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Verein

14.12.16

Nur ein Ziel: "Die volle Konzentration auf die Mannschaft"

Bei seiner Vorstellung als neuer Vorstandsvorsitzender äußerte sich Heribert Bruchhagen zu seinen Beweggründen, den Job beim HSV anzunehmen, der Sportchefsuche und seinen Zielen mit dem Verein.

Um 9:32 Uhr betrat Heribert Bruchhagen den Pressekonferenzraum des Volksparkstadions. Begleitet von über ein Dutzend Kamerateams und Fotografen nahm der neue Vorstandsvorsitzende auf dem Podium Platz, um seine ersten Worte an die anwesenden Medienvertreter zu richten. Zuvor erklärte Jens Meier, der als Vertreter des Aufsichtsrates zugegen war, warum sich das Gremium für den 68-Jährigen entschieden hat. „Wir freuen uns, mit Heribert Bruchhagen einen Menschen für diesen Posten gewonnen zu haben, der als sehr unaufgeregt gilt, Ruhe ausstrahlt und für große Integrität steht“, sagte Meier. Nach dieser Personalentscheidung solle die volle Konzentration nun wieder voll auf den Abstiegskampf gerichtet werden. Der Aufsichtsrat werde wieder in den Hintergrund treten.

Im Anschluss sprach Heribert Bruchhagen im Detail über…

…seine Beweggründe, den Posten beim HSV anzunehmen: Ich freue mich, wieder in Hamburg zu sein. Neben den genannten Gründen von Herrn Meier möchte ich ergänzen, dass ich mir auch Kompetenz für den Job unterstelle. Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr dem Profifußballbereich immer sehr nahe, habe selber 15 Jahre gespielt, war fünf Jahre lang als Trainer tätig, in der Folge dann lange Jahre als Funktionär bei der DFL und als Vorstandsvorsitzender bei Eintracht Frankfurt, einem Verein, der ähnlich gelagert ist wie der Hamburger SV.

…die Gespräche mit den HSV-Verantwortlichen: Ich habe bei den Gesprächen auf allen Ebenen mit allen Gremien eine vollständige Einheitlichkeit erlebt, was die Situationsanalyse und auch die weiteren Schritte angeht. Wir hatten einen absoluten Konsens darüber mit Dietmar Beiersdorfer und mit Trainer Markus Gisdol. Wir haben die Notwendigkeiten, die im Augenblick angesagt sind, festgehalten und einen Plan erstellt, wie wir die Wünsche von Markus Gisdol lösen wollen. In den Gesprächen mit dem Aufsichtsrat hat sich ein Willkommensgefühl entwickelt. Die Gespräche waren von großer Professionalität geprägt.

…über seine Art der Arbeit: Die nötige wirtschaftliche Vernunft, die mich auch schon bei meinen bisherigen Tätigkeiten bei den Vereinen gekennzeichnet hat, möchte ich auch hier anwenden. Deshalb ist es mir wichtig zu betonen, dass mich die veröffentlichen Zahlen, was mein Gehalt angeht, erschrocken haben und diese auch absurd sind. Denn wenn ich das Ziel habe, in vielen Bereichen Wirtschaftlichkeit zu predigen, dann muss ich auch selber eine gewisse Zurückhaltung praktizieren. Es ist mir wichtig, dies klarzustellen.

…seine Ziele: Wir haben eine Situation, die auf sportlicher Ebene äußerst prekär ist. Die Ziele sind bereits vorgegeben. Die augenblickliche Situation macht es aber erforderlich, dass es nur ein kurzfristiges Ziel gibt, nämlich die volle Konzentration auf die Mannschaft, und dass das Team um die Mannschaft arbeiten und den schwierigen Kampf um den Klassenerhalt bestehen kann. Dazu müssen wir alle Maßnahmen ergreifen.

…die Zusammenarbeit mit Beiersdorfer: Dietmar Beiersdorfer bleibt bis zum 30. Dezember diesen Jahres Sportchef. Wir haben festgelegt, welche Aufgaben wir bis dahin wie bearbeiten wollen. Es hat von ihm in dem Gespräch kein Signal gegeben, dass er über das Jahresende hinaus für den HSV tätig sein wird.

…die Sportchefsuche: Ich habe vom Aufsichtsrat einen klaren Auftrag erhalten, einen Sportchef zu installieren. Dem werde ich gerecht. Dafür werden Gespräche notwendig sein. Das oberste Ziel wird sein, jemanden zu finden, der die Wünsche von Markus Gisdol am besten erfüllt. Der neue Sportchef muss zu 100 Prozent kompatibel zu ihm sein, um hier ein Vertrauensverhältnis zu entwickeln. Wir wissen genau, wie wir vorgehen wollen. Es kann aber sein, dass aufgrund der Kurzfristigkeit diese Transferperiode aus den bestehenden Personalmitteln abgedeckt werden muss. Bislang gab es noch keinen Kontakt zu möglichen Kandidaten, das wäre auch unprofessionell vor der heutigen Sitzung. Die Suche nach einem Sportchef ist eine Blackbox, da kann es auch keine Zwischenstände oder Einschätzungen geben. Daran werden wir uns halten.

…sein Kontakt zu Klaus-Michael Kühne: Ich habe ihn noch nicht kennengelernt und auch noch kein Gespräch geführt. Ich weiß aber um die Bedeutung von Herrn Kühne als Hauptinvestor für den HSV. Ich werde alles dafür tun, ein extrem gutes Verhältnis mit ihm zu entwickeln. Es ist eine Selbstverständlichkeit, als Vorstandsvorsitzender mit dem Hauptinvestor ein gutes Verhältnis zu pflegen. Er habe immer wieder betont, dass Herr Kühne Großartiges für den HSV leistet und ein Glücksfall für den Verein ist.

…die nächsten Schritte: Nach dieser Pressekonferenz soll sich alles wieder auf den Sport fokussieren. Dietmar Beiersdorfer wird die Mannschaft in Mainz und auch im Heimspiel gegen Schalke begleiten. Er wird so eng an der Mannschaft bleiben wie bisher. Wir wollen eine klare Linie schaffen. Es lenkt ab, wenn ich dort präsent wäre. Das Team wird mich deshalb erst beim Trainingsauftakt im Januar kennenlernen.

 

Ein exklusives Interview mit Heribert Bruchhagen seht ihr bei HSV total!