Nachbericht
31.01.19
„Wir bekommen nichts geschenkt“
In einer Medienrunde nach dem Spielersatztraining sprach HSV-Coach Hannes Wolf über den gestrigen Heimsieg gegen den SV Sandhausen, das anstehende Auswärtsspiel in Bielefeld und die generelle Gesamtsituation.
Es war nicht das erste Spiel in dieser Saison, was der HSV in weiten Teilen dominierte. Es war allerdings auch nicht das erste Spiel, in dem die Rothosen zu viele Großchancen ausgelassen haben. Dennoch steht unterm Strich ein zwar erneut knapper, dafür aber verdienter Sieg, der gleichbedeutend mit einem guten Start in die Rest-Rückrunde ist.
Nach einer rund dreiwöchigen Wintervorbereitung präsentierte sich der HSV gegen den SV Sandhausen gerade in der ersten Halbzeit enorm spielstark und diktierte das Spielgeschehen fast nach Belieben. Dementsprechend folgerichtig war der Führungstreffer von Pierre-Michel Lasogga. Dem Top-Torjäger der Rothosen war es schließlich auch vorbehalten, den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer der Gäste zu kontern. Mit seinem 9. Saisontor sorgte der Mittelstürmer für einen kollektiven Jubelrausch im Volksparkstadion, das am gestrigen Mittwochabend einer Kältekammer glich. Trotz der eisigen Temperaturen fanden sich wieder mehr als 36.000 HSV-Fans in der Arena ein, um die Schützlinge von Hannes Wolf beim Kampf um die drei Punkte zu unterstützen. Der Übungsleiter selbst wirkte beim heutigen Spielersatztraining und in der darauffolgenden Medienrunde wie gewohnt sehr ausgeglichen und gab bereitwillig Auskunft über seine Sicht der Dinge. Dabei bezog der Fußball-Lehrer sich in seinen Ausführungen nicht nur auf den ersten Heimsieg im Jahr 2019, sondern auch auf das anstehende Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (Sonnabend, ab 12:45 Uhr live im HSVnetradio).
Im Detail sprach der HSV-Cheftrainer über…
… den Heimsieg gegen den SV Sandhausen: Wir haben in den meisten Phasen besser gespielt als man es am Ergebnis ablesen kann. Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass wir es früher klarmachen. Letztendlich war es aber gut zu sehen, dass wir nach dem 1:1 die passende Reaktion gezeigt haben. Da hätte das Spiel auch kippen können.
… die momentane Tabellensituation: Es ist eine schöne Momentaufnahme, aber es muss weitergehen. 40 Punkte werden nicht reichen um aufzusteigen, das ist sicher. Wir wollen jede Chance nutzen – und die nächste ist am Samstag. Wir wollen natürlich effektiver sein, gleichzeitig aber die guten Sachen beibehalten. Die Kompaktheit und die Absicherung haben gepasst. Zudem haben wir viele Angriffe gut ausgespielt. Daran wollen wir anknüpfen.
… das anstehende Auswärtsspiel in Bielefeld: Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert. Viele Spieler haben viel trainiert. Die Jungs sind das gewöhnt, hart zu belasten und danach schnell wieder fit zu werden. Wir wollen übermorgen in Bielefeld eine sehr gute Leistung zeigen. Der Gegner wird uns sehr fordern, da die Arminia körperbetonten Fußball spielt. Gestern haben sie in Dresden vier Tore geschossen. Wir werden also eine gute Verfassung brauchen. Das wird kein Selbstläufer. Wir bekommen nichts geschenkt.
… den Formanstieg von Bakery Jatta: Er spielt gut und intensiv. Sein Sprint nach der Ecke von Sandhausen war beeindruckend. Das sind Momente, für die man ins Stadion geht. Es sind aber nicht nur die Läufe, sondern auch die Art, wie er spielt. Der direkte Pass vor dem 1:0 war stark. Ich hoffe, dass er so weiterspielt. Es ist wichtig, dass er gut regeneriert.
… die Gründe für die oftmals knappen Siege: Zufall ist es auf keinen Fall. Dafür ist die Saison schon zu lang. Wenn das der Weg ist, dass wir extrem viel investieren müssen, um am Ende knapp zu gewinnen, dann werden wir diesen Weg gehen. Ich finde das nicht so dramatisch. Wir haben auch gestern wieder zwei Tore geschossen. Insgesamt müssen wir bei uns bleiben und dürfen die Basics nicht vernachlässigen.
… den Gesundheitszustand von Aaron Hunt: Seine Muskulatur hat nach dem Spiel gestern etwas reagiert. Wir müssen überprüfen, wie es in dem Bereich ausschaut. Wir hoffen, dass es nicht so schlimm ist.