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Nachbericht

11.09.16

Gutes Spiel, harte Landung, weiter arbeiten

Der HSV wurde in Leverkusen für seine Leistung nicht belohnt. HSV.de blickt auf die Partie gegen die Werkself zurück und wagt einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben.

Auch rund 17 Stunden nach dem Schlusspfiff in der BayArena war die Ernüchterung über das Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen am Sonntagmorgen (11. September) sowohl bei den Spielern als auch beim Trainerteam noch nicht verflogen. Dabei ging es gar nicht so sehr um die Leistung, sondern viel mehr um das Resultat, das am Ende der 94 Minuten heraussprang. Die Rothosen hatten über weite Strecken der Partie den Leverkusenern ordentlich Paroli geboten und sogar am Rande einer Niederlage, am Ende trat man die Rückreise dann aber doch ohne Zählbares auf dem Punktekonto an. „Natürlich sind wir noch enttäuscht. Wir haben 80 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Selbst bei einem Unentschieden wäre ich nicht 100prozentig zufrieden gewesen, doch dieses Spiel noch zu verlieren, fühlt sich bitter an. Heute und morgen darf das auch noch andauern, das schüttelt man nicht so einfach ab. Ab Dienstag geht es aber von Neuem los, wieder Ärmel hochkrempeln und sagen: Wir müssen weitermachen. Wir müssen die Dinge noch besser machen“, gab Chef-Trainer Bruno Labbadia nach dem Auslaufen einen Einblick in die aktuelle Gefühlswelt.

HSV.de blickt noch einmal auf die gestrige Partie zurück, gibt einen Überblick über die Personallage und wagt einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben.

Zum Spiel: Gegen eines der offensivstärksten Teams der Liga über weite Strecken der Partie kaum Torchancen zuzulassen, bedarf schon einer konzentrierten und vor allem disziplinierten taktischen Ausrichtung. Den Rothosen gelang dies vor allem im ersten Durchgang sehr gut. „In den ersten 20 Minuten haben wir Leverkusen gar nicht zum Spiel kommen lassen. Wir haben gut attackiert, hatten viele Balleroberungen und sind gut ins Mittelfeldpressing gekommen“, befand Bruno Labbadia im Anschluss. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war dies der Fall. Die Konsequenz war das 1:0 durch Bobby Wood in der 58. Minute. In dieser Szene nutzten die Hamburger die sich durch die weit aufgerückten Gastgeber ergebenen Räume eiskalt aus.

Doch genau da setzt die weitere Analyse des Trainers an. „Daraus müssen wir noch mehr machen. Über die gesamten 90 Minuten haben wir die Chancen, in noch bessere Situationen vor dem Tor zu kommen, einfach zu wenig genutzt. Leverkusen ist auf der anderen Seite immer in der Lage, mit ihrer Qualität ein Tor zu schießen“, so Labbadia. Dies zeigte sich dann vor allem beim 1:1, dem eine sehenswerte Kombination über Kampl und Brandt vorausging, die der eingewechselte Joel Pohjanpalo dann nur noch über die Linie köpfen musste. Dass der junge Finne dann einen absoluten Sahnetag erwischte und die anderen beiden Chancen ebenfalls eiskalt verwandelte, ist natürlich nicht nur der Qualität des Bayer-Kaders geschuldet, sondern auch der Spielweise des HSV in der Schlussphase. „Nach unserem Tor haben wir zu oft nicht die richtigen Entscheidungen getroffen, und uns zu wenig gezeigt“, meint Labbadia. Das mag der eine mit fehlender Cleverness erklären, der andere mit fehlendem Mut oder Naivität, für Labbadia ist es „von allem etwas“ und daran gilt es weiter zu arbeiten, damit man sich für den Aufwand und die gute Spielweise auch entsprechend belohnt.

Zur Personalsituation: Außer den üblichen kleineren Blessuren hat aus dem Spiel kein Akteur eine schwerere Verletzung davongetragen. Emir Spahic, Cleber und auch Torschütze Bobby Wood fehlten zwar beim Auslaufen, alle drei absolvierten ihre Regenerationseinheit dafür aber im Kraftraum des Volksparkstadions. Für Letztgenannten hatte Labbadia nicht nur aufgrund seines Tores auch noch ein Sonderlob parat. „Bobby hatte aufgrund der Länderspiele eine lange Reise hinter sich und dazu noch kleinere Blessuren. Jeder geht damit anders um. Bobby musste ich in dieser Situation auch erst kennenlernen. Er hat ein sehr engagiertes Spiel gemacht. Bei seiner Auswechslung war er platt. Er ist aber nicht nur an die Grenze gegangen, sondern über die Grenze hinweg. Das hat mir gefallen“, so der Trainer.

Auch Lewis Holtby musste in Leverkusen mit Krämpfen ausgewechselt werden. Ein längerer Ausfall droht hier aber nicht. Ob Johan Djourou und/oder Gideon Jung zum nächsten Spieltag schon wieder zur Verfügung stehen werden, ist noch offen und wird sich erst Mitte der Woche entscheiden. Auch Dennis Diekmeier ist noch leicht angeschlagen. Dies hat aber weniger mit dem Spiel gegen Leverkusen zu tun, berichtet Labbadia. „Er hatte schon vorher einen Schlag im Wadenbereich abbekommen und hat damit immer noch seine Probleme. Da wir nicht genau wissen, woher das kommt und was es ist, wird er jetzt noch einmal genauer untersucht“. Auch hier wird man abwarten müssen.

Der Ausblick: Am nächsten Samstag empfängt der HSV den Aufsteiger aus Leipzig im Volksparkstadion. Fast 50.000 Karten sind bereits vergriffen. Die Vorfreude auf die Partie ist groß. „Sie sind heiß darauf, in der ersten Liga zu spielen. Das hat man auch gestern gegen Dortmund gesehen. Aber wir sind auch heiß darauf, sie hier in unserem Stadion zu empfangen“, blickte Labbadia auf die kommende Aufgabe. Gleich im Anschluss steht die Englische Woche ins Haus. Schon am Dienstag nach dem Leipzig-Spiel geht es für die Rothosen nach Freiburg, es folgt der Nord-Süd-Klassiker gegen die Bayern. Genug Möglichkeiten, das Gute erneut abzurufen und die anderen Dinge weiter zu verbessern. „Ein Spielausgang sollte nicht die Analyse verändern. Auch gestern haben wir Sachen gut gemacht und andere nicht so. An beiden gilt es weiter zu arbeiten“, sagt Labbadia und wird damit am Dienstag mit seinen Jungs ansetzen. Dann stehen die ersten beiden Einheiten (um 10 und 15:30 Uhr) der Woche auf dem Programm.

Die Analyse mit Co-Trainer Eddy Sözer nach dem Spiel in Leverkusen gibt es bei HSV total!