Stimmen zum Spiel
24.02.18
"Auf diese Weise zu verlieren, ist ganz bitter"
Der Hamburger SV musste sich im 108. Nordderby Werder Bremen mit 0:1 geschlagen geben. Die fragwürdige Entstehung des entscheidenden Treffers sorgte dabei auch nach dem Abpfiff für reichlich Gesprächsstoff. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
In einem intensiv geführten Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV fiel die Entscheidung zugunsten der Hausherren in der 86. Minute: Der eingewechselte Belfodil griff aus stark abseitsverdächtiger Position kurz vor der Torlinie ins Spiel ein, indem er van Drongelen vermeintlich nicht regelkonform störte und so ein Eigentor des Niederländers provozierte. Abseits oder Foulspiel? Unterm Strich stand ein vermeintlich irregulärer Treffer. Die besagte Szene erhitzte dementsprechend auch nach der Partie in den Katakomben des Bremer Weserstadions die Gemüter der Rothosen, die gleichzeitig aber auch selbstkritisch auf die zuvor absolvierten Minuten blickten. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Andre Hahn: Wir haben 86 Minuten gekämpft, uns reingeworfen und als Team gut gearbeitet. In der ersten Halbzeit hatten wir leichte Vorteile, in der zweiten war Bremen einen Tick besser. Es ist bitter, zu welchem Zeitpunkt und vor allem wie das Tor gefallen ist. In meinen Augen ist es Abseits und hätte nicht zählen dürfen. Auf diese Weise das Derby zu verlieren, ist ganz bitter. Ein 0:0 auswärts im Derby hätten uns natürlich gut getan, auch wenn wir unbedingt einen Sieg wollten. Aber es hätte ein kleines Erfolgserlebnis sein können und jeder Punkt ist enorm wichtig für uns.
Heribert Bruchhagen: Das Tor ist klar Abseits. Ich kann das gar nicht fassen und nicht verstehen, warum man nicht auf Abseits entscheidet. Nichtsdestotrotz musst du auswärts auch mal ein Tor erzielen oder erzwingen, wenn du im Abstiegskampf bestehen willst. Das ist uns nicht gelungen. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, aber wir sind nicht zwingend genug im Ballbesitzspiel nach vorn. Wir verlieren nun das siebte oder achte Spiel mit einem Tor Unterschied. Das ist bitter. Es besteht natürlich eine Restchance im Kampf um den Klassenerhalt und diese werden wir in Angriff nehmen.
Bernd Hollerbach: Wir haben ein sehr intensives Derby gesehen, viele Zweikämpfe und eine große Laufbereitschaft. Wir waren in der ersten Halbzeit gefühlt die bessere Mannschaft, in der zweiten war Werder mehr am Drücker. Es wäre ein verdientes Unentschieden gewesen. Wir mussten zum Schluss eine Fehlentscheidung hinnehmen. Rick wird auf der Linie hinten ins Standbein getreten. Das war für mich ein Foulspiel. Das muss man auch in Köln so sehen. Das ist ärgerlich, weil ich dem Team vom Engagement und der Moral her keinen Vorwurf machen kann. Wir sind alle enttäuscht. Auch wenn es schwerfällt, müssen wir eine Nacht darüber schlafen und ab morgen wieder nach vorne schauen.
Florian Kohfeldt: Es war ein sehr intensives Spiel mit vielen Läufen, vielen Zweikämpfen und vielen Aktionen, die nicht zu Ende gebracht wurden. Der HSV hat uns in den Halbräumen sehr gut zugestellt. Uns hat häufig der erste Kontakt mit Tempo gefehlt. Im Laufe des Spiels haben wir mehr Kontrolle bekommen, Bälle wiederbekommen und kaum Konter zugelassen. Natürlich haben wir dann ein spätes Tor erzielt und sozusagen einen Lucky-Punch markiert. Ein Punkt wäre okay gewesen, aber völlig unverdient ist der Sieg für uns auch nicht.