skip_navigation

Nachbericht

01.10.17

Die Länderspielpause intensiv nutzen

Nach dem torlosen Remis im Nordderby gegen Werder Bremen soll nun die anstehende Länderspielpause zur intensiven Arbeit genutzt werden. 

„Ich bin doch etwas zwiegespalten.“ So wie Markus Gisdol am Tag nach dem 0:0-Unentschieden im Nordderby gegen Dauerrivale Werder Bremen ging es vermutlich vielen HSVern. In fast allen Belangen waren die Rothosen den Bremern am Sonnabendabend (30. September) überlegen: Mehr Torschüsse, mehr Ballbesitz, eine höhere Zweikampf- sowie Passquote. Am Ende jedoch fehlte wieder einmal die Fortune vor dem gegnerischen Kasten. Trotz einer guten und kämpferisch starken Leistung konnte sich der HSV nicht mit den nötigen Toren und einem Sieg belohnen. Auch wenn den Spielern gleich nach Abpfiff die Enttäuschung anzumerken war, gab es dennoch einige positive Aspekte. „Ich habe heute viele gute Dinge in unserem Spiel gesehen“, lobte Gisdol nach Abpfiff der Partie seine Mannschaft. „Viel Spielwitz, viel Spielkontrolle. Wir haben es aus dem Spiel heraus gut gemacht.“ Wenn man vorne kein Tor schieße, müsse man wenigstens hinten die Null halten. „Und das haben wir gemacht“, so Gisdol. Nach zuletzt vier punktlosen Spielen in Folge konnte so endlich wieder etwas Zählbares mitgenommen werden. Nicht zuletzt, weil auch die Young Talents um Tatsuya Ito zu überzeugen wussten und den Gegner vor Probleme stellten. 

Mit nunmehr sieben Punkten im Gepäck geht es nun in die zweite Länderspielpause, die wie immer für intensive Trainingseinheiten genutzt werden soll. Vorher blickt HSV.de aber noch einmal auf die gestrige Partie zurück, gibt einen Überblick über die Personallage und wagt einen Ausblick auf die kommenden Tage. 

Zum Spiel: Für die Rothosen war das Ergebnis am gestrigen Abend gleich nach Abpfiff wenig zufriedenstellend, hatte man Gegner Werder Bremen doch über weite Strecken des Spiels fest im Griff und sich gute Chancen erarbeitet. Aaron Hunt (16., 30., 79.) und Bobby Wood (19., 61.) hatten gleich mehrfach die HSV-Führung auf dem Fuß. Doch auch Werder Bremen, in der Defensive meist gut beschäftigt, probierte es immer wieder mit schnellen Gegenstößen, so dass sich Mitte der zweiten Halbzeit ein offener Schlagabtausch beider Teams entwickelte. Am Ende jedoch standen das torlose Unentschieden und die Punkteteilung. 

„Ich bin doch etwas zwiegespalten“, fasste Cheftrainer Gisdol seine Gemütslage am Sonntag (1. Oktober) in der Presserunde nach dem Nordderby zusammen. „Wir haben gestern über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, allerdings mit dem Wehmutstropfen, dass wir nicht das nötige Tor erzielen konnten, um das Spiel zu gewinnen. Wir hätten mehr verdient gehabt.“ Seit nun mehr fünf Spieltagen konnte die verletzungsgebeutelte Offensive der Hamburger kein eigenes Tor mehr erzielen. „Es fällt uns aktuell schwer, den Ball über die Linie zu bekommen“, erklärte Gisdol, der die Leistung der Mannschaft und einzelner Spieler dennoch sehr positiv sah. „Wir sind jetzt an dem Punkt, wo wir uns viele Chancen erarbeiten. Wenn wir das in den nächsten Spielen auch hinbekommen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir uns wieder belohnen können. Das war gestern schon ein Schritt in die richtige Richtung.“

Zur Personalsituation: Gleich zwei Rückkehrer schafften es rechtzeitig zum Nordderby wieder fit zu werden. Mit Albin Ekdal, der mit Rückenproblemen hatte aussetzen müssen, und Aaron Hunt, der mehrere Wochen mit einem Muskelfaserriss ausgefallen war, kehrten gleich zwei Routiniers in die Startformation der Hamburger zurück. „Mein Gefühl ist, dass das Schlimmste im Hinblick auf die Personalsituation nun vorbei ist“, gab Gisdol in der Presserunde sichtlich erleichtert zu Protokoll. „Es tut natürlich gut, Spieler wie Ekdal oder Hunt wieder bei uns zu haben. Das erhöht unsere Qualität.“

Doch nicht nur die erfahrenen Spieler wussten im Derby gegen Bremen zu überzeugen, auch die Youngster nutzten ihre Chance. Mit Tatsuya Ito und Vasilije Janjicic standen gleich zwei von ihnen in der Anfangsformation. „Mich freut es sehr für die jungen Burschen. Wir sehen, was die Jungs im Training zeigen. Wenn die Spieler den Eindruck dann auf dem Platz bestätigen können, freut mich das immer. Das kann auf jeden Fall unser Weg sein“, erklärte der Trainer, der aber um Geduld bat. „Wir müssen den jungen Spielern aber auch die Zeit geben, Stabilität zu entwickeln.“ Auch Stürmer-Talent Fiete Arp konnte am Sonnabend seine ersten Bundesliga-Minuten sammeln und verschob dafür extra seine Reise zur U17-WM in Indien (6. bis 28. Oktober). 

Neben den vielen positiven Nachrichten müssen die Rothosen allerdings trotzdem einen Verlust für das kommende Spiel in Mainz (14. Oktober) hinnehmen. Abwehrhüne Kyriakos Papadopoulos sah gegen Bremen seinen fünfte Gelbe Karte und wird gegen die 05er deswegen gelbgesperrt fehlen. „Wir haben drei sehr gute Innenverteidiger“, mahnte Gisdol jedoch zur Ruhe. „Gideon hat es beispielsweise gestern auch wieder sehr gut gemacht. Mit Mergim können wir auch jederzeit spielen. Sie sind bei mir im Ranking alle gleichauf.“ 

Bakery Jatta, der gestern nicht im Kader war, sowie Julian Pollersbeck trainierten indes mit der U21 und werden auch im morgigen Spiel gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96 (Anpfiff: 20:15 Uhr, live auf Sport1) zum Einsatz kommen, um so weitere Spielpraxis zu sammeln.

Der Ausblick: Nun ist aber erst einmal Länderspielpause. Gleich zehn Nationalspieler werden zu ihren Länderteams reisen. Im Hinblick auf die geplanten intensiven Einheiten in der Länderspielwoche wird der Trainingskader deswegen wieder mit einigen Nachwuchstalenten gespickt sein. „Diese Wochen bieten sich natürlich an, um junge Spieler dazuzuholen“, erklärte Gisdol das Vorhaben. „Wir werden die nächsten Tage ganz sauber durchtrainieren. Wir wollen die Woche zur intensiven Arbeit nutzen, und uns dann ab nächster Woche, wenn die Nationalspieler nach und nach zurückkommen, voll und ganz auf Mainz fokussieren.“

Intensive Tage stehen den Rothosen also bevor, und damit genug Zeit, um weiter an Feinheiten zu feilen. Am Ende der Derbywoche – ob der Spielausgang nun befriedigend war oder nicht – steht auf jeden Fall fest: Die gezeigte Leistung ist ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Die Presserunde mit Markus Gisdol seht ihr bei HSVtv!