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Vorbericht

24.08.19

Heißes Duell im Hier und Jetzt

Beim Aufeinandertreffen zwischen dem HSV und dem Karlsruher SC denken die meisten Anhänger sofort an die Relegationsspiele 2015. Dabei haben beide Teams einen kompletten Umbruch hinter sich.

Am Sonntag (25. August) prophezeien die Meteorologen in Karlsruhe bis zu 31 Grad im Schatten mit Dauersonnenschein und wenig Wind. Doch nicht nur aus diesem Grund wird es beim Aufeinandertreffen zwischen dem Karlsruher SC und dem HSV ab 13.30 Uhr (live im HSVnetradio) auf dem Platz und vor allem auf den Tribünen drumherum sicherlich heiß hergehen. Der Grund liegt 4 Jahre, 84 Tage und etwa 16 Stunden zurück: Es ist das Relegationsrückspiel zwischen beiden Vereinen vom 1. Juni 2015, das die Emotionen bei vielen noch immer höherschlagen lässt. Der HSV gewann das schon verloren geglaubte Spiel in der Verlängerung mit 2:1, nachdem man sich durch eine immer noch kontrovers diskutierte Entscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe und den direkt verwandelten Freistoß von Marcelo Diaz in der Nachspielzeit gerade noch in die Extrazeit gerettet hatte, und am Ende den drohenden Abstieg durch das entscheidende Tor von Nicolai Müller (115.) abwenden konnte.

Ein Duell auf Augenhöhe

„Ich weiß gar nicht genau, wo ich damals war. Sicherlich habe ich das Spiel irgendwo verfolgt, aber besondere Erinnerungen habe ich daran nicht“, musste Dieter Hecking in der Pressekonferenz lange überlegen, wie er das Spiel damals verfolgt hatte. Gideon Jung, der damals schon für die zweite Mannschaft des HSV (23 Spiele / 2 Tore) aktiv war, ist das Ereignis durchaus präsenter. „Das war für alle Hamburger damals ein sehr emotionales Spiel und wird nicht so schnell vergessen werden. Ich habe es damals auf der Couch vor dem Fernseher verfolgt“, verrät Jung. Wie alle Mitarbeiter, Mitglieder und Fans fieberte auch er bis zur 120. Minute mit, doch für das Duell an diesem 4. Spieltag der 2. Bundesliga-Saison bedeutet dies nichts. „Es sind zwei ganz andere Mannschaften. Dennoch ist Karlsruhe ein sehr guter Gegner und kein normaler Aufsteiger. Es ist ein Duell auf Augenhöhe. Das sieht man auch an der aktuellen Platzierung“, so Jung.

Trotz des großen Umbruchs im Sommer mit elf Neuzugängen, mittlerweile 17 Abgängen - Tatsuya Ito hat den HSV in dieser Woche in Richtung VV St. Trudien verlassen – und einem komplett neuen Trainerteam sind die Rothosen mit sieben Punkten aus drei Spielen und dem Weiterkommen im DFB-Pokal ordentlich in die Saison gestartet. „Es hat sich gut zusammengefunden und es bringt eine Menge Spaß, mit den anderen auf dem Platz zu stehen. Wir werden versuchen, auch beim KSC alles zu geben und werden sehen, was am Ende dabei heraus kommt“, sagt Jung, der zusammen mit Rick van Drongelen als Innenverteidiger in den letzten Spielen das Herzstück der Defensive bekleidete. Erst ein Gegentor musste der HSV in dieser Saison hinnehmen. Auch bei den zugelassenen Torschüssen (24) und in der Zweikampfquote (55%) rangieren die Hecking-Schützlinge auf Platz eins des aktuellen Liga-Klassements. „Ich glaube, bei uns wäre es im Moment egal, wer hinten drin spielt. Im ersten Spiel hat Papa ja noch gespielt. Wir haben einfach ein gewisses Selbstvertrauen, das jeder von uns mitnimmt ins Spiel. Dazu kommt, dass wir generell im Moment als Mannschaft sehr gut verteidigen. Das gibt uns allen ein großes Stück Sicherheit“, gibt Jung das Lob an seine Mitspieler weiter.

Stadionumbau beim KSC

Der Karlsruher SC setzt ebenfalls auf die mannschaftliche Geschlossenheit. Ein Großteil des Kaders machte in der vergangenen Saison den Wiederaufstieg aus der 3. Liga mit 71 Punkten und 64 geschossenen Toren perfekt. Nach drei Zweitliga-Partien haben die Badener schon wieder sieben Tore erzielt und stellen damit zusammen mit Arminia Bielefeld den besten Angriff der Liga. Besonders das Sturmduo um Marvin Pourie (seit 2018 im Verein) und den in diesem Sommer von Eintracht Braunschweig verpflichteten Philipp Hofmann sorgt in vorderster Front für viel Gefahr.

Dazu kommt die ausgesprochene Standardstärke. Mit dem Mittelfeldspieler Marvin Wanitzek haben die Gastgeber nicht nur einen laufstarken Strategen (12,17 km pro Spiel, ligaweit Rang 3) in zentraler Position, sondern auch einen Top-Vorbereiter. Schon vier Assist gehen auf das Konto des 26-Jährigen, der 2017 von der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart zum KSC wechselte. Viele neue Akteure also auf beiden Seiten, die mit den Mannschaften von damals nur noch sehr wenig zu tun haben. Einzig KSC-Urgestein Daniel Gordon (34) war damals schon dabei. Nach einer Leihe an den SV Sandhausen (2016-17) ist der Innenverteidiger wieder im Wildpark zuhause.

Auch das Stadion macht derweil einen kompletten Umbruch mit. Zurzeit umfasst die altehrwürdige Spielstätte lediglich 15.000 Zuschauer. In den nächsten Schritten soll sie zu einer reinen Fußball-Arena mit 35.000 Plätzen umgebaut werden. Die Nord- und Südtribüne wurden bereits abgerissen und durch provisorische Tribünen mit jeweils bis zu 5.000 Plätzen ersetzt. Ab Dezember 2019 soll es dann mit dem Neubau der Gegengerade und der Haupttribüne weiter gehen. Es wird also eng und heiß zugehen. „Darauf müssen wir uns einzustellen“, weiß Jung um die aktuelle Herausforderung. Der Blick zurück hilft dabei nicht.

Der HSV-Kader:

Tor: Heuer Fernandes, Mickel

Feld: Amaechi, David, Dudziak, Fein, Gyamerah, Hinterseer, Jatta, Jung, Kinsombi, Kittel, Leibold, Narey, Papadopoulos, Samperio, Vagnoman, van Drongelen, Wintzheimer, Wood,  


Der ADMIRALBET-Spieltagscheck vor dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC

Im ADMIRAL-Spieltagscheck seht ihr ein Interview mit Gideon Jung, bekommt die letzten Informationen zum HSV und erfahrt, welche Erinnerungen Co-Trainer Dirk Bremser an den Gegner hat.

Hier geht’s zum Video.