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Nachbericht

18.12.16

Schalter umlegen auf die letzten 90 Minuten

Die 1:3-Niederlage gegen Mainz 05 war ärgerlich, doch vom großen Rückschlag kann nicht gesprochen werden. Die Konzentration gilt deshalb schon wieder dem letzten Heimspiel am Dienstag (20. Dezember) gegen den FC Schalke 04.

Ein intensives, aufregendes und mitunter auch kurioses Bundesligaspiel verlor der HSV am Sonnabend (17. Dezember) in Mainz mit 1:3 (1:1). So deutlich, wie es das Ergebnis vielleicht ausdrücken mag, war es am Ende aber nicht. Der HSV spielte lange Zeit sehr ordentlich mit, ging sogar in Führung und hatte an diesem Nachmittag eben keinen Danny Latza in den eigenen Reihen, der mit seinen drei Treffern den HSV fast im Alleingang schlug. „Ich weiß nicht, was Latza heute gemacht hat, jeder Ball, den er mit einem Kontakt gespielt hat, ging ins Tor“, sagte Markus Gisdol direkt im Anschluss an das Spiel in der Pressekonferenz. Nach dem Regenerationstraining am Sonntag (18. Dezember) schob er weitere Analysen nach, warum es in Mainz nach vier ungeschlagenen Spielen mit der Fortsetzung der Serie nicht geklappt hat. Die wichtigste Erkenntnis dabei ist, und da waren sich alle Beteiligten einig, dass die Mannschaft unterm Strich trotzdem „ein ordentliches Spiel“ absolviert hat. Mit diesem positiven Blick soll es nun in die letzten Begegnung gegen Schalke 04 gehen.

HSV.deblickt noch einmal auf das gestrige Spiel gegen Mainz zurück, gibt einen Überblick über die Personallage und wagt einen Ausblick auf das Aufeinandertreffen mit den Knappen am Dienstag im Volksparkstadion.

Zum Spiel: Die Partie war über 90 Minuten ein echter „Abnutzungskampf“, wie es in der Fußballersprache so schön heißt und wie es Markus Gisdol schon in der Pressekonferenz vor dem Spiel prognostiziert hatte. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, agierten mit vielen langen Pässen und Seitenwechseln und setzen auf den Gewinn des zweiten Balles. Dies gelang den Rothosen nach einer ausgeglichenen Anfangsphase immer besser. „Wir waren am Anfang gut im Spiel drin und hatten Mainz genau da, wo wir sie haben wollten“, bestätigte Matthias Ostrzolek nach dem Schlusspfiff.

Der Mittelfeldspieler war es auch, der Bobby Wood mit einem direkt weitergeleiteten Ball in der 21. Minute gekonnt in Szene setzte, die durch einen tollen Abschluss des US-Amerikaners auch zum 1:0 führte. Es folgte eine Phase, die beste des HSV an diesem Tag, in der es versäumt wurde, den Sack zuzumachen. Nicolai Müller scheiterte zunächst an der Latte, im Nachschuss am eigenen Schusspech und dem Einsteigen von Alexander Hack (27.). Auch Michael Gregoritsch hatte zwei Möglichkeiten, das Ergebnis auszubauen. „Wir waren knapp dran, etwas mitzunehmen in Mainz. Wenn wir das 2:0 machen, hätte es uns gut gelingen können, mindesten einen Punkt zu machen“, analysierte Gisdol am Tag danach.

Insgesamt wolle er das Spiel aber auch nicht schönreden, weil in den Umschaltbewegungen vor allem in die Defensive zu nachlässig agiert wurde. „Da hat uns manchmal der letzte Schritt und die letzte Konsequenz gefehlt. Die Umschaltbewegung in die Offensive fällt oft leicht, die in die Defensive ist harte Arbeit. Wenn wir die Positionen rechtzeitig aufgefüllt hätten, hätte er nicht schießen können. Da müssen wir selbstkritisch bleiben“, so Gisdol

Mit „er“ meinte der Trainer Danny Latza, der am gestrigen Tag einen absoluten Sahnetag erwischte. Bei allen drei Toren sprang ihm der Ball rund um die Strafraumlinie vor die Füße, und jedes Mal versenkte er das Leder unhaltbar in die Maschen. In 33 Bundesliga-Spielen gelang ihm zuvor nicht ein Treffer, nun gleich derer drei. „Es kam auch ein bisschen was zusammen“, relativierte dann auch Gisdol, der seiner Mannschaft unterm Strich „ein ordentliches Spiel“ attestierte. „Wir sind weiterhin stabil aufgetreten. In Mainz gewinnen nicht so viele Mannschaften. Mainz war in der zweiten Hälfte auch extrem gut, das muss man auch anerkennen. Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht in jedem Spiel punkten“, so die abschließende Meinung des Fußballlehrers.

Zur Personalsituation: Bobby Wood feierte zumindest durch sein Tor eine erfolgreiche Rückkehr in die Startelf. Die Abstimmung mit Michael Gregoritsch könnte aber auch laut Gisdol noch besser funktionieren. Lewis Holtby wird gegen Schalke weiterhin gesperrt fehlen. Aaron Hunt und Luca Waldschmidt, die beide gegen Mainz eingewechselt wurden, stehen als weitere Alternativen zur Verfügung. Zudem wird Johan Djourou nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder zurückkehren. Ob damit auch ein Wechsel in der Innenverteidigung stattfinden wird, ließ der Trainer offen. „Wir haben durch ihn noch einmal andere Möglichkeiten. Wir schauen aber noch mal, wer sich gut erholt und einen frischen Eindruck macht. Gegen Schalke wollen wir die fittesten Spieler auf den Platz bringen“, erklärt Gisdol. Weitere angeschlagene Spieler sind trotz eines intensiven Spiels nicht dazugekommen.

Der Ausblick: Am Dienstag (Anstoß: 20:00 Uhr) kommt der FC Schalke 04 im letzten Spiel des Jahres in den Volkspark. In den letzten 90 Minuten vor der Winterpause soll noch einmal alles reingeworfen werden, um sich mit einem positiven Abschluss in die Weihnachtstage zu verabschieden. „Wir wollen unbedingt an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen, vor allem an die Eigenschaften, die wir gegen Augsburg an den Tag gelegt haben. Die wollen wir wieder auf den Platz bringen und vor allem eine richtig intensive Teamleistung abliefern. Das ist das große Ziel für Dienstagabend“, sagt Gisdol. „Im letzten Spiel müssen wir noch einmal kompakt als Mannschaft auftreten. Dann werden wir unsere Chancen bekommen“, bestätigt Matthias Ostrzolek. Die Knappen haben lange gebraucht, um in die Saison zu finden, treten nach einer zwischenzeitlichen Erfolgsserie mittlerweile aber sehr stabil und ebenfalls kompakt auf. „Die Mannschaft ist nicht mehr zu vergleichen mit der zu Saisonbeginn“, sagt auch Gisdol und erinnert noch einmal an das letzte Heimspiel. „Wir brauchen noch einmal die gleiche Stimmungslage wie gegen Augsburg. Die hat uns ein Stück weit getragen. Wenn wir diese wiederherstellen können, haben wir wirklich eine gute Chance, hier etwas Zählbares einzufahren.“