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21.11.17

"Die Musik hilft mir auf und abseits des Platzes"

Im Rahmen der aktuellen HSVlive-Titelstory besuchte Defensivspezialist Gideon Jung das renommierte Hamburger Tonstudio "Boogie Park Studios" und sprach über seine Leidenschaft zur Musik sowie seine Zukunft beim HSV. HSV.de veröffentlicht Auszüge aus der Story. 

Kopfhörer auf. Musik an. Der Beat von Chris Browns „Run It!“ dröhnt ins Ohr. Dumpf, fest, einprägsam. Gleichbleibender Rhythmus. Der Kopf wippt leise im Takt. Die Geräusche im Mannschaftsbus auf dem Weg ins Stadion sind in diesem Moment komplett ausgeschaltet. Kein Brummen des Motors, kein Klicken des Blinkers, kein Ertönen der Hupe. Nur Chris Brown und „Run It!“. Der Welthit des US-amerikanischen Hip-Hoppers versetzt Gideon Jung in einen Flow – in den Zustand der völligen Vertiefung und Konzentration. „Is ya man on the floor? If he ain't... Let me know, Let me see if you can run it, run it…“ lauten die Zeilen des Refrains. In den Katakomben und bei der Platzbegehung im Stadion setzt sich der musikalische Tunnel im Gehörgang des 23-Jährigen fort. Erst in der Kabine kommt der Kopfhörer ab, die Lautsprecher der dortigen Anlage übernehmen. 

Von Chris Brown bis Kontra K

„Die Musik hilft mir, um mich vor einem Spiel noch besser zu konzentrieren und lockerer zu sein. Das ist ein Mix aus Spannung und Konzentration. Wenn im Hintergrund etwas läuft, dann bekomme ich nochmal einen anderen Fokus auf das Geschehen“, erklärt der Defensivspieler der Rothosen im Gespräch. Er steht dabei mitten im Herzen des Hamburger „Boogie Park Studios“. Hier, im großen Aufnahmeraum hat bereits das Who´s Who der deutschen Musikszene seine Platten aufgenommen. Helene Fischer, Udo Lindenberg, Adel Tawil, H.P. Baxxter, Jan Delay, die Beginner – die Liste ist lang und prominent. Für das Foto-Shooting der HSVlive-Titelstory ist das Innenleben hinter den schallisolierten Wänden also genau der richtige Schauplatz.

Denn Gidoen Jung ist auch abseits des Platzes ein absoluter Musikliebhaber. „Ich höre super gern und richtig häufig Musik. Ob zuhause, im Auto oder eben unmittelbar vor den Spielen im Bus und im Stadion – der passende Beat darf nicht fehlen“, gibt er preis. Jung bevorzugt dabei vor allem Hip-Hop, RnB und deutschsprachigen Rap. Künstler wie Chris Brown, Drake, Shindy oder Kontra K befüllen seine Playlist. Es ist ein Musikgeschmack, mit dem der gebürtige Düsseldorfer auch in der Kabine nicht alleine ist. „Dort ist in puncto Liedern und Playlists viel Verschiedenes dabei und eigentlich findet da jeder seinen Platz. Das ist nie ein Streitpunkt. Auch zwischen den jungen und älteren Spielern gibt es Gemeinsamkeiten. Sali (Sejad Salihovic, Anm. d. Red.) hört zum Beispiel als Ältester auch viel Hip-Hop und RnB. Wenn er im Kraftraum ist, dann laufen meistens die Lieder, die ich auch kenne“, gewährt Jung einen Einblick ins musikalische Innenleben der HSV-Kabine und legt im Aufnahmeraum des Studios spontan selbst Hand an. Mit zwei hölzernen Sticks bedient er das Schlagzeug, das neben einem Flügel sowie einer Auswahl an Gitarren parat steht. Für einen kurzen, knackigen Beat sind seine Musikkünste ausreichend, auch wenn Gideon prompt gesteht: „Ich bin selbst nicht musikalisch veranlagt und habe auch nie ein Instrument oder so gespielt“. 

„Wenn ich die Steigerung sehe, bin ich heiß darauf, mich noch mehr zu verbessern“

Dem Hören misst er folglich die größte Bedeutung bei. Und hier hilft die Musik nach eigenen Aussagen nicht nur daheim „zur Entspannung, zum Abschalten und zum Runterkommen“, sondern eben auch beim Sport, um in den richtigen Flow zu kommen. Für Jung stellt der Beat im Ohr bisher ein äußerst erfolgreiches Konzept in der Spielvorbereitung dar. Denn auf dem Platz ist der Mittelfeldspieler ebenfalls im Flow und hat seit seinem Bundesliga-Debüt am 14. August 2015 eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er kein „One-Hit-Wonder“ ist. Nach 19 Spielen (13 Startelf) in seiner Premieren-Saison und 29 Partien (26) in der Vorsaison kam Gideon bisher in jedem der für ihn neun möglichen Bundesliga-Spiele zum Einsatz und stand achtmal in der Anfangsformation. Seine Leistungen verdienten sich dabei stets eine hohe Chartplatzierung und blieben auch beim Dirigenten der HSV-Symphonie, Markus Gisdol, nicht unerhört. „Gideon Jung ist seit Wochen unser bester und beständigster Spieler. Ohne Wenn und Aber und egal auf welcher Position“, lobte der 48-jährige Cheftrainer. Dementsprechend schmerzlich wiegte die Zwei-Spiele-Sperre, die Jung aufgrund einer Roten Karte im Spiel gegen den FC Bayern München zuletzt absitzen musste – wohlgemerkt seine erste in mittlerweile 57 Bundesliga-Spielen.     

Talent, Stammspieler, Leistungsträger – Jung ist in den letzten zweieinhalb Jahren die Karriereleiter mühelos wie das Bespielen einer Tonleiter hinaufgeklettert und ist bei allem Lärm seiner ruhigen Art treu geblieben. „Für mich persönlich ist diese Entwicklung eine tolle Sache. Gleichzeitig ist sie aber auch eine große Motivation, um weiter an mir zu arbeiten. Ich weiß, dass da noch mehr geht und wenn ich die Steigerung sehe, bin ich heiß darauf, mich noch mehr zu verbessern“, erklärt er...

 

Die komplette Story mit Gideon Jung könnt ihr in der aktuellen Ausgabe des HSVlive-Magazins lesen. Die HSVlive ist als Printausgabe in allen HSV-Fanshops erhältlich und zudem kostenlos und digital in der "HSV-Magazin"-App (iOS-Download, Android-Download).