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Team

21.02.18

Das Nordderby zur richtigen Zeit

Aaron Hunt steht mit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen am Sonnabend vor einer Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Das anstehende Nordderby sieht der Routinier dabei für den HSV als große Chance im Kampf um den Klassenerhalt.

Das Nordderby. Das Duell zwischen dem HSV und Werder Bremen, das unzählige Fans in Norddeutschland und auch darüber hinaus Jahr für Jahr elektrisiert. Dabei packt diese Partie nicht nur die Anhängerschaft jedes Mal aufs Neue, sondern auch die Spieler auf dem Platz. Für einen HSVer ist dieses Nordderby allerdings noch ein bisschen besonderer als für alle anderen. Aaron Hunt ist bei Werder Bremen zum Bundesliga-Spieler gereift, spielte 13 Jahre lang im Trikot der Grün-Weißen und absolvierte in dieser Zeit über 280 Pflichtspiele für Bremen. Nun aber trägt er die HSV-Raute auf der Brust und kämpft mit den Rothosen in der Bundesliga aktuell um den Klassenerhalt. „Ein Derby ist immer etwas ganz Besonderes. Wir sehen das Spiel als groß Chance, einiges wieder geradezurücken und einiges wiedergutzumachen“, fiebert Hunt dem Duell mit seinem Ex-Club am Sonnabend (24. Februar, live ab 18:15 Uhr im HSVnetradio) entgegen - gerade auch aufgrund der tabellarischen Konstellation.

„Was davor war, spielt keine Rolle“

Werder Bremen liegt in der Tabelle derzeit sechs Zähler und damit zwei Plätze vor den Hamburgern. Doch während die Bremer in den letzten vier Bundesliga-Begegnungen sieben Zähler sammeln konnten, warten die Hamburger nun seit zehn Spielen auf einen Sieg. „Das Spiel kommt für uns zur richtigen Zeit“, zeigt sich Hunt nichtsdestotrotz kämpferisch. Er weiß: „Im Derby gibt es eigentlich nie einen Favoriten.“ Auch wenn Bremen zuletzt die besseren Ergebnisse hatte, werden die Karten in einem emotionalen Nordderby neu gemischt. „Ab dem Anpfiff spielt alles, was davor war, keine Rolle mehr“, so der 31-Jährige. 

Dennoch ist der Druck hoch, der auf dem Team von Cheftrainer Bernd Hollerbach lastet. Nachdem zuletzt wiederholt die Ergebnisse fehlten, gingen bei der 1:2-Heimniederlage gegen Leverkusen schließlich einige Fans auf die Barrikaden. „Natürlich haben wir Verständnis für den Unmut der Fans“, erklärte Hunt, der sich zugleich von zu viel Aggressivität oder gar Gewaltandrohungen distanzierte. „Uns ist aber auch bewusst, dass es sich dabei nur um einen kleinen Teil der Fans handelt. Es liegt jetzt an uns Spielern, es wieder gerade zu biegen. Wir müssen Ergebnisse liefern, dann wird sich die Situation auch wieder beruhigen.“ Über eine mangelnde Unterstützung beim Derby macht er sich daher keine Gedanken: „Auch im Nordderby werden wieder viele Fans mitreisen, uns unterstützen und uns anfeuern. Ich hoffe und wünsche mir, dass auf den Rängen alles friedlich bleibt. Auf dem Platz kann es natürlich zur Sache gehen.“

Die Mannschaft in der Verantwortung

Neben viel Kampfgeist wollen die Hamburger am Sonnabend vor allem mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugen und das Spiel an sich binden. Bei dem viel diskutierten Problem, zu wenig Tore zu erzielen, sieht Hunt das ganze Team in der Verantwortung. „Natürlich ist vieles Kopfsache. Aber das ist in einer solchen Situation normal. Wir müssen uns jetzt als Mannschaft aus dieser Situation befreien“, fordert der Routinier. „Dass wir uns defensiv zuletzt verbessert haben ist beispielsweise auch nicht nur ein Verdienst der Defensive, sondern der gesamten Mannschaft. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt hinbekommen und es als Team auch in der Offensive richten.“

Er selbst will seinen Teil dazu beitragen und als Führungsspieler vorangehen – und das sowohl auf als auch neben dem Platz. Dabei ist ihm wichtig, eines klar zu stellen: „Natürlich macht sich jeder von uns seine Gedanken. Niemandem in unserem Team ist die aktuelle Situation egal. Aber es ist noch nichts entschieden. Wir haben noch elf Spiele. Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren.“ Dass er als Ex-Bremer im Nordderby dabei durchaus mit Pfiffen rechnen muss, ist dem erfahrenen Bundesliga-Spieler allerdings egal. „Ich fahre nach Bremen, um mit meiner Mannschaft erfolgreich zu sein. Spiele gegen Werder sind natürlich immer etwas Besonderes für mich. Am Ende aber geht es um drei wichtige Punkte für uns. Wir müssen liefern und damit am Samstag anfangen.“