Pressekonferenz
27.04.17
"Jeder will am Sonntag das Ding umreißen"
In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg (Sonntag, Anstoß: 15:30 Uhr) sprach HSV-Trainer Markus Gisdol über die personelle Situation, Torwart Tom Mickel und die Verfassung seiner Mannschaft.
Für HSV-Trainer Markus Gisdol stand am heutigen Donnerstag (27. April) eine besondere Pressekonferenz auf dem Programm. Denn neben den Medienvertretern nahmen im Rahmen des diesjährigen Zukunftstages auch knapp 50 Kinder und Jugendliche an der Frage- und Antwort-Runde im Volksparkstadion teil. Der 47-Jährige präsentierte sich dabei gut gelaunt und sehr offen gegenüber den Fragen der Nachwuchsreporter. Dabei erklärte er ihnen im übertragenen Sinne, worauf es im kommenden Spiel beim FC Augsburg ankommt: „Ihr kennt ja das Gefühl, wenn ihr als Klassenverband gegen ein andere gute Klasse antreten müsst und dann vielleicht auch noch in deren Klassenzimmer etwas wegnehmen müsst, wobei die anderen sich dort viel besser auskennen. Das ist nicht leicht und eine schwere Aufgabe. Aber wenn ihr alle füreinander da seid, zusammenhaltet und jeder dem anderen hilft, dann könnt ihr es auch in solch schweren Momenten schaffen. So eine Situation erwartet uns am Sonntag.“ Sein eigenes Team sieht Gisdol für diese Aufgabe gut vorbereit und versichert: „Jeder will am Sonntag das Ding umreißen!“
Im Detail sprach Markus Gisdol in der PK über…
die personelle Situation: Christian Mathenia wird in Augsburg nicht spielen können. Wir haben heute entschieden, dass es keinen Sinn macht. Er ist noch nicht einmal voll in der Bewegung. Deswegen ist es utopisch, dass er am Sonntag spielen könnte. Tom Mickel wird also spielen. Ansonsten gibt es keine Überraschungen. Die Langzeitverletzen sind noch nicht einsatzfähig und die Spieler, die gegen Darmstadt Blessuren davongetragen haben, sind wieder voll im Training.
... Tom Mickel: Tom hat im Training und in der U21 immer gute Leistungen gezeigt. Er hat unsere 100-prozentige Unterstützung und kennt zudem die Situation in Augsburg zu spielen, weil er dort vor einem Jahr sein Debüt gegeben hat. Das ist eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt. Wir sind sehr zuversichtlich und haben großes Vertrauen in seine Fähigkeiten. Ich hatte vor zwei Wochen noch unabhängig von der jetzigen Situation mit ihm gesprochen und gesagt, dass es mir eine große Sicherheit gibt, dass er so engagiert im Training ist und wir ihn in der Hinterhand haben. Er gibt der ganzen Mannschaft selbst als Nummer Drei die absolute Sicherheit, die wir brauchen, besitzt viel Erfahrung und wird sich voll reinhauen.
... die Auswärtsschwäche: Es muss ja irgendwo einen Haken geben. Wenn wir auswärts wie zuhause gepunktet hätten, dann würden wir jetzt in anderen Regionen stehen. Wir halten uns deshalb an den Auswärtsspielen fest, in denen wir gute Leistungen gezeigt haben. Es ist sehr wichtig, dass wir auswärts wieder als Team ganz eng zusammenrücken. Denn dort spielst du auch immer gegen das Publikum und die Stimmung im Stadion. Da musst du als Team gut funktionieren und darfst dich von außen nicht aus dem Tritt bringen lassen. Auswärts kann man nur als Team punkten.
... den Fitness-Zustand des Teams: Wir sind sehr gut, was die körperlichen Voraussetzungen angeht. Wir haben eine topfitte Mannschaft und deshalb bin ich mir sicher, dass wir stabil durch die nächsten Spiele gehen werden. Wir können in jedem Spiel mehr liefern als der Gegner. Auch wenn man in der Gesamtsumme gleich viel läuft - die entscheidenden Meter sind die Sprints und die intensive Läufe und hier sind wir richtig gut. Das gibt uns Zuversicht. Uns überläuft keine Mannschaft über 90 Minuten hinweg - das schafft niemand.
... das wichtige Spiel in Augsburg: Wir haben das Spiel gegen Darmstadt aufgearbeitet und abgehakt. Das Spiel jetzt gegen Augsburg wird eine andere Partie. Wir lernen sehr schnell und sind nach Rückschläge immer gut zurückgekommen. Wir haben intensiv über alles gesprochen und es tut uns gut, dass wir einen Tag mehr Zeit haben, um uns auf das Spiel vorzubereiten. Ich weiß, wie die Mannschaft tickt und jeder will am Sonntag das Ding umreißen. Und das werden wir auch schaffen, da bin ich ganz sicher. Wir werden eine sehr konzentrierte Leistung abliefern.
... vermeintliche Endspiele: Wir machen keinen Unterschied, ob wir gegen einen direkten Tabellennachbarn oder einen Gegner aus der oberen Tabellenregion spielen. Wir hatten bisher nur "Muss-Spiele". Das ist eine besondere Situation. Wir mussten so viel aufholen, dass man sich eigentlich nie etwas erlauben kann und immer auch diesen negativen Druck hat. Dieser kann dafür sorgen, dass man manchmal auch in einem Spiel wegbricht - das ist nur menschlich. Wir haben es über einen sehr langen Zeitraum hinbekommen, Woche zu Woche zu punkten. Jetzt hat es gegen Bremen und Darmstadt nicht funktioniert, aber wir sind jetzt wieder dran und werden in die Spur kommen.