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Interview

01.02.17

„Absolut zufrieden mit der Transferperiode“

HSV-Sportchef Jens Todt spricht im Interview mit HSV.de über die abgeschlossene Transferperiode, Neuzugang Walace und die bevorstehende sportliche Herausforderung. 

Anstrengende Tage liegen hinter Sportchef Jens Todt: Am 6. Januar trat er seinen neuen Job beim Hamburger SV an, 26 Tage später - mit wenig Schlaf, aber zahlreichen nachklingenden Telefonaten und Gesprächen im Gehörgang - zog er in einer Presserunde ein positives Fazit zur seiner ersten Tranferperiode im Diensten des Bundesliga-Dinos. „Natürlich ist diese Phase immer anstrengend. Gerade im Winter gestalten sich viele Deals als schwierig, aber das ist Teil des Geschäfts und ich bin absolut zufrieden mit dem Ergebnis“, so Todt.   

Im Detail sprach der 47-jährige Sportchef über…

… die Transferperiode: Wir sind absolut zufrieden mit der zweiten Transferperiode der Saison. Es war unser klares Ziel, die Defensive zu verstärken und das haben wir mit Mergim Mavraj, Kyriakos Papadopoulos und zuletzt Walace getan. Gleichzeitig haben wir mit Cleber, Emir Spahic und Alen Halilovic drei Spieler abgegeben. Unterm Strich haben wir unseren Plan also voll durchgesetzt. 

… mögliche Abgänge: Es war nie der Fall, dass wir uns von Spielern trennen wollten, sondern die Spieler sind auf uns zugekommen, weil sie beispielsweise mit ihren Einsatzzeiten nicht zufrieden waren. Das war in Ordnung, aber es hat sich bei besagten Spielern nichts ergeben. Einige Transferfenster, zum Beispiel in der Schweiz, Russland oder China schließen erst später, sodass wir hier weiter offene Ohren haben, wenn Spieler in diese Ligen wechseln wollen. Aus unserer Sicht ist aber nichts geplant.

… seine kommenden Aufgaben: Ich bin erst seit dem 6. Januar hier und für den Monat Januar hatte die Transferperiode oberste Priorität. Jetzt möchte ich das Umfeld, die Mitarbeiter und Strukturen näher kennenlernen und mit kurzem Abstand steht dann auch schon wieder die Planung für die kommende Saison an. Am liebsten möchte man ja immer schon im Winter für den Sommer planen, aber unsere Situation hat dies nicht ermöglicht. Wir streben solche Strukturen aber absolut an und wollen diesen Kreis der kurzfristigen Lösungen in Zukunft durchbrechen.  

… Neuzugang Walace: Unser Plan war es ursprünglich einen deutschen Spieler mit Bundesliga-Erfahrung zu holen, der uns sofort hilft und über eine gewisse Qualität verfügt. Der Kreis der Spieler, die diese vier Komponenten vereinen, ist aber sehr klein, sodass wir uns irgendwann anders umschauen mussten. Walace passte dabei sehr gut, weil wir bei ihm das Potential sehen, dass er sich mit Hilfe von Santos und unserem Dolmetscher Edson sehr schnell anpassen kann. Er ist ein talentierter Spieler, bei dem wir das Potential sehen, dass er uns schon bald weiterhelfen kann. Gleichzeitig müssen wir ihm aber zugestehen, dass er nicht über Nacht unsere Probleme lösen wird. Solch eine Erwartungshaltung ist gegenüber einem 21-Jährigen, der das erste Mal in Deutschland ist, nicht fair.

… die sportliche Herausforderung: Ich erwarte im Spiel gegen Leverkusen einen anderen Auftritt unserer Mannschaft als zuletzt in Ingolstadt. Die Mannschaft hat dies definitiv verstanden. Die Situation nagt an den Spielern, sie macht wütend und sorgt natürlich für Druck – das können wir nicht leugnen, aber wir vertrauen unserer Mannschaft. Wir müssen jetzt drei Punkte aufholen und haben dafür 16 Spiele Zeit. Nach zehn Spieltagen war unsere Situation katastrophal, jetzt ist sie schwer, aber keinesfalls aussichtslos.