Stimmen zum Spiel
21.10.19
"Ein Punktgewinn für beide Mannschaften"
Mit einem über 90 Minuten betrachtet gerechten 1:1-Unentschieden endete das Spitzenspiel der 2. Liga, in dem beide Teams in der Schlussphase noch den Sieg auf Kopf und Fuß hatten. Die Stimmen zum Spiel.
Arminia-Torschütze Fabian Klos brachte es nach dem Abpfiff auf den Punkt: "Das Unentschieden ist gerecht, weil keine Mannschaft es verdient gehabt hätte, als Verlierer den Platz zu verlassen." Dabei hätten die Rothosen in der ersten Hälfte nach der 1:0-Führung durch Lukas Hinterseer bereits den Sack ein bisschen mehr zumachen können, Chancen genug waren da, "und dann wäre es für uns sehr schwer geworden", so Klos. So aber ging es nur mit einer knappen HSV-Führung in die Pause und Klos höchstpersönlich erzielte den 1:1-Ausgleich - und hätte in der 80. Minute sogar noch das 2:1 für seine Arminia nachlegen können. Tat er aber nicht, so dass der HSV seinerseits kurz vor dem Schlusspfiff durch Dudziak noch den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, doch die Latte verhinderte den Hamburger Auswärtssieg. Allein dieser kurze Spielabriss zeigt, wie sehr das Spiel und die Siegchancen hin und her wogten. Somit war es am Ende "ein Punktgewinn für beide Mannschaften", wie es HSV-Verteidiger Tim Leibold zusammenfasste - und damit überwiegend den Tenor der übrigen Protagonisten traf. Die Stimmen zum Remis im Zweitliga-Topspiel.
Lukas Hinterseer: "Es waren zwei verschiedene Halbzeiten. In der ersten Hälfte hatten wir einige gute Möglichkeiten auch höher in Führung zu gehen und haben auch sehr gut gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir gerade nach dem Gegentor ein bisschen den Faden verloren. Da hatten wir keinen Zugriff mehr. Bielefeld hat es aber auch richtig gut gemacht. Wenn wir ein bisschen Pech haben, köpft Klos auch noch zum 2:1 ein. Aber in der ersten Halbzeit war es gut, in der zweiten Hälfte müssen wir einige Sachen besser machen. Einen Punkt in Bielefeld auswärts nehmen wir so mit. Die stehen auch zurecht da oben."
Adrian Fein: "In der ersten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Wenn wir ein bisschen konsequenter sind, gehen wir mit einem 2:0 oder 3:0 in die Pause. Dann können wir es auch besser runterspielen. So kriegen wir ein extrem bitteres Gegentor und haben ein bisschen den Faden verloren. Wir haben zu viele Chancen zugelassen. Das müssen wir uns ankreiden lassen."
Tim Leibold: "Es ist ein Punktgewinn für beide Teams. In der ersten Halbzeit müssen wir früher auf 2:0 oder 3:0 stellen, dann wird es für uns einfacher, dann kriegt man mehr Räume. Wir haben die Fehler, die uns Arminia angeboten hat, nicht gut ausgenutzt. So bleibt das Spiel lange offen. Es war klar, dass die Bielefelder mit den Fans im Rücken in der zweiten Halbzeit noch einmal kommen würden. Dass wir dann den Ausgleich durch so einen Standard bekommen ist doppelt ärgerlich. Es war vielleicht vorher ein Foulspiel. Trotzdem können wir es besser verteidigen. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist es ein gerechtes Unentschieden."
Rick van Drongelen: "Wir hätten das Spiel in der ersten Hälfte schon entscheiden können. Uns war klar, dass Bielefeld im zweiten Durchgang nochmal kommen will. Es ist schade, dass wir den Freistoß vor der Ecke nicht bekommen haben, aber unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung, auch wenn beide Seiten das Spiel auch hätten für sich entscheiden können. Wir sind nicht ganz zufrieden, können mit dem Ergebnis aber leben."
Dieter Hecking: "Das Spiel hat alles gehalten, was man sich versprochen hatte. Wir haben eine fantastische erste Halbzeit gespielt, in der wir nur das zweite und dritte Tor verpasst haben. In der Phase hatten wir viele tolle Spielzüge und hätten den Sack zumachen können. Es lag auf der Hand, dass die Arminia in der zweiten Hälfte alles probieren wird. Beim Ausgleichstor liegt aus meiner Sicht ein klares Foul vor, das muss der Schiedsrichter pfeifen. Nach dem Gegentreffer haben wir zu lange gehadert und Bielefeld zu viel Räume gewährt. Gegen Ende haben wir uns dann wieder befreit und hatten sogar noch die Chance auf den Sieg. Unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung."
Uwe Neuhaus: "In der ersten Hälfte hat der HSV alles gezeigt, was eine Spitzenmannschaft ausmacht. Wir haben vor dem 0:1 einen krassen Fehler gemacht. Dass der HSV nicht das 2:0 gemacht hat, hat uns für die zweite Halbzeit Mut gemacht. Die Szene vor dem 1:1 hätten ich auch rekalmiert, gebe aber zu bedenken, dass es im Spiel mehrere solcher Entscheidungen gab, die man nicht ganz nachvollziehen konnte. Alles in allem war es relativ ausgeglichen, so dass beide Teams mit dem Punkt leben können."