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09.06.16

Joachim Hilke zur Vergabe der TV-Rechte: "Es geht um den aktuellen Marktwert"

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die Entscheidung über die zukünftigen Medienpartner bekannt gegeben. HSV.de sprach mit HSV-Vorstand Joachim Hilke über die Vergabe der TV-Rechte, die erzielten Erlöse sowie deren angestrebte Verteilung.

Am Donnerstag (9. Juni) hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Entscheidung über die zukünftigen Medienpartner bekannt gegeben. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert informierte erst die 36 Vereine der 1. und 2. Liga und anschließend die Öffentlichkeit. Die Erlöse durch die nationale Rechte-Neuvergabe ab der Saison 2017/18 belaufen sich für die vier folgenden Jahre auf insgesamt 4,64 Milliarden Euro, was einer Steigerung von rund 85% entspricht. HSV.de sprach mit Vorstand Joachim Hilke über die Vergabe der TV-Rechte, die erzielten Erlöse sowie deren angestrebte Verteilung.

HSV.de: Joachim Hilke, heute hat die DFL die nationale Vergabe der TV-Rechte für die nächste Periode bekanntgegeben. Für die Spielzeiten von 2017/18 bis 2020/21 werden 4,64 Milliarden Euro an die Vereine ausgeschüttet. Wie bewerten Sie die Ergebnisse der Ausschreibung?


Joachim Hilke:
Zunächst einmal gratulieren wir der DFL zur besten Vermarktung der TV-Rechte in der Geschichte des deutschen Fußballs. Christian Seifert und sein Team haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Profi-Clubs wurde durch diese erfolgreiche Vermarktung der DFL enorm gestärkt.

Was macht die Bundesliga so attraktiv?

Hilke: Eine solche Rekordsumme konnte auch deshalb erzielt werden, weil das Interesse der Fans an ihren Lieblingsvereinen so unglaublich groß ist. Diese Liebe garantiert hohe Einschaltquoten – unabhängig vom Tabellenplatz des jeweiligen Vereins. Dafür waren die Sender bereit zu zahlen.

"Unser Vorschlag zielt auf eine gerechtere und moderne Verteilung der TV-Gelder ab"

Der HSV ist Mitbegründer des „Team Marktwert“. Was möchte dieses Bündnis, dem aktuell auch der 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, der VfB Stuttgart und Hertha BSC angehören, auch im Hinblick auf die aktuelle Rechtevergabe, erwirken?

Hilke: Das Team Marktwert setzt sich dafür ein, dass der aktuelle Marktwert des jeweiligen Vereins endlich auch in die Verteilung der TV-Gelder einfließt – so wie in allen großen europäischen Ligen üblich. Der Marktwert soll als neue dritte Säule der Verteilung entstehen und neben den bestehenden Säulen, der Zugehörigkeit zur 1. oder 2. Bundesliga und dem Tabellenplatz in der 5-Jahres-Wertung, im Verteilungsschlüssel berücksichtigt werden. Es geht nicht um Tradition. Es geht um den aktuellen Marktwert.

Warum ist die Schaffung dieser 3. Säule wichtig für die Bundesliga und ihre Fans?

Hilke: Unser Vorschlag zielt auf eine gerechtere und moderne Verteilung der TV-Gelder ab. Wir glauben auch, dass sich dadurch alle Vereine künftig noch stärker um eine möglichst große und aktive Fangemeinde kümmern. Dafür schaffen wir einen zusätzlichen Anreiz. Deshalb laden wir auch andere Vereine herzlich ein, sich uns anzuschließen – oder sich an der Diskussion um eine neue dritte Säule zur gerechteren Verteilung der TV-Gelder zu beteiligen.

Wie geht es in dieser Sache jetzt weiter?

Hilke: Das Team Marktwert wird jetzt Gespräche mit der DFL und interessierten Clubs führen, um spätestens im Herbst einvernehmlich zu einem positiven Ergebnis zu kommen.

Vielen Dank für das Gespräch.