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Vorbericht

16.09.19

Als echte Einheit ins etwas andere Spiel

Diese Partie elektrisiert die Hansestadt: Am Montagabend steigt das 102. Hamburger Stadtderby, in dem der HSV am Millerntor seinen Lauf fortführen und den fünften Sieg in Serie einfahren möchte.

Am vergangenen Mittwoch bekam die Derby-Vorfreude auf Seiten des HSV einen gehörigen Dämpfer. Im Training hatte sich Abwehrspieler Jan Gyamerah das Wadenbein gebrochen, Krankenwagen fuhren auf den Trainingsplatz, die Mitspieler waren geschockt, die Stimmung gedrückt. Doch auch in dieser Situation bewies die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking ihren großen Zusammenhalt: Sie sagte den für den Nachmittag angesetzten Termin für das neue Mannschaftsfoto ab – ohne den Mannschaftskameraden Gyamerah wollte das Team kein Gruppenfoto schießen. „Ich betrachte dies als positives Zeichen und als Symbol des außergewöhnlichen Zusammenhalts innerhalb unserer Mannschaft“, bewertete Coach Hecking später den gemeinschaftlichen Entschluss und lobte den Teamspirit, den das Team bereits in den Wochen zuvor gezeigt hatte, als sich Mannschaft, Fans und der gesamte HSV demonstrativ hinter Bakery Jatta stellten. „Ich denke, dass dies eine große Stärke unserer Gruppe ist“, sagt Hecking, „und damit auch ein Grund für unseren positiven Saisonstart. Und die Verletzung von Jan, so bitter sie auch ist, kann uns in Richtung Stadtderby auch nochmal ein paar Extraprozente Zusammenhalt bescheren.“

3. Sieg im 3. Auswärtsspiel?

Zwar ohne Jan Gyamerah, dafür aber mit einem starken Teamspirit geht der HSV also ins 102. Duell mit dem gastgebenden FC St. Pauli (ab 20.15 Uhr live im HSVnetradio). Mit dieser geschlossenen Gemeinschaft soll auch das mit Spannung erwartete und nimmermüde Duell positiv gestaltet werden. „Wir nehmen jeden Punkt gern mit“, sagt Hecking und schiebt nach: „Wir fahren aber ans Millerntor, um dort zu gewinnen und alle drei Punkte mitzunehmen.“ Es wäre der fünfte Sieg in Serie und der dritte Auswärtssieg am Stück.

Tolle Zahlen, zumal in den beiden bisherigen Auswärtsspielen in Nürnberg und Karlsruhe jeweils vier Treffer gelangen. Vier Auswärtstore – da war doch was… Doch davon will Dieter Hecking nichts hören und steuert vehement dagegen: „Von dem 4:0-Derbysieg in der vergangenen Saison können wir uns jetzt nichts kaufen und wir haben auch trotz unseres guten Saisonstarts noch rein gar nichts erreicht. Es geht alles nur über harte Arbeit, nur so können wir erfolgreich sein.“ Zumal der Coach den FC St. Pauli deutlich stärker einschätzt, als es die Tabelle derzeit aussagt. Dennoch, allzu viel möchte Hecking gar nicht auf den Gegner schauen, viel mehr liegt der Fokus auf dem eigenen Spiel, das man dem Gegner aufzwingen möchte. Welches Personal dieses Spiel machen wird, das hat der Trainer indes noch nicht final entschieden.

Kein Spiel wie jedes andere

Kapitän Aaron Hunt ist nach seiner Verletzungspause wieder bei 100 Prozent und drängt zurück in die erste Elf, in der auch Neuzugang Martin Harnik gern stehen möchte, in der aber auch alle anderen Protagonisten in den letzten Spielen zu überzeugen wussten. „Wir haben eine sehr gute Konkurrenzsituation“, findet Hecking, „die ich zu moderieren habe. Aber die Jungs wissen, dass wir sie alle brauchen, um am Ende erfolgreichen Fußball zu spielen.“

Ein Erfolg am Millerntor würde da natürlich allen HSV-Verantwortlichen in die Karten spielen. „Wir wissen, dass wir verdammt gut arbeiten müssen“, mahnt der Coach, dessen Team in den vergangenen Spielen genau dadurch bestach. Mehr Kilometer gelaufen, mehr intensive Läufe hingelegt, mehr Zweikämpfe gewonnen – die Basis für seine Siege legte der HSV stets mit den Grundtugenden des Fußballspiels. Und wo könnten die mehr gefordert sein als in einem stadtinternen Duell…  Auf dem Platz darf und soll es also ordentlich zur Sache gehen. Außerhalb des Spielfeldes hingegen wünschen sich alle Verantwortlichen ein bisschen mehr Ruhe und Fairness. „So viele Spielunterbrechungen wie im letzten Stadtderby, das will niemand sehen“, findet Hecking, der sich gleichwohl auf die besondere Derby-Atmosphäre freut: „Ich werde das aufsaugen.“ Denn dies sind die Spiele, die den Sport am Ende ausmachen, auf die man hinfiebert, ganz gleich ob als Spieler oder Trainer. Es sind die Spiele, die „das Salz in der Suppe des Liga-Alltags sind“, wie Hecking es umschreibt. Natürlich gibt es auch in dieser Partie nur drei Punkte für einen Sieg, und dennoch geht es um mehr. Entsprechend fokussiert und positiv angespannt sind die Rothosen, Trainer inklusive. „Es ist eben ein besonderes Spiel“, so Hecking. Ein Spiel, das die beiden Clubs, ganz Hamburg und sogar Fußball-Deutschland elektrisiert. Es ist das Derby.


Der ADMIRALBET-Spieltagscheck vor dem Derby

Im ADMIRAL-Spieltagscheck seht ihr ein ausführliches Interview mit HSV-Trainer Dieter Hecking.

Hier geht’s zum Video.