Vorbericht
30.10.18
Den eigenen Ansprüchen gerecht werden
Der HSV tritt heute Abend im Rahmen der 2. Runde des DFB-Pokals beim SV Wehen Wiesbaden an und will mit einer guten Leistung den Einzug ins Achtelfinale realisieren.
Als Hannes Wolf in der Pressekonferenz am vergangenen Sonntag zum kommenden Gegner befragt wurde, machte der Fußball-Lehrer ohne Umschweife klar, welch großen Respekt er für die bevorstehende Aufgabe empfindet: „Wehen Wiesbaden ist eine Spitzenmannschaft in der dritten Liga. Wir gehen von einem engen Spiel aus.“ Der vor einer Woche beim HSV gestartete Übungsleiter ist sich der Qualitäten des SVWW bewusst und warnt eindringlich vor einem etwaigen Schlendrian. Der Auswärtssieg in Magdeburg soll am heutigen Abend (ab 20:30 Uhr live im HSVnetradio) unbedingt mit einem Erfolg in der hessischen Landeshauptstadt bestätigt werden, um die positive Grundstimmung beizubehalten. Der DFB-Pokal bietet zudem einen speziellen Reiz, den auch der 37-jährige HSV-Coach nachempfinden kann: „Es ist ein super Wettbewerb mit einer besonderen Brisanz. Der Weg, sich hochzuspielen bis in ein mögliches Finale ist etwas ganz Besonderes.“
Mit viel Elan – aber ohne Hwang
Den Weg in ein mögliches Achtelfinale müssen die Rothosen allerdings ohne Angreifer Hee-chan Hwang beschreiten. Der Südkoreaner laboriert aktuell an muskulären Problemen und wird dementsprechend ausfallen. Als Ersatz für den Asiaten wurde Manuel Wintzheimer in den 18-Mann-Kader berufen. Ansonsten vertraut Wolf dem siegreichen Personal des Magdeburg-Spiels und erhofft sich eine ebenso starke Performance seiner Schützlinge: „Wir haben zwei Wettbewerbe, auf die wir uns voll konzentrieren und in denen wir so weit wie möglich kommen wollen. Dafür geben wir alles.“ Ein gutes Omen in diesem Kontext ist mit Sicherheit das letzte und bisher einzige Pflichtspiel zwischen den beiden Clubs, welches sich im Jahre 2009 ereignete. Damals gewann der HSV das DFB-Pokal-Viertelfinale dank eines Eigentors und eines Treffers von Mladen Petric mit 2:1 und zog damit ins Halbfinale ein. Bis dahin ist es in dieser Spielrunde zwar noch ein weiter Weg, doch ein Sieg in Wiesbaden wäre diesbezüglich der nächste wichtige Schritt.
Wiesbaden in Form und forsch
Um diesen Schritt zu gehen muss der HSV die Hürde Wiesbaden nehmen und darf sich in der ausverkauften BRITA-Arena keine Blöße geben. Die Hanseaten sind allerdings gewarnt, denn in der ersten Pokalrunde schmissen die Hessen den Stadtrivalen vom FC St. Pauli aus dem Wettbewerb und sorgten damit für eine faustdicke Überraschung. Beim 3:2-Heimsieg nach Verlängerung überzeugten die Männer von Trainer Rüdiger Rehm mit einer kämpferisch einwandfreien Leistung und sorgten auch Offensiv für einige Highlights. Insgesamt ist der ambitionierte Drittligist ein unangenehmer Gegner, der über eine gesunde Mischung aus erfahrenen Haudegen und jungen Nachwuchskräften verfügt. Letzteres trifft auch auf René Gruder zu, der zwischen Januar 2012 und Juni 2013 für die U19 der Rothosen auflief und seit dem vergangenen Sommer in Wiesbaden unter Vertrag steht. Der Angreifer machte anlässlich des Gegner-Checks auf HSV.de bereits klar, dass der SVWW seinen Ex-Club durchaus ärgern möchte: „Wir wollen es dem HSV so schwer wie möglich machen.“ In die gleiche Kerbe schlug auch sein Trainer, der sich im Vorfeld der Partie äußerst mutig präsentierte: „Wir sind sehr gut vorbereitet und haben einen Plan, den wir auch gegen den HSV durchsetzen wollen.“ Das Selbstvertrauen im Club kommt allerdings nicht von ungefähr – schließlich haben die Wiesbadener von den vergangenen neun Pflichtspielen nur eines verloren. Auch insgesamt ist die ausgegliederte Profifußball-Abteilung auf einem vielversprechenden Weg und belegt in der ewigen Tabelle der 2008 gegründeten 3. Liga den Spitzenplatz. All diese positiven Eindrücke sollen nun gebündelt und in das Spiel gegen den HSV eingebracht werden. Die Rothosen wiederum sind bestens präpariert, um mit den eigenen Mitteln dagegenzuhalten. Analog zum letzten Aufeinandertreffen will der HSV auch heute den eigenen Ansprüchen gerecht werden und mit einer guten Leistung die nächste Runde im DFB-Pokal erreichen.
Der Kader zum Spiel:
Pollersbeck, Mickel; Feld: Arp, Bates, Douglas, Holtby, Hunt, Ito, Janjicic, Jatta, Lacroix, Lasogga, Mangala, Moritz, Narey, Sakai, van Drongelen, Wintzheimer.
So könnte der SVWW spielen: Kolke – Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Mintzel – Titsch Rivero, Lorch – Dittgen, Schwadorf – Schäffler, Kyereh
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck