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Pressekonferenz

09.08.19

"Es geht darum, eine Runde weiter zu kommen"

In der Pressekonferenz vor der ersten DFB-Pokalrunde sprach Cheftrainer Dieter Hecking über den Umgang mit Bakery Jatta, die Personallage und mögliche Wechsel vor dem Spiel in Chemnitz.

Endlich, so mochte man vor der heutigen Pressekonferenz meinen, gehe es mal wieder nur um den geliebten Fußball. Doch auch Dieter Hecking musste auf dem Podium im Pressekonferenzraum des Volksparkstadions natürlich vor allem Fragen rund um das zurzeit vorherrschende Thema rund um Bakery Jatta beantworten, obwohl er eigentlich nur über die Aufgabe in der ersten DFB-Pokalrunde beim Chemnitzer FC (Sonntag, 11.08., ab 18.15 Uhr live im HSVnetradio) sprechen wollte. „Wir sind alle immer so hektisch unterwegs, nicht nur in diesem Fall. Es ist ein generelles Problem in der heutigen Medienlandschaft und der Gesellschaft, dass man immer glaubt, einem Thema hinterherhecheln zu müssen. Ich weiß nicht, was dabei herauskommt und ihr wisst es auch nicht. Es müssen Fakten geschaffen werden. Solange die Fakten nicht da sind, freue ich mich auf Chemnitz“, begründete der Cheftrainer seine Meinung.

Im Detail sprach Dieter Hecking danach über …

… den Umgang mit dem Fall Bakery Jatta: Ich verspüre null Hektik. Von außen stürzen sich alle auf dieses Thema, wie man es immer in solcher Situation hat. Am Ende des Tages muss man erst einmal die Beweislage abwarten. Ich bitte alle darum, dieses Thema ein bisschen runterzufahren. Das, was passiert, ist typisch für Medienlandschaften. Dass sie etwas aufgreifen, was vielleicht sensationell ist, aber man gar keine Beweislage dafür hat. Für mich zählt die Unschuldsvermutung, mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. Genauso sind wir mit der Mannschaft damit umgegangen. Natürlich war das gestern Thema in der Kabine. Heute war das schon sehr viel weniger. So sollte auch die Öffentlichkeit damit umgehen, und erst einmal abwarten, was überhaupt Sache ist. Im Moment sehe ich noch gar nichts auf uns zukommen. Natürlich nehmen wir Baka mit nach Chemnitz, warum auch nicht. Er ist damit entspannt umgegangen. Aus meiner Sicht gibt es überhaupt keinen Grund, ihn hier zu lassen.

… die Personallage: Im Moment sieht es so aus, dass Aaron Hunt nicht spielen kann. Ewerton hat sich beim heutigen Training am Sprunggelenk verletzt. Da müssen wir die Untersuchung abwarten. Auf der Torwartposition tendiere ich nicht dazu zu wechseln. Das heißt, Heuer Fernandes wird sicherlich spielen.

… mögliche Personal-Rochaden: Das ist immer möglich. Jedes neue Spiel gibt mir immer die Möglichkeit, etwas in der Aufstellung zu verändern. Das habe ich schon vor Nürnberg gesagt, dass ich nicht zwingend die Aufstellung aus dem Darmstadt-Spiel nutze. Genauso verhält es sich jetzt vor dem Spiel in Chemnitz. Ich kann nur sagen, dass die Mannschaft auf mich einen sehr guten Eindruck macht. Alle, die fit sind, trainieren sehr konzentriert. Ich sehe schon noch Optionen, Positionen zu wechseln, ohne dass wir Qualitätsverluste haben. Das ist immer das Entscheidende. Das ist dann oft das Quäntchen Bauchgefühl, das man als Trainer haben muss, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

… die Themen beim Chemnitzer FC: Ich habe den Chemnitzer FC verfolgt. Sie haben eine herausragende Viertliga-Saison gespielt, sind mit großem Abstand Meister geworden, mit einer sehr eingespielten Mannschaft. Zu allen anderen Themen drum herum kann und möchte ich nichts sagen, für mich zählt nur der sportliche Erfolg. Ich bin kein Sportpolitiker. Es ist nicht meine Aufgabe, sportpolitische Dinge zu beurteilen. Ich muss das Fußballerische beurteilen. Wichtig ist, der HSV muss in die zweite Runde des DFB-Pokals – mit Bakery Jatta. Das können sie als Überschrift nutzen.

… Überraschungen im DFB-Pokal: Das kommt vor. Auch davor werden wir nicht frei sein. Vielleicht passiert heute Abend schon eine Sensation. Die erste Pokalrunde ist kein Selbstläufer. Deshalb sagen auch alle, und da schließe ich mich gerne an: Es geht nicht darum, in Chemnitz eine spielerisch tolle Leistung abzurufen, sondern darum, eine Runde weiter zu kommen. Ich glaube, dass wir die Mittel haben, diese Runde zu überstehen.