Stimmen zum Spiel
21.10.18
„Der letzte Pass hat gefehlt“
Der HSV kommt im Heimspiel gegen den VfL Bochum 1848 nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus und muss sich leider mit einem Punkt zufrieden geben. Dementsprechend haderten die Rothosen mit ihrem Offensivspiel. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
51.953 Zuschauer sahen im Heimspiel gegen den VfL Bochum 1848 die zweite Nullnummer in Folge im Volksparkstadion. Auf der einen Seite unterstrichen die Hamburger damit ihre defensive Stablität, auf der anderen Seite gab es für die Fans erneut keinen Grund zum Torjubel. Bei zahlreichen Schüssen aus der Distanz hatten sich die HSV-Anhänger am heutigen Mittag bereits darauf eingestellt, doch aus der Ferne scheiterten zahlreiche Rothosen - zum Teil denkbar knapp. Dass man die Chancen auf ein eigenes Tor durch die Reduzierung der Torentfernung nicht erhöhen konnte, machten die HSV-Profis im Anschluss an die Partie in der Mixed-Zone des Volksparkstadions vor allen Dingen an einem Aspekt fest: Der letzte Pass hat gefehlt. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Lewis Holtby: Wir hatten heute viele Schusschancen, hätten aber in vielen Situationen vielleicht auch den besser postierten Mitspieler sehen müssen. Wir sind oft bis zur letzten Linie vorgestoßen und dann fehlte uns der letzte Pass. Dennoch haben wir es sehr ordentlich gespielt und hatten das Spiel gut im Griff. Besonders in den letzten 20 Minuten, in denen vom Gegner nicht mehr viel kam. Da müssen wir den Nadelstich setzen und das kreiden wir uns für heute an. Wenn man aufsteigen möchte, dann muss man generell die Heimspiele gewinnen. Da war es zuletzt zu wenig und wir müssen vorn mehr den Willen erzeugen, das Ding machen zu wollen. Für die Fans tut es uns natürlich unglaublich leid. Wir kommen hier ja nicht hin und sagen: Komm, wir spielen heute auf 0:0. Jetzt geht´s aber weiter. Wir haben wieder Stabilität gewonnen, im Zweikampfverhalten zugelegt und müssen jetzt noch die Hütten machen.
Aaron Hunt: Wir hatten nicht die eine hundertprozentige Torchance, sondern viele Fernschüsse. Daran hat es natürlich etwas gelegen. Wir tun uns schwer, gegen tiefstehende Mannschaften Chancen zu kreieren. Für uns geht es Woche um Woche darum, dieses Bollwerk aufzubrechen. Wenn wir das eine Tor machen, dann wir es auf jeden Fall einfacher. Doch solange das nicht passiert und so länger das Spiel geht, stellt sich der Gegner immer tiefer hinten rein. Daheim fällt es nochmals schwerer als auswärts. Dennoch würde ich nicht von einer Heimkrise sprechen. Wir haben das Spiel heute schließlich nicht verloren, auch wenn wir natürlich enttäuscht sind, dass wir nicht gewinnen konnten.
Rick van Drongelen: Wenn wir heute etwas mehr Glück bei den Abschlüssen haben, dann würde niemand von einem Offensivproblem oder etwas Ähnlichem sprechen. Wir haben uns heute einfach nicht belohnt. Ich bin für meinen Teil und die Jungs hinten froh, dass wir wieder zu Null gespielt haben. In der Liga geht es äußerst knapp zur Sache. Deshalb müssen wir natürlich unsere Spiele, besonders die Heimspiele gewinnen. Wir müssen uns mehr belohnen. Damit machen wir es uns, dem Verein und jedem HSV-Fan einfacher.
Orel Mangala: Wir haben heute ein ordentliches Spiel gemacht. Wir hatten viel Ballbesitz, aber der letzte Pass und der letzte Schuss haben gefehlt. Manchmal ist es etwas zu eng. Aber das ist nicht unbedingt immer nur das Spiel des Gegners, das dazu führt. Es ist aktuell auch etwas das Spielglück auf den letzten Metern, das uns fehlt. Wir müssen weiter daran arbeiten, dann bin ich mir sicher, dass wir vorn wieder unsere Tore machen.
Khaled Narey: Wir wollen in jedem Heimspiel treffen und hatten durchaus unsere Möglichkeiten. Umso bitterer ist es, dass heute wieder die Null auf der eigenen Seite steht. Wir wollen die Zuschauer natürlich mit Toren und Heimsiegen belohnen. Jeder Fan will offensiven Power-Fußball sehen. Das wollen wir auch. Aber manchmal ist es gegen einen guten Gegner wie Bochum auch schwer, die Lücken zu finden.
Ralf Becker: Das Positive ist, dass wir wieder zu Null gespielt und weitestgehend wenig zugelassen haben. Offensiv tun wir uns einfach schwer, klare Torchancen herauszuspielen. Das muss auch unser Anspruch sein. Besonders in den Heimspielen müssen wir uns etwas einfallen lassen, um den Bock umzustoßen. Wir haben ein Riesenvorteil dadurch, dass mehr als 50.000 Zuschauer uns hier so geduldig unterstützen. Wir müssen und werden uns in der Offensive und daheim steigern. Ohne Heimstärke werden wir unsere Ziele nicht erreichen.
Christian Titz: Es war ein Unentschieden der besseren Art gegen einen Gegner, der gut verteidigt hat. Es war ein sehr schwieriges Spiel. Bochum war sehr ballsicher und wir mussten aufpassen, dass wir in ihren schnellen Umschaltbewegungen ebenso schnell zurück in die Defensive kommen. Meine Mannschaft hat wirklich viel versucht, aber gerade im torgefährlichen Raum fehlte uns einfach der letzte Pass oder der schnelle Abschluss. Solche Spiele zeigen uns allgemein, dass wir zuhause vielleicht auch Mal ein frühes Tor erzielen sollten, damit wir dann noch selbstsicherer von hinten herausspielen können.
Robin Dutt: Der Spielverlauf hat viel von dem widergespiegelt, was wir erwartet haben. Ich denke, dass wir schon in der ersten Halbzeit viele gute Balleroberungen im Mittelfeld hatten und viele Zweikämpfe geführt haben. Unsere beste Möglichkeit hatte sicherlich Lukas Hinterseer, als er versucht hat, den Torwart zu überlupfen. Kurz nach der Halbzeit hatten wir durch Robbie Kruse eine weitere gute Möglichkeit, die uns in Führung hätte bringen können. Die kampfbetonte Partie hätte sicherlich Tore verdient gehabt, aber insgesamt war es ein sehr intensives Spiel und das Unentschieden geht im Großen und Ganzen in Ordnung.