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Trainingslager

01.08.16

Lasogga: Profiteur des neuen Offensiv-Trends?

Konkurrenz belebt das Geschäft. Besonders im Angriff hat Bruno Labbadia nach den Neuverpflichtungen die Qual der Wahl. Ein Gewinner könnte am Ende Pierre-Michel Lasogga sein, der wie kein anderer von den Zuspielen seiner Kollegen lebt.

Wenn die Europameisterschaft in diesem Sommer eines gezeigt hat, ist es die Tatsache, dass die „echte Neun“ wieder „in“ ist. Über keine andere Position wurde während und nach der kontinentalen Endrunde in Frankreich so viel diskutiert, wie über den zentralen Platz in der Sturmmitte. Gerade nach der Verletzung von Mario Gomez vermissten viele Fans und Experten eine Alternative im DFB-Kader von Jogi Löw. Spieler wie Giroud bei Frankreich, Pelle bei Italien oder auch Finaltorschütze Eder bei Portugal zeigten, wonach gesucht wurde.

Alles kommt wieder

„Über Jahre war es ja schon fast ein No-Go, mit einer echten Neun zu spielen. Ich habe schon immer gesagt, dass die Neuner wichtig sind, egal ob in der Startelf oder als Einwechselspieler, wenn man mal einen Dosenöffner braucht“, sagt Pierre-Michel Lasogga, der wie fast kein anderer in der Bundesliga genau diesen Spielertypen repräsentiert. Groß, stämmig, kopfball- und schussstark sowie im Strafraum mit einem Torriecher ausgestattet - Eigenschaften, die der HSV-Stürmer allesamt mitbringt und nach acht Toren in der vergangenen Saison in der dieser Spielzeit möglichst noch besser einsetzen soll. „Ich vergleiche das immer mit Anziehsachen: Da kommt ja auch immer alles wieder“, freut sich Lasogga über die generelle Renaissance des Stoßstürmers.

„Wir sind auf beiden Seiten unberechenbarer geworden."

Auch Bruno Labbadia wird voraussichtlich auf die Formation mit einem zentralen Angreifer vor einer Dreier-Mittelfeldreihe setzen. Alternativen hat er nach den Verpflichtungen von Alen Halilovic, Bobby Wood und nicht zuletzt von Filip Kostic genug. Fast jede Position ist in der Offensive zwei- oder dreifach besetzt. Eine Voraussetzung, die Lasogga äußerst positiv einschätzt. „Konkurrenzkampf belebt ja bekanntlich das Geschäft. Jeder will zeigen, dass er der Richtige ist und es dem Trainer so schwer wie möglich machen“, bestätigt der 24-Jährige, der dabei besonders auf die Fähigkeiten von Kostic baut. „Er wird unserem Spiel auf jeden Fall guttun. Da wird sicher die eine oder andere Flanke kommen. Wir sind auf beiden Seiten unberechenbarer geworden. Nicolai und Filip sind nicht nur torgefährlich, sondern auch gute Vorlagengeber“, freut sich Lasogga auf die Zuspiele seiner Kollegen.

Topfit und Lust auf Quälen

Nutznießer soll vor allem er selber sein, der sich in der Mitte dadurch noch mehr Chancen für den Abschluss erhofft. Und beobachtet man den 1,89 Meter großen Angreifer dieser Tage in Harsewinkel, dann gewinnt man den Eindruck, dass er richtig Lust darauf hat. „Als Stürmer will man immer möglichst viele Tore schießen. Ich hoffe, dass ich persönlich natürlich auch von unseren neuen Offensivspielern profitiere“. Zudem kommt ihm zugute, dass er bislang fast jede Trainingseinheit in der Vorbereitung bestreiten konnte. „Im Moment geht’s mir und meinem Körper richtig gut“, sagt er. „Es macht riesen Spaß, jeden Tag zu trainieren und jede Einheit voll anzunehmen, auch wenn man sich in der Vorbereitung mal überwinden und quälen muss“, so Lasogga.

Langsam aber sicher steigt nun die Vorfreude auf die Bundesliga. „Wir haben letztes Jahr schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, daran wollen wir jetzt anknüpfen. Wir wissen nicht genau, wo wir stehen, müssen uns erst einmal finden. Ich bin aber guter Dinger, dass wir nach vorne kommen. Von mir aus kann's losgehen“, sagt Lasogga. Und damit auch wieder die Diskussion über Taktik und Positionen. Und geht es nach Lasogga sollte aus dem EM-Trend möglichst eine Dauerlösung werden.

 

Das ausführliche Interview mit Pierre-Michel Lasogga seht ihr bei HSV total!