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Pressekonferenz

15.08.19

"Nicht blenden lassen von den ersten drei Spielen"

In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum sprach Cheftrainer Dieter Hecking über die Spielweise des Gegners, seinen Wunsch der Entwicklung und die Personalsituation.

Morgen wird Dieter Hecking zum zweiten Mal auf der Trainerbank des HSV bei einem Pflicht-Heimspiel Platz nehmen. Um 18.30 Uhr empfangen die Rothosen den VfL Bochum im Volksparkstadion. Der 54-jährige Übungsleiter empfindet große Vorfreude auf die Partie, wie er in der Pressekonferenz am Donnerstag bekannt gab. „Es geht darum, weiter Konstanz in unsere Leistung zu bringen. Die Mannschaft ist sehr fokussiert und macht auf mich einen sehr willigen Eindruck, dass sie hier morgen Abend gewinnen will. Ein positives Ergebnis würde das ganze Gebilde stabilisieren“, so Hecking. Dafür sei vor allem die körperliche Präsenz ausschlaggebend. „Wenn wir nur über den fußballerischen Ansatz kommen, werden wir unser blaues Wunder erleben“, warnt der erfahrene Trainer.

Des Weiteren sprach der Fußball-Lehrer in der Pressekonferenz über …

… das erwartete Spiel: Rechnen sollte man nie im Vorfeld, weil dann wieder andere Dinge auf einen zukommen. Wir haben die drei Spiele von Bochum analysiert. Es ist eine Mannschaft, die einen spielerischen Ansatz wählt. Das ist schon beim Spielaufbau von hintern heraus deutlich erkennbar. Dazu haben sie ein sehr umtriebiges Mittelfeld mit vielen Positionswechseln. Daran sieht man, dass sie Fußball spielen wollen. Das Kernthema in Bochum sind sicherlich die Gegentore in den ersten Spielen. Ob sie daraus Schlüsse ziehen und wie sie etwas ändern, muss Robin Dutt beantworten. 

… Änderungen im eigenen Team: Die Tür ist bei mir immer zu allen Seiten offen. Ihr schaut das Training und zieht eure Schlüsse. Das müssen aber nicht immer die gleichen sein, die es bei mir sind. Wir geben der Mannschaft eigentlich immer erst am letzten Tag bekannt wer spielt, weil wir sie unter Strom halten möchten. Das macht sich gerade positiv bemerkbar. Es sind sehr intensive Trainingseinheiten. Jeder versucht seinen Platz zu untermauern bzw. sich aufzudrängen. Das sind für mich die wichtigsten Zeichen.

… die aktuelle Leistungsstärke beider Teams: Robin Dutt ist ein sehr erfahrener Trainer, der sehr gute Arbeit in der 1. und 2. Liga abgeliefert hat. Ich lasse mich auch nicht blenden von den ersten drei Spielen. Bochum ist eine sehr interessante Mannschaft, die gute Spielertypen hat. Wir sind noch viel zu früh in der Saison, um Tendenzen abzugeben. Es geht bei null zu null los, deswegen sind wir ab Spielbeginn auf Augenhöhe.

… die Aussicht, am Freitagabend Tabellenführer zu sein: Es ist nicht so wichtig, ist aber auch nicht ganz unwichtig. Ich würde mich freuen, wenn wir es wären. Es geht darum, Konstanz reinzubekommen. Jedes positive Ergebnis stabilisiert das ganze Gebilde, was immer noch wackelig ist in Spielsituationen und in Phasen von Spielen. Die Mannschaft ist sehr fokussiert und macht auf mich einen sehr willigen Eindruck, dass sie hier morgen Abend gewinnen will. Aber ein Selbstläufer wird das nicht. Wir sind auf Augenhöhe und müssen uns alles im Spiel erarbeiten. Nach drei Spieltagen hätte es aber nur die Aussagekraft, dass wir gut in die Saison gestartet sind.

… die fußballerische Entwicklung im Team: Wir haben ein paar Spieler, die wissen, wie Fußballspielen geht. Das alleine wird in der 2. Liga nicht reichen. Wenn wir nur über den fußballerischen Ansatz kommen, dann werden wir unser blaues Wunder erleben. Wir brauchen die körperliche Präsenz und die Zweikämpfe. Im Moment sind wir nach zwei Spieltagen laut Statistik von der Zweikampfquote die beste Mannschaft. Das ist mit die Basis, dass wir sehr wenig Torschüsse auf unser Tor zugelassen und die meisten auf das gegnerische abgegeben haben. Alles erst nach zwei Spieltagen. Aber wenn wir das über die gesamte Saison hinbekommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir Spiele gewinnen. Es freut mich für die jungen Spieler, dass sie diese Entwicklung nehmen. Sie dürfen morgen Abend aber auch mal einen Ball verlieren oder eine Pressing-Situation nicht so gut gestalten. Es sollte aber über die Saison immer unser Ansatz bleiben, dass wir versuchen, es spielerisch zu lösen.

… die Personalsituation: Aaron Hunt hat heute zum ersten Mal ein Laufprogramm absolviert. Wir sind guter Dinge, dass es vielleicht Mitte nächster Woche klappen kann, dass er vor Karlsruhe wieder zur Mannschaft stößt. Bei Timo Letschert ist die Ausfallzeit ein bisschen länger. Da rechne ich frühestens nach der ersten Länderspielpause mit einer Rückkehr. Bei Ewerton wird es noch eine Kontrolluntersuchung geben. Der Fuß war noch sehr geschwollen. Jetzt ist die Schwellung raus. Wir werden Anfang der Woche noch ein MRT machen. Dann kann die genaue Diagnose erstellt werden. Im Moment sieht es gut aus. Die Schwellung ist raus, der Schmerz ist deutlich rückläufig und er kann den Fuß belasten. Endgültige Sicherhit haben wir aber erst nächste Woche.

… die Anhörung von Bakery Jatta beim DFB am heutigen Tag: Ärgern tut es mich nicht. Aber es ist unglücklich. Ich bin froh, dass es jetzt soweit ist, damit dann vielleicht aufgehört wird, darüber zu berichten. Der DFB wird sich sicherlich im Anschluss dazu äußern. Und dann sind alle zufrieden.