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Nachbericht

12.08.19

"Dieses Spiel hilft uns wieder ein Stück weiter"

Am Tag nach dem Elfmeterkrimi im DFB-Pokal sprach Cheftrainer Dieter Hecking über das Spiel in Chemnitz, die nächste Heimpartie gegen Bochum und die Situation um Gotoku Sakai. 

Viel Schlaf im heimischen Bett gab es nicht. Die Mannschaft kehrte mit dem Bus erst mitten in der Nacht aus Chemnitz nach Hamburg zurück. Nach kurzer heimischer Erholung ging es am frühen Nachmittag zur Regeneration auf den Trainingsplatz am Volksparkstadion. Im Nachgang sprach Cheftrainer Dieter Hecking über die Leistung im DFB-Pokal, das kommende Spiel gegen den VfL Bochum und einen möglichen Wechsel von Gotoku Sakai.  

Im Detail äußerte sich der Fußball-Lehrer über …

… das Pokalspiel: Ich fand, dass wir Chemnitz sehr gut bespielt haben. Das, was wir kritisch sehen, ist, dass wir gerade in der ersten Halbzeit, wo wir den Gegner total im Griff hatten, im letzten Drittel nach wie vor nicht zielstrebig genug agieren. Von der Art und Weise wie man einen Gegner in der eigenen Hälfte festhält und immer wieder versucht, Räume zu finden, das hat die Mannschaft über weite Strecken des Spiels hervorragend gemacht. Im letzten Drittel müssen wir uns weiterentwickeln. Dieses Spiel hilft uns aber wieder ein Stück weiter, weil der HSV in den letzten Monaten und Jahren immer sehr kritisch und negativ belastet war, und jetzt schafft es die Mannschaft, zweimal in so einem Spiel zurückzukommen. Wie schwer das ist, haben wir am Wochenende auch bei anderen Mannschaften gesehen. Deshalb ärgert es mich, wenn ich lesen muss, dass wir glücklich weitergekommen sind. Beim Kölner-Sieg steht „Horn der Elfer-Held“ und wir duseln uns zum Sieg. Das war kein Dusel.

… das Heimspiel gegen Bochum: Das wird natürlich wieder ein ganz anderes Spiel. Ich habe riesen Vorfreude auf dieses zweite Heimspiel. Ich merke bei der Unterstützung, dass schon ein bisschen was ankommt, dass sich etwas zum Positiven aufbauen kann. Wir wissen, dieser Prozess ist noch längst nicht zu Ende, aber jedes Erfolgserlebnis hilft uns dabei, noch mehr Struktur in die Mannschaft zu bekommen und dass sich der Glaube festigt. Gegen Bochum werden wir uns wieder gut vorbereiten, alles abrufen und der Mannschat Lösungen an die Hand geben, die sie bislang sehr gut umgesetzt hat. Wenn man die Vorbereitungsspiele nimmt haben wir in zehn Spielen nur eine Niederlage kassiert. Da verfestigt sich schon vieles, aber es sind noch zu viele Unentschieden dabei.

… die Personallage: Aaron Hunt geht es besser, es wird aber dennoch eng für Freitag. Es ist eine kleine muskuläre Verletzung. Wir hoffen, dass er diese so schnell wie möglich auskuriert, gehen da aber null Risiko ein. Das müssen wir hinnehmen. Es ist ein gutes Zeichen, dass wir so ein Spiel wie gestern auch ohne ihn gewinnen können. Das gibt der Mannschaft ein gutes Gefühl, auch wenn man gesehen hat, dass uns Aaron gestern in der einen oder anderen Situation sicherlich gut getan hätte.    

… einen möglichen Abgang von Gotoku Sakai: Ich finde das wahnsinnig schade. Die Zusammenarbeit mit ihm in der kurzen Zeit war sehr professionell und sehr offen. Er hat mir sehr frühzeitig signalisiert, dass es für ihn in Hamburg nicht weitergeht. Wobei er es von der Trainingsleistung her verdient gehabt hätte, im Kader zu stehen. Ich habe ihn aufgrund seiner Entscheidung dennoch nicht berücksichtigt, woraufhin er gesagt hat: ‚Ist überhaupt kein Problem.‘ Ich habe ihm aber auch gesagt, dass wenn sich bis zum 2. September nichts findet, die Tür total offen steht. Er hat gut trainiert und ich denke, auch ihn hätte man wieder hinbekommen. Ich verstehe aber absolut seine Entscheidung, dass er einen Neuanfang machen möchte, dafür wünsche ich ihm alles Gute.