Stimmen zum Spiel
17.02.18
"Es gibt keine Resignation"
Der HSV musste sich am 23. Spieltag einer spielstarken Leverkusener Mannschaft mit 1:2 geschlagen geben. Im Anschluss an die Partie ordneten die HSV-Verantwortlichen das Spiel und die Gesamtsituation ein. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
In der Schlussphase wurde es noch einmal hochdramatisch. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer von Andre Hahn in der 71. Minute warfen die Rothosen alles in die Waagschale und hatten mit den laustarken Fans im Rücken sogar noch die Chance auf den Ausgleichstreffer. Doch das war Bernd Hollerbach deutlich zu wenig. Der Trainer bemängelte vor allem die ersten 60 Minuten, in denen sich seine Mannschaft nicht nach seinen Vorstellung präsentiert hatte. Trotz der angespannten Tabellensituation, die den HSV nun bereits sechs Punkte hinter einem Relegationsplatz ausweist, ist Resignation allerdings keine Option. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Heribert Bruchhagen: Leverkusen war über das ganze Spiel die ausgereiftere Mannschaft. Es hat sich auch schon gegen Dortmund und Leipzig gezeigt, dass wir gegen solche Teams spielerisch im Hintertreffen sind. Wir müssen mehr Aufwand betreiben, um ein Spiel im Lot zu halten. Mit Bremen und Mainz erwarten wir nun Gegner, die nicht auf diesem Tabellen-Niveau agieren. Es gibt jetzt keine Alternative mehr dazu, gegen die unmittelbaren Konkurrenten zu punkten. Es wäre fatal, wenn wir in irgendeiner Weise Resignation zeigen würden. Wir müssen alles versuchen, damit das Potenzial, das wir haben und heute nicht gezeigt haben, zum Tragen kommt. Wir sind heute über 90 Minuten vom Publikum unterstützt worden. Dass man seiner Enttäuschung am Ende auf dieser Art und Weise Luft macht, ist nicht sinnvoll und ist abzulehnen. Die Situation ist natürlich nach dem heutigen Spieltag noch viel schwieriger geworden. Wir können aber nicht selbstzerstörerisch aufeinander zu gehen. Das bringt nichts. Ich glaube weiterhin fest, dass wir es schaffen. Es gibt keine Resignation. Es kann gleichzeitig im Sport aber nicht eine Apokalypse ausgerufen werden, wenn es doch anders kommen sollte.
Jens Todt: Keine Frage, es ist ein bitterer Tag für uns. Der Knackpunkt des Spiels war das frühe zweite Gegentor. Da hatten wir unsere schwächste Phase und haben mit sehr wenig Selbstvertrauen agiert. Es war spürbar, dass das Team nach dem Tor zum 1:2 befreiter agiert hat. Diesen Kampf aus den letzten 20 Minuten brauchen wir auch zukünftig. Wir haben jedes Verständnis für die Enttäuschung der Fans, können Gewalt und Drohungen aber nicht tolerieren.
Bernd Hollerbach: Ich muss ganz klar sagen, dass ich mit den ersten 60 Minuten meiner Mannschaft alles andere als zufrieden war. Darüber muss ich mit den Jungs reden. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir waren gehemmt, haben uns nichts getraut und waren im letzten Drittel schlampig. Das war einfach nicht zielstrebig genug. Man hat gemerkt, dass die Situation nicht spurlos an dem einen oder anderen Spieler vorbeigeht. Dazu kommt das 0:1 zu einem ungünstigen Zeitpunkt kurz vor der Halbzeit. Nach dem 0:2 hat das Team dann aber wieder ihr anderes Gesicht gezeigt, war plötzlich viel selbstbewusster. Danach haben wir uns wieder reingebissen und uns gewehrt. Gegen Ende des Spiels waren wir sogar drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. Insgesamt muss man aber sagen, dass Leverkusen heute verdient gewonnen hat.
Heiko Herrlich: Wir sind sehr glücklich darüber, hier drei Punkte geholt zu haben. Es ist lange her, dass Leverkusen im Volksparkstadion gewonnen hat und ich denke, der Sieg geht auch in Ordnung. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel teilweise dominiert und nichts zugelassen. In der zweiten Halbzeit gelingt uns dann früh das zweite Tor. Wir hätten dann einige Konter besser ausspielen müssen. Uns war klar, dass Hamburg volles Risiko spielen wird und haben in manchen Situationen Glück gehabt. Aber als Mannschaft muss man solche Spiele dann auch gewinnen. Insbesondere nach der Heimpleite gegen Hertha BSC letztes Wochenende, freuen wir uns nun sehr über den Sieg. Ich wünsche Bernd und dem HSV alles Gute.