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Nachbericht

11.12.16

„Auf diesem Weg müssen wir nun weitergehen“

Nach dem emotionalen Heimsieg des Hamburger SV über den FC Augsburg (1:0) kehrt zunächst für zwei Tage Ruhe am Volkspark ein. Dann jedoch gilt es intensiv weiterzuarbeiten, um den Aufwärtstrend der letzten Wochen zu bestätigen.

Es war der langersehnte erste Heimsieg, den sich die Rothosen am Samstag (10. Dezember) gegen den FC Augsburg erkämpften. Nach zuletzt 232 Tagen ohne Sieg im eigenen Wohnzimmer hatte der 1:0-Willenserfolg der Hamburger mehr als nur symbolischen Charakter: Es war ein Sieg der Mannschaft und es war vor allem der verdiente Lohn harter und intensiver Arbeit. „Wir haben uns vorgenommen, nach den letzten Spielen nachzulegen und auch nicht die Balance zu verlieren“, erklärte Cheftrainer Markus Gisdol nach dem Spiel, der sich neben der tollen Teamleistung auch über die starke Unterstützung der Fans freute. Nach den zurückliegenden intensiven Tagen und Wochen entschied sich der Übungsleiter dazu, kein Teamtraining am Sonntagvormittag anzusetzen. Stattdessen schickte er seine Spieler mit einem individuellen Trainingsauftrag in den dritten Advent: Auslaufen mit Pulsuhr stand auf dem Plan.

HSV.de blickt noch einmal auf den Heimspielsieg zurück, gibt einen Überblick über die Personalsituation und wagt einen Ausblick auf die kommende Trainingswoche.

Zum Heimsieg: „Einen Gegner wie Augsburg hatten wir noch nicht“, hatte Markus Gisdol im Vorfeld der Partie in der Pressekonferenz erklärt und meinte damit vor allem die gute und disziplinierte Defensivarbeit der Fuggerstädter. Ein Geduldsspiel wurde erwartet, ein Geduldsspiel sollte es werden und ein sehr emotionales noch dazu. Nachdem die Hamburger die Partie über weite Strecken, wenn auch ohne Torerfolg, im Griff hatten, wendete sich das Blatt in der 44. Spielminute: Augsburgs Dominik Kohr riss in einem Zweikampf Lewis Holtby zu Boden und landete mit seinem vollen Körpergewicht auf diesem. Hamburgs Mittelfeldspieler wollte sich befreien – und sah dafür die Rote Karte, während Kohr unbescholten weiterspielen durfte. Eine fragwürdige Entscheidung und eine ganz bittere für die Rothosen, die nun mit zehn Mann gegen das Abwehrbollwerk der Augsburger agieren mussten. „Wir haben ein gutes Spiel in der ersten Halbzeit gemacht“, so Gisdol. „Mit der Roten Karte kurz vor der Pause hat es dann natürlich anders ausgesehen.“

Nach dem Seitenwechsel kamen die in Überzahl spielenden Gäste folglich besser in die Partie, hatten durch Halil Altintop (53.) die größte Chance zur Führung, der jedoch freistehend vor Christian Mathenia vergab. Das Team von Markus Gisdol zeigte sich aber kämpferisch und biss sich mit viel Leidenschaft zurück in die Partie. Nachdem Dominik Kohr nach seinem sechsten Foul im Spiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (66.), nutzte Nicolai Müller die Unordnung in der Augsburger Abwehr zum entscheidenden Pfostenschuss, dessen Abpraller Filip Kostic gekonnt abstaubte und zur verdienten 1:0-Führung verwandelte (68.). Ein Befreiungsschlag, der am Ende den ersten Heimsieg für die Rothosen bedeutete. „Es war ein total emotionales Spiel. Wir haben das Herz offengelegt und alles in die Waagschale geworfen“, lautete das Fazit von Markus Gisdol, „ein Sieg der Mannschaft.“ Seine Spieler zeigten sich ebenfalls sehr erleichtert über den ersten Heimerfolg nach 232 Tagen. „Wir können jetzt zwei Tage echt glücklich über diesen so wichtigen Heimsieg sein – ein schönes Gefühl“, so Dennis Diekmeier, während Torschütze Filip Kostic den Blick bereits wieder auf die nächsten Aufgaben richtete: „Es ist jetzt wichtig, dass wir weiter Spiele gewinnen und uns in eine bessere Position bringen.“

Zur Personalsituation: Nachdem Markus Gisdol zuletzt vier Mal mit derselben Startelf beginnen konnte, wird der Rothosencoach gegen den 1. FSV Mainz 05 am kommenden Wochenende (17. Dezember, Anstoß: 15:30 Uhr) mindestens zu zwei personellen Veränderungen gezwungen sein. Neben Lewis Holtby, dessen Länge seiner Sperre nach der Roten Karte noch offen ist, wird Gisdol auch auf Johan Djourou verzichten müssen. Der Schweizer Nationalspieler sah im Spiel gegen den FC Augsburg seine fünfte gelbe Karte in dieser Saison und wird folglich ebenfalls in der Partie gegen die Rheinhessen fehlen. Besonders Lewis Holtby ärgerte sich nach dem Abpfiff sehr über die erste Rote Karte seiner Laufbahn: „Er liegt mit seinem vollen Körpergewicht auf mir und ich wollte mich befreien. Es sieht natürlich unglücklich aus, aber es war niemals meine Intention, ihn zu treffen oder gar zu verletzen. Ich würde meine Mannschaft nicht im Stich lassen.“

Trotz der zwei Sperren und dem Verletzungspech der letzten Wochen hat Markus Gisdol wieder Alternativen in seinen Reihen. Da seine Spieler keine größeren Blessuren aus der Partie gegen die Fuggerstädter davongetragen haben und nach Albin Ekdal und Bobby Wood auch Emir Spahic wieder einsatzbereit ist, wird der Rothosen-Trainer die Ausfälle kompensieren können. Mit Luca Waldschmidt, Bobby Wood, Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt hat er vorne genug Alternativen, in der Defensive können Emir Spahic und Albin Ekdal Optionen sein.

Der Ausblick: Nach dem Willenssieg gegen den FC Augsburg gönnte Trainer Markus Gisdol seiner Mannschaft zwei Tage Auszeit. Zwei Tage, um den so wichtigen Heimsieg einmal richtig zu genießen und den Kopf freizubekommen. Ganz frei jedoch haben die Spieler nicht, denn Gisdol schickte sie mit einem individuellen Trainingsauftrag in den dritten Advent. Zwar setzte er kein Teamtraining im Volkspark an, schickte seine Spieler aber mit Pulsuhr zum eigenständigen Auslaufen.

Nach den sicherlich verdienten zwei Tagen Ruhe soll es dann aber genau da weitergehen, wo zuletzt aufgehört wurde: Mit einer intensiven Vorbereitung und voller Konzentration auf den nächsten Gegner Mainz 05. „Es war ein tolle Teamleistung. Ein Sieg der Mannschaft“, formulierte es Gisdol und gab die Parole der nächsten Trainingswoche aus: „Auf diesem Weg müssen wir nun weitergehen.“ Damit der positive Trend der letzten Tage und Wochen weiter fortgesetzt werden kann und – um in der Sprache der letzten Wochen zu bleiben – weitere Früchte geerntet werden können. Der HSV ist wieder im Rennen.