wissen aber auch, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Das hat man auch heute gesehen. Für die Mannschaft - gerade unseren jungen Spieler - war das vor dieser Kulisse ein echter Test. Wir haben in der Offensive viele Spieler mit einer großen Qualität in unseren Reihen, die mit einer Einzelaktion ein Spiel entscheiden können. Das ist Hwang heute gelungen. Für den Jungen freut mich das total. Er ist hier super angekommen, hatte bereits im letzten Spiel gute Aktionen und heute dieses schöne Tor.
Christian Titz: Es war ein schwieriges Stück Arbeit. Wir wussten, dass sie schnell im Umschaltspiel sind und gefährlich bei Standards. Wir hatten viel Spielkontrolle, Dresden aber einige gute Einschussmöglichkeiten. Uns war klar, wenn wir es schaffen, 1:0 in Führung zu gehen, dass wir dann auch Räume bekommen. Am Ende haben wir aber zu viel zugelassen. Wir sind natürlich froh, dass wir hier gewinnen konnten, hätten uns aber auch nicht beschweren können, wenn noch ein Gegentreffer gefallen wäre. Ich bin froh, dass ich so viele gute Spieler im Kader habe. Das zeichnet uns im Moment aus, dass wir Spieler haben, die dann auch von der Bank ein Spiel entscheiden können.
Maik Walpurgis: Wir hätten sicherlich mehr verdient, als die null Punkte. Die Mannschaft hat mit viel Leidenschaft gespielt, sehr gut in der Organisation gestanden und eine Vielzahl von Torchancen herausgespielt. Wir hätten in Führung gehen müssen. Leider ist uns das Tor nicht gelungen, das war der entscheidende Schlüssel. Ich habe schon viele Spiele gesehen, aber selten ein Spiel, wo wir so unverdient verloren haben wie heute. Da hätten wir uns belohnen müssen.