Stimmen zum Spiel
28.04.18
"Wir sind mental stark geblieben!"
Der Hamburger SV fährt einen wichtigen 3:1-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg ein und hält die Chance auf den Klassenerhalt damit weiter am Leben. In der Autostadt bewiesen die Titz-Schützlinge vor allen Dingen mentale Stärke. Dementsprechend fiel das Fazit der Protagonisten aus. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel.
Der Hamburger SV bestritt am 32. Spieltag beim VfL Wolfsburg sein zweites "Alles oder nichts"-Spiel in Folge und behielt wie bereits in der Vorwoche gegen den Sport-Club Freiburg (1:0) die Nerven und siegte mit 3:1. Bobby Wood (43.) per Foulelfmeter und Lewis Holtby (45.) per Kopf brachten die Hamburger dabei mit einem eiskalten Doppelschlag kurz vor der Pause auf die Siegerstraße. Doch Wolfsburg erzielte durch einen direkt verwandelten Freistoß von Josip Brekalo (78.) den 1:2-Anschlusstreffer und machte die Partie noch einmal spannend. Doch statt dem Druck und der aufkommenden Heim-Kulisse in der Volkswagen-Arena nachzugeben, zeigten die Rothosen in der Schlussphase erneut Nerven aus Stahl. Waldschmidt sorgte schließlich nach einem verschossenem Elfmeter von Filip Kostic per Nachschuss für die Entscheidung und zimmerte die Kugel zum 3:1-Endstand in die Maschen (90. +4). Der HSV lebt damit weiter - nicht mehr und auch nicht weniger, wie die Hamburger in der Mixed-Zone der Arena im Anschluss des Spiels klarstellten. Das Viertelfinale sei gewonnen, das Halbfinale in Frankfurt stehe vor der Brust, um das Wunder vom Klassenerhalt doch noch perfekt zu machen. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Luca Waldschmidt: Es ist ein schönes Gefühl, wieder dran zu sein. Der Sieg heute war ganz wichtig. Wir haben momentan einfach viel Selbstvertrauen und zeigen in den Spielen, dass wir Fußball spielen können. Jetzt haben wir noch zwei wichtige Spiele, die wir natürlich gewinnen wollen. Das Spiel in Frankfurt ist natürlich ein besonderes für mich, aber letztendlich gilt, wieder eine gute Leistung abzurufen.
Lewis Holtby: Ich bin stolz, wie die Mannschaft heute gespielt hat. Trotz des Rückschlages sind wir mental stark geblieben und haben immer wieder spielerische Lösungen gefunden. Ich glaube weiter fest an die Rettung. Es ist der Glaube an unseren Fußball. Der Trainer gibt mir persönlich viel Selbstvertrauen und ich zahle es zurück. Ich möchte Fußball spielen und habe deshalb gerade wieder viel Spaß an diesem Spiel. Wir haben das Viertelfinale geschafft, jetzt kommt das Halbfinale. Wir sind demütig, bleiben akribisch im Training. Wir haben noch zwei ganz wichtige Spiele vor uns.
Julian Pollersbeck: Das Gegentor ist natürlich sehr ärgerlich, aber so etwas passiert. Wichtig war, dass wir darauf gut reagiert haben und trotzdem stabil geblieben sind. Wir haben weiter nach vorn gespielt, so dass Wolfsburg uns nicht erdrücken konnte. Das hat die Mannschaft gut aufgefangen, so dass wir das Spiel verdient gewinnen konnten.
Gotoku Sakai: Wir wollte heute ruhig mit dem Ball spielen und gerade in den ersten 20 Minuten dagegenhalten, wenn Wolfsburg Druck ausübt. Die Tore fielen dann zum richtigen Zeitpunkt. Wir wollten nach dem 1:0 direkt noch einen Treffer nachlegen. Das ist uns zum Glück gelungen. Außerdem sind wir cool geblieben, als wir durch das Gegentor einen Rückschlag hinnehmen mussten. Der Trainer gibt jedem einzelnen Spielern und der Mannschaft einen ganz klaren Plan an die Hand und wir setzen ihn um. Wir haben allerdings noch nichts erreicht. Jetzt wartet das Spiel in Frankfurt. Da müssen wir die gleiche Aggressivität, Zweikampfführung und Laufstärke zeigen. Wenn wir so weitermachen, dann bin ich mir sicher, dass wir in der 1. Liga bleiben werden. Unsere Mannschaft gibt niemals auf.
Bernhard Peters: Wir haben uns heute über weite Strecken eindrucksvoll präsentiert. Die Mannschaft hat auch brenzlige Situationen spielerisch gut gelöst. Bei uns baut sich derzeit eine sehr positive Dynamik auf, aber uns ist bewusst, dass wir immer noch nichts erreicht haben. Die Jungs müssen sich jetzt gut regenerieren, um sich weiter steigern zu können. In Frankfurt wollen wir den nächsten Schritt machen und unser Halbfinale gewinnen. Wir wollen unsere Restchance nutzen.
Christian Titz: Wir haben heute das gesehen, was Abstiegskampf ausmacht. Zu Beginn war es ein zerfahrenes Spiel, in das wir mit der Zeit besser reingekommen sind. Die beiden Tore kurz vor dem Pausenpfiff sind uns natürlich sehr entgegengekommen. Wir wollten in der 2. Halbzeit ins Konterspiel übergehen, haben das Spiel allerdings durch eine Standard nochmal spannend gemacht und es verpasst, frühzeitig das 3:1 und damit die Entscheidung herbeizuführen. Ich muss der Mannschaft dennoch ein großes Lob aussprechen, wie sie heute die Schwere der Situation gemeistert hat. Es ist aktuell der Erfolg der gesamten Mannschaft. Lewis Holtby ist dabei ein wichtiges Puzzle-Stück. Auch für Bobby freut es mich. Er hat zuletzt sehr gut trainiert und sich heute für seine gute Leistung mit einem Treffer belohnt.
Bruno Labbadia: In der ersten Halbzeit haben wir das in den Anfangsminuten ganz gut gemacht und die ersten Chancen des Spiels gehörten uns. Auch unsere Balleroberungen waren gut, uns fehlte nur die Genauigkeit in den Zuspielen. Insgesamt hatte das Spiel ein hohes Tempo. Das Problem war, dass wir aus den Ballgewinnen zu wenig gemacht haben. Die beiden Gegentreffer kurz vor der Pause taten dann extrem weh. Insbesondere das zweite Tor war unnötig. In der zweiten Halbzeit kamen wir wieder ganz gut rein und haben uns mit dem Anschlusstreffer belohnt. Danach sind wir leider nicht mehr aus dem Sechzehner herausgekommen. Wir sind enttäuscht, müssen das aber akzeptieren.