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Pressekonferenz

24.08.17

"Ich bin gespannt, wie wir das morgen das erste Mal machen"

In der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln sprach Cheftrainer Markus Gisdol unter anderem über die personelle Situation, Alternativen zu Top-Scorer Nicolai Müller und die Auswärtsschwäche der Vorsaison. 

Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen den FC Augsburg ist der Hamburger SV am morgigen Freitag (ab 20:15 Uhr live im HSVnetradio) erstmals in dieser Spielzeit in der Fremde gefragt. Beim 1. FC Köln, der seinerseits sein Auftaktspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 0:1 verlor, eröffnen die Rothosen den 2. Spieltag der Saison. Ausflüge in die Fremde waren dabei in der vergangenen Spielzeit für den HSV nicht wirklich von Erfolg gekrönt. So konnten die Rothosen lediglich zehn Pünktchen auf fremden Gebiet erringen - nur Absteiger Darmstadt (4 Zähler) punktete auswärts schlechter. Diese Bilanz gilt es in dieser Spielzeit zu verbessern, wie HSV-Trainer Markus Gisdol in der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels erklärte: "Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, uns nicht nur taktisch weiterzuentwickeln, sondern auch auswärts stabiler aufzutreten. Ich bin gespannt, wie wir das morgen das erste Mal machen." 

Im Detail sprach der 48-Jährige in der Pressekonferenz über...

... die personelle Situation: Die Operation bei Nicolai Müller ist gut verlaufen. Unser Arzt hat mit dem Operateur gesprochen und da gab es keinerlei Komplikationen. Das ist schön. Mit Ausnahme von Nicolai und Bjarne Thoelke werden Stand jetzt alle Spieler zur Verfügung stehen. Auch Mergim Mavraj ist zurück, so dass wir morgen aus dem Vollen schöpfen können.

... die Stimmung in der Mannschaft: Es tut jedem Spieler gut, ein Spiel zu gewinnen. Die Wirkung von Siegen - auch wenn sie nicht ganz so glanzvoll ausfallen - ist immer wichtig. Denn am Ende sind es drei Punkte. Das spürt man spätestens, wenn man die Spieler nach dem freien Tag wieder begrüßt. Man hat dann einfach ein anderes Gefühl im Team, so dass der Auftaktsieg für uns sehr wichtig war.

... die Folgen des Müller-Ausfalls: Zunächst einmal ist unser gesamte Kader gefordert, diese Lücke zu füllen. Das betrifft vor allem auch Spieler, die bisher noch nicht so viel Einsatzzeiten hatten. Diesbezüglich habe ich großes Vertrauen in die Jungs, die uns aktuell zur Verfügung stehen. Was den Blick auf den Transfermarkt angeht, müssen wir einen kühlen Kopf bewahren und dürfen nicht in Hektik verfallen. In allererster Linie muss man sehen, ob es auf dem Markt einen Spieler gibt, der Nicolai Müller mit dieser Qualität eins zu eins ersetzen kann. Das ist schwer genug, da brauchen wir uns nichts vormachen. Das Ganze dann auch noch bezahlbar zu machen wird doppelt schwer. Deswegen sollten wir das in Ruhe prüfen. 

... die Auswärtsschwäche der Vorsaison: Ich glaube, dass wir bereits im letzten Jahr oft dran waren, auch in den Auswärtsspielen erfolgreich zu sein. Doch wir haben manchmal diesen letzten Schritt nicht gemacht. Es ist uns oft eigentlich entgegen gekommen, wenn der Gegner das Spiel gemacht und die Räume geöffnet hat, aber das haben wir häufig nicht ausnutzen können. Daran gilt es jetzt anzusetzen. Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, uns nicht nur taktisch weiterzuentwickeln, sondern auch auswärts stabiler aufzutreten. Ich bin gespannt, wie wir das morgen das erste Mal machen.  

... die Entwicklung beim 1. FC Köln: Ich erinnere mich noch an turbulente Zeiten in Köln. Sie haben es gut geschafft, Ruhe in ihr Umfeld zu bekommen und gehen seitdem einen geraden Weg Stück für Stück nach oben. Das ist vorbildhaft für viele Clubs. Mir fällt als vergleichbares Beispiel auch noch Borussia Mönchengladbach ein. Auch dort wurde über Jahre sehr viel richtig gemacht und der Erfolg gibt diesen Clubs Recht. 

... den möglichen "Torlos-Rekord" von Dennis Diekmeier: Ich messe einen Abwehrspieler nicht an der Anzahl seiner Tore. Wenn Dennis in die Geschichte eingehen möchte, dann muss er das noch ein Spiel aushalten und kann danach treffen. Er war bereits ein paar Mal nah dran und hat gute Chancen gehabt. Ich erinnere mich da an das Spiel in Leipzig, als er alleine auf den Torwart zulief und die Latte getroffen hat. Er wird sein Tor noch machen, aber in erster Linie bewerte ich die Leistung der Abwehrspieler nach ihrer Kernaufgabe, dem Abwehren von Chancen. Und dort hat er es zuletzt gut gemacht. 

... den Einsatz des Videoassistenten: Wir haben bisher noch keine offizielle Aussage von der DFL, ob ein Videoschiedsrichter am Wochenende eingesetzt wird oder nicht. Es wäre gut, wenn diesbezüglich jetzt schnell Klarheit herrscht, auch grundsätzlich für den weiteren Verlauf der Saison. Aktuell ist es auf jeden Fall kein Zustand, wenn das System nur bei einigen Spielen funktioniert. Gerade für die Schiedsrichter ist das eine schwierige Situation, wenn sie während eines Spiels nicht wissen, ob sie auf die Technik zurückgreifen können oder nicht.        

... mögliche Debütanten aus dem HSV-Nachwuchs: Wir haben diesbezüglich im letzten Jahr schon einen gewaltigen Schritt gemacht. Ich weiß nicht, wie viele 18-Jährige in den Jahren zuvor in Hamburg gespielt haben. Diese Jungs müssen sich jetzt erstmal weiterentwickeln. Wir haben in unserer Akademie aber durchaus weitere versprechende Talente. Fiete Arp ist einer davon, der über kurz oder lang in der Bundesliga spielen kann. Aber diesen Jungen jetzt reinzuwerfen, wenn ich das Gefühl habe, dass es vielleicht noch nicht ganz reicht, macht keinen Sinn. Er ist gerade aus der U17 gekommen und darf noch zwei Jahre U19 spielen. Wir tun gut daran, ihm die nötige Ruhe zu geben. Dann kann er sich entwickeln und wird ein guter Bundesliga-Spieler. Immer wenn es an der Zeit ist, dann werden wir die Spieler einsetzen. So haben wir es mit den aktuellen Youngstern auch gemacht und diese müssen sich ja erstmal zu stabilen Bundesliga-Spielern entwickeln.   

 

Die komplette Pressekonferenz seht ihr bei HSVtv!