skip_navigation

Pressekonferenz

04.10.18

„Wichtig, unsere Außenbahnspieler besser in Szene zu setzen“

In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 warnte Christian Titz vor den Stärken des Gegners, unterstrich die Bedeutung seiner Führungsspieler und demonstrierte einen gesunden Optimismus. 

Mit seiner positiven Ausstrahlung zeigte Christian Titz ganz deutlich, dass er die unbefriedigende Englische Woche nun endgültig abgeschüttelt hat. Der HSV-Coach wirkte auf der heutigen Pressekonferenz (4. Oktober) extrem fokussiert und wagte einen fundierten Ausblick auf das morgige Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 (ab 18:15 Uhr live im HSVnetradio). Nach drei Spielen ohne eigenen Torerfolg ist dem Fußball-Lehrer bewusst, an welchen Stellschrauben er drehen muss. In dieser Trainingswoche wurde vor allem am Offensivspiel gefeilt, um in diesem Bereich eine größere Durchschlagskraft zu erzielen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen dann am morgigen Abend zum Vorschein kommen, wenn der HSV von einem kampfstarken Gegner empfangen wird, den Titz vor allem im Umschaltspiel als äußerst gefährlich einstuft. Trotz diesem angemessenen Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe ist der 47-Jährige optimistisch, dass ein gelungenes Auswärtsspiel in Darmstadt eine Signalwirkung für seine junge Mannschaft haben kann. 

Im Detail sprach der HSV-Coach über… 

… den Plan für das Darmstadt-Spiel: Wir wissen, dass wir uns auf diesen Gegner sehr akribisch vorbereiten müssen. Darmstadt 98 ist sehr heimstark und grundsätzlich sehr stabil. Sie spielen sehr kompakt und haben ein gutes Umschaltspiel. Mit ihren langen Bällen kommen sie schnell auf die letzte Linie und können dann gefährlich werden. Das wird eine schwere Aufgabe für uns. Bezüglich des Kaders haben wir noch keine abschließende Entscheidung getroffen. Bis auf die langzeitverletzen Spieler sind alle Mann an Bord, daher wollen wir noch die Trainingseinheit abwarten, ehe wir uns endgültig entscheiden, wer mit nach Darmstadt fährt.

… die Trainingsarbeit in Bezug auf das Offensivspiel: Im Training haben wir daran gearbeitet, dass wir das Spiel schneller aufbauen. Wir wollen unsere Spieler so positionieren, dass wir im letzten Drittel des Gegners mit unseren Offensivakteuren in die gefährlichen Zonen kommen. Dann können wir mit Dribblings das Eins-gegen-eins suchen. Das haben wir in verschiedenen Spielformen geübt.

… seine Erwartung an die eigene Mannschaft: Ich würde mir wünschen, dass wir die zuletzt gezeigte defensive Stabilität beibehalten können. Wir haben auswärts noch kein Gegentor bekommen. In der Offensive wollen wir mehr Chancen kreieren. Diesbezüglich wird es ganz wichtig, dass wir unsere schnellen Außenbahnspieler noch besser in Szene setzen. 

… die Führungsspieler Aaron Hunt, Lewis Holtby und Gotoku Sakai: Es ist normal, dass sich in einer neu zusammengestellten Mannschaft gewisse Prozesse erst einstellen müssen. In diesem Kontext sind das drei ganz wichtige Spieler, die innerhalb der Mannschaft wichtige Führungsaufgaben übernehmen. Sie sprechen viel mit den jungen Spielern und können die Spielidee, die wir haben, gut umsetzen und erklären. Ich bin froh, dass ich diese Jungs habe, weil sie auch eine große Akzeptanz innerhalb der Truppe genießen. 

… den Unterschied zwischen Bundesliga und 2. Liga: In der Bundesliga haben die Mannschaften eine höhere Offensivqualität und greifen dementsprechend auch früher an. Wir haben zum Ende der vergangenen Saison beispielsweise gegen Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach gespielt. Das waren ganz andere Spiele, da die Mannschaften deutlich mehr Räume angeboten haben. So konnten wir viel häufiger in die Umschaltbewegung kommen und das ist momentan so in der Form nicht gegeben, weil die Gegner uns häufig auf Höhe der Mittellinie erwarten. Dann ist es häufig eine Frage der Geduld, bis sich eine Lücke auftut, in die man reinspielen kann. Das ist ein Gewöhnungsprozess, aber ich bin guter Dinge, dass wir das zeitnah reinbekommen. 

… den Faktor Geduld im Profifußball: Fußball und Geduld sind immer zwei ganz schwierige Faktoren, weil man letztendlich immer vom Ergebnis abhängig ist. Die Entwicklung des Fußballs in den letzten Jahren zeigt, dass sofort eine gewisse Unzufriedenheit entstehen, wenn Mannschaften mal zwei oder drei Spiele nicht gewinnen. Das sind Dinge, die kommen im Fußball vor. Aus meiner Sicht ist es völlig normal, dass unsere junge Mannschaft erstmal zusammenwachsen muss. Daher ist es ganz wichtig, dass wir das Spiel morgen in Darmstadt für uns entscheiden, denn das gibt dann eine gewisse Stabilität und Sicherheit.