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Interview

21.03.17

"Kräfte sammeln für den Endspurt"

Im Interview mit HSV.de spricht Sportchef Jens Todt über die sportliche Situation, die Verletzungen von Bobby Wood und Aaron Hunt sowie das Motto für die Länderspielpause. 

In der Nähe des Volksparkstadions geht es gegenwärtig etwas ruhiger zur Sache. Sieben Rothosen befinden sich auf Länderspielreise, zudem sind weitere Akteure angeschlagen und derzeit nur bedingt einsatzfähig. "Für uns heißt es momentan: Kräfte sammeln für den Endspurt!", fasste Sportchef Jens Todt in der heutigen Presserunde das Motto für die Länderspielpause zusammen. Denn nach der Pause geht es in der Bundesliga mit einer englischen Woche und den Spielen gegen Köln, in Dortmund und gegen Hoffenheim Schlag auf Schlag weiter. Es sind die nächsten Spiele, in denen der Hamburger SV den positiven Trend der vergangenen Wochen bestätigen will. "Wenn wir so weitermachen, dann haben wir gute Chancen, um den Klassenerhalt zu packen", so Todt. So weitermachen bezieht sich vor allem auf den Teamspirit der Rothosen, die in den vergangenen Wochen stets als Einheit auftraten und bei denen laut Todt jeder "sein Ego hinter das Wohl des Teams" stellt.  

Im Detail sprach der 47-Jährige über...    

... die sportliche Lage: Wir haben zuletzt stabile Leistungen gezeigt und konnten regelmäßig punkten. Wenn wir so weitermachen, dann haben wir gute Chancen, um den Klassenerhalt zu packen. Fest steht aber auch, dass es unten eng zur Sache geht. Das sieht man alleine daran, dass wir aktuell den fünften Platz in der Rückrundentabelle belegen, aber sich die jüngsten Erfolge nicht in der großen Tabelle zeigen. Die anderen Teams gewinnen ihre Spiele auch. 

... die Verletzungen von Wood und Hunt: Bobby hat während des Spiels in Frankfurt schon Schmerzen im unteren Rücken gespürt. Wir haben anschließend Kontakt zum amerikanischen Verband aufgenommen und erläutert, dass ein Langstreckenflug keinen Sinn macht und kontraproduktiv wäre. Die Kollegen waren kooperativ und damit einverstanden, dass Bobby hier behandelt wird. Wir nehmen ihn in dieser Woche stark raus aus dem Training und hoffen, dass er in der kommenden Woche wieder einsteigen kann. Aaron hat einen Kapseleinriss im Knie und wird in dieser Woche kein Fußballspielen können, sondern nur Reha machen können. Bei ihm ist es fraglich, ob er zu Beginn der kommenden Woche wieder ins Teamtraining einsteigen kann.   

... die Länderspielpause: Für uns heißt es: Kräfte sammeln für den Endspurt. Wir haben in der englischen Woche schwere Spiele vor der Brust und müssen darauf top vorbereit sein. Die Akteure, die zuletzt viel gespielt haben, müssen etwas durchpusten und bei den Nationalspielern hoffen wir, dass sie gesund von ihrer Länderspielreise zurückkehren. Für uns steht am Donnerstag zudem ein Testspiel gegen BU an, das vor allem für die jungen Spieler, die bereits bei den Profis mittrainiert, aber noch keine Einsätze bekommen haben, sinnvoll ist. 

"Jeder stellt sein Ego hinter das Wohl des Teams. Das ist ein entscheidender Baustein für den Erfolg"

... die Ruhe um die Mannschaft: In erster Linie helfen uns hier natürlich die positiven Ergebnisse und Auftritte. Wir haben versucht, unnötige Baustellen gar nicht erst aufzumachen und der Mannschaft klare Leitplanken zu geben. Wir sprechen offen mit den Spielern - auch was die Verträge und Spielzeiten angeht. Das ist für den einen oder anderen nicht immer ganz leicht, aber umso mehr freuen wir uns darüber, dass jeder die Situation so annimmt, wie sie ist. Jeder stellt sein Ego hinter das Wohl des Teams. Das ist ein entscheidender Baustein für den Erfolg. 

... das Testspiel mit Einbindung des Videoschiedsrichters: Die DFL hat den Wunsch zu testen, wie praktikabel das Verfahren ist. Es geht dabei sicherlich auch darum, die Spanne zwischen dem Eingreifen des Videoassistenten und der Korrektur der Entscheidung zu minimieren. Deshalb gibt es diese Testläufe und wir unterstüzen das natürlich. In den ersten Auswertungen gab es hier eine Brandbreite von zehn bis 40 Sekunden. Wenn man diese noch etwas zu große Brandbreite verringert, kann der Videobeweis in Zukunft ein probates Mittel sein.