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Pressekonferenz

19.04.19

"Alle Energie in dieses Spiel"

In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Aue sprach Trainer Hannes Wolf über die Rückkehr von Aaron Hunt, die besondere Rolle der Partie und den Druck im Saisonendspurt.

Es wird voll beim Heimspiel gegen Erzgebirge Aue. Wenn der HSV morgen (ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio) die Veilchen aus Sachsen im Volksparkstadion zu Gast hat, werden über 50.000 Zuschauer dabei sein und die Rothosen unterstützen. „Wir wollen gemeinsam alles geben, deshalb brauchen wir auch das Stadion hinter uns“, sagte Hannes Wolf in der Pressekonferenz vor der Partie. Alle Spiele in den kommenden Wochen seien vom Gefühl her Endspiele. Wie sie ausgehen wisse man nicht, doch eines versprach Wolf: „Wir werden alles dafür tun, dass wir unsere Spiele gewinnen. Und das Schritt für Schritt.“ Deshalb sei man mit den Gedanken nicht bei den anderen Spielpaarungen oder beim Pokal-Halbfinale. „Wir brauchen keine Ablenkung. Es geht um viel morgen. Aus allen Emotionen müssen wir Energie und Kraft machen und gemeinsam über Grenzen oder darüber hinaus gehen.“ Dabei kann das Trainerteam wieder aus dem Vollen schöpfen. Neben Pierre-Michel Lasogga, der seine Wadenverhärtung auskuriert hat, stehen auch Hee-chan Hwang und Kapitän Aaron Hunt wieder zur Verfügung, wie Wolf verriet.

Im Detail sprach der 38-jährige Fußball-Lehrer über …

… das Personal: Ich bin sehr froh über diese Trainingswoche, weil viele Spieler wieder auf dem Platz waren. Dadurch kriegen wir eine Breite zurück. Neben Aaron und Pierre ist auch Hee-chan zurückgekehrt. Das gibt jetzt ein paar schwierige Entscheidungen bei der Aufstellung und auch beim Kader, aber so soll es ja auch sein. Wenn sich alles von selbst ergibt, ist es problematisch. Deshalb ist es sehr schön, dass alle dabei sind und wir hoffen, dass wir eine gute Elf auf dem Platz kriegen und mit Wechseln auch nachlegen können, damit wir hinten heraus auch noch besser werden.

… Aaron Hunt: Wir sind mit ihm und der medizinischen Abteilung im Austausch. Stand jetzt ist er dabei. Körperlich macht er einen guten Eindruck, er hat ja auch in den letzten Wochen einiges gemacht und trainiert. Er wird jetzt nicht 93 Minuten spielen können, aber möglicherweise anfangen oder auch später reinkommen. Dass er auf einem kurzen Weg da sein kann, hat er schon mehrfach bewiesen.

… das mögliche Verletzungsrisiko: Fußball ist immer ein Risikosport. Dass Spieler, die schon mal eine Verletzung hatten, ein erhöhtes Risiko haben, ist auch klar. Die Frage ist dann aber, ob das Risiko in ein, zwei oder drei Wochen geringer ist als jetzt. Wir können es nicht ausschalten und wollen es auch nicht ganz ausschalten. Denn wenn du in deiner Spielphilosophie darauf aus bist, nur Verletzungen zu vermeiden, dann fehlt dir ein Stück Tempo, Härte und Intensität. Wir versuchen es zu reduzieren und gut zu besprechen, aber ganz ausschalten können wir es nicht.

… Manuel Wintzheimer: Manu hat nicht nur in Köln einen positiven Eindruck gemacht, sondern auch die Tage davor. Das hängt maßgeblich zusammen. Deshalb gab es ja die Überlegung: 'Wir brauchen ein Tor, vielleicht kann Manu daran beteiligt sein.‘ Er hat einen großen Schritt in seiner Karriere gelöst. Es ist möglich, dass er von Anfang an spielt. Aber auch Pierre hat voll trainiert. Ich bin froh, dass die Verhärtung bei ihm raus ist.

… die Rolle des Spiels: Aue ist wie ein Endspiel. Mit der Situation in der Liga und der Anzahl der verbliebenen Spiele, ergibt es nichts anderes. Erst danach musst du darüber nachdenken, wer noch einmal die Kraft hat, in drei Tagen wieder zu spielen. Aue und die anderen Spiele fühlen sich alle an wie Endspiele. In Köln sind wir fast 120 Kilometer gelaufen, viel gesprintet und haben viel Intensität an den Tag gelegt. Unser Anspruch muss sein, das morgen auch zu machen. Das hängt ein bisschen von der Netto-Spielzeit ab, aber die Bereitschaft an die Grenze und darüber hinaus zu gehen, die verlangen wir morgen. Danach haben wir drei Tage Zeit uns mit dem nächsten Spiel zu beschäftigen.

… den Druck: Der Druck ist da. Es ist das Ende der Saison, es geht um viel. Wir können nicht so tun, als wenn es nicht so wäre. Dann kommt das irgendwann im Spiel und du weißt nicht damit umzugehen. Deshalb halten wir den Druck selbst auch oben. Das muss man abkönnen. Daraus muss man stärker werden. Das ist der Anspruch, den wir alle an uns im Hochleistungssport haben. Deshalb halte ich nichts davon zu sagen, das ist ja nur Fußball. Es geht um viel. Da müssen wir durch. Aus allen Emotionen müssen wir Energie und Kraft machen und gemeinsam über Grenzen gehen. Das haben wir zuletzt gezeigt. Das ist morgen ein anderer Fußball, aber am Ende ist es - wie die Liga zeigt - ähnlich schwer.

… den besonderen Spieltag: Es werden bei uns keine Zwischenstände angezeigt. Zusätzliche Ablenkung brauchen wir nicht. Nach dem Spiel kann man mal fragen. Es ist eindeutig, wenn man die letzten Wochen sieht, wenn wir nicht dazu bereit sind, 100 Prozent zu geben, müssen wir nicht das Gefühl haben, dass wir etwas holen. Deshalb alle Energie in dieses Spiel und keine Ablenkung. Es wäre unglücklich, wenn die Ergebnisse über die Anzeigentafel kommen.

… die Schlüsse aus den letzten Heimspielen: Dass wir die 93. Minute besser spielen müssen, wäre ein Rückschluss. Wir wollen unser Spiel durchziehen, unabhängig vom Ergebnis. Natürlich brauchst du dabei eine gute Absicherung und Struktur. Wir wollen alle Situationen zu 100 Prozent nehmen, ein bisschen Glück haben, dass nicht jeder Schuss ein Treffer ist. Wir wollen permanent nach vorne spielen und geschärfte Sinne haben. Zu denken, wir sind der Favorit, stimmt nicht und läuft nicht. Hinterher können wir alle auf die Laufwerte gucken, ob wir diese Ziele erreicht haben.