Verein
20.09.18
Hoffmann: "Es gilt weiter, besonders wachsam zu sein"
Nach der Bestellung zum Vorstandsvorsitzenden bis 2021 erläutert Bernd Hoffmann die Ziele in den kommenden Monaten und die Herausforderungen, die auf alle Beteiligten warten.
Am Mittwochabend (19. September) gab der Aufsichtsrat der HSV Fußball AG bekannt, dass er den bislang interimistisch eingesetzten Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann für die nächsten drei Jahre in dieses Amt bestellt hat. „Diese strategische Entscheidung wurde von unserem Gremium einstimmig getroffen. Wir sind überzeugt, dass die bisherige Interimslösung auch auf Dauer sinnvoll und zielführend für den HSV ist. Wir haben weiterhin schwierige Aufgaben vor uns, die es mit einem starken Vorstandsteam anzugehen gilt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Max-Arnold Köttgen.
Zwar muss Hoffmann dafür sein Amt als Präsident des e.V. niederlegen, dennoch freute sich der 55-Jährige sehr über das Vertrauen des Aufsichtsrates, wie er in einer Presserunde am Donnerstag noch einmal bekräftigte.
Des Weiteren sprach Hoffmann dabei über …
… die Bestellung zum Vorstand bis 2021: Ich freue mich sehr über das Vertrauen des Aufsichtsrates. Wir haben in den letzten Monaten sehr viel und sehr gut zusammengearbeitet. Wenn dieses Gremium nicht nur das Vertrauen ausspricht, sondern mich bittet, die Arbeit, die wir gemeinsam mit dem Team begonnen haben, auch für die nächsten Jahre weiterzuführen, dann freut mich das sehr.
… die Position des e.V.-Präsidenten: Die Position des e.V. Präsidenten musste ich aufgeben. Das ist eine Entscheidung, die mir nicht ganz leichtgefallen ist, weil ich sehr viel Freude an der Zusammenarbeit sowohl mit den Mitarbeitern, die hauptamtlich für den e.V. tätig sind, als auch mit ganzen ehrenamtlichen Helfern habe. Alle Themen, die von uns als Präsidiumsteam in den letzten Monaten angestoßen worden sind, führen die beiden im Präsidium Verbliebenen, Thomas Schulz und Moritz Schaefer, natürlich weiter. Ich stehe im Vorstand der AG auch dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen e.V. und AG noch ein Stück weit besser funktioniert, als es vielleicht in den letzten Jahren der Fall war.
"In der kommende Zeit stehen große Herausforderungen an"
… die vergangenen Monate: Ich glaube, wir haben eine ganze Menge auf den Weg gebracht, was auch an der einen oder anderen Stelle schon fruchtet. Wir haben zum Beispiel das Lizenzierungsverfahren auf die Strecke gebracht. Wir haben, was zwingend notwendig war, die Kaderkosten dramatisch reduziert. Wir dürfen dabei nicht vergessen, und das ist auch immer noch so, dass wir ein Verein in einem Krisenmodus sind. Wir haben wirtschaftlich eine unglaubliche herausfordernde Situation, die wir nur bewältigen können, wenn wir sowohl als Team im Management und den Aufsichtsgremien zusammenstehen, als auch den eingeschlagenen sportlichen Weg fortführen können. Wir müssen unglaublich wachsam sein. Es gibt am fünften Spieltag überhaupt keinen Grund schon irgendeine Entwarnung zu geben.
… die aktuelle Situation: Vordergründig erleichtert die aktuelle sportliche Situation natürlich die Prozesse und Entscheidungen, die im Hintergrund zu fällen sind. Insgesamt gibt es einen Rückenwind, den wir von den Fans und Mitgliedern in der Öffentlichkeit spüren, aber auch da gilt es, besonders wachsam zu sein. Wir haben alle die Spiele gesehen und wissen, jeder Spieltag ist eine große Herausforderung. Wenn wir der nicht als Team bis Mai gemeinsam mit aller Kraft begegnen, werden wir keinen Erfolg haben.
… die Ziele im Vorstand: Wir alle im Team des HSV messen uns daran, dass die beiden entscheidenden Parameter, nämlich sportlicher Erfolg und wirtschaftliche Solidität, in den nächsten Jahren wieder ganz oben auf der Agenda stehen. Wir befinden uns in einem Sportunternehmen und selbstverständlich geht es in den nächsten Jahren darum, eine bessere sportliche Rolle im deutschen Fußball zu spielen. Wir wollen die sportlichen Ziele, die wir uns gesetzt haben, verfolgen und das auch wirtschaftlich machbar machen. Und zwar nicht nur für diese Saison, die gesichert ist, sondern auch für die kommende Zeit, in der große Herausforderungen anstehen. Wir haben zwei große auslaufende Sponsorship-Verträge mit dem Trikot und dem Stadionnamen, dazu eine auslaufende Fananleihe. Auch beim Kader werden wir die eine oder andere Herausforderung haben. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Wir haben uns im Budgetprozess schon mit dem nächsten Jahr beschäftigt und wenn wir unsere Hausaufgaben so machen, wie wir es aktuell handhaben, dann bin ich hoffnungsvoll, dass uns das alles gelingt.