Bildung
16.03.21
Das digitale Hamburger Weg Klassenzimmer
Das Hamburger Weg Klassenzimmer startet mit dem digitalen Modul ,,Hate Speech ins Abseits‘‘ in ein neues Kapitel
Ab heute, dem 16. März, haben Schüler der siebten bis neunten Klassenstufe wieder die Möglichkeit am Hamburger Weg Klassenzimmer teilzunehmen. Da die aktuell geltenden Corona-Bestimmungen einen regulären Betrieb im Volksparkstadion nicht zulassen, wird das neue Modul „Hate Speech ins Abseits“ digital unterrichtet. Die Pädagogen aus dem Hamburger Weg Klassenzimmer starteten das neue Modul mit einer motivierten Schulklasse des 8. Jahrgangs aus Hamburg-Bergedorf. Für die kommenden acht Workshops bis Anfang Mai, haben die Klassenzimmer-Pädagogen ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Doch was bedeutet „Hate Speech“ überhaupt?
Von Hate Speech wird gesprochen, wenn Menschen in jeglicher Form abgewertet, beleidigt oder angegriffen werden. Dabei kann es sich um sexistische, rassistische, antisemitische oder diskriminierende Äußerungen handeln. Vor allem im digitalen Zeitalter kommt es immer häufiger vor, dass Personen über die Sozialen Medien beleidigt werden. Doch es sind nicht immer direkte Angriffe auf den Einzelnen. Oftmals werden durch Kommentare tragische Ereignisse euphemistisch dargestellt, wodurch die betroffenen Opfer von Hate Speech werden. Gerade in der jetzigen Corona-Zeit, in der viele Menschen eingeschränkt und unzufrieden sind, wird ein Ausweg in Form von Beleidigungen und Hasskommentaren über das Internet gesucht.
„Für uns als HSV-Stiftung ist das Thema Hate Speech sehr aktuell und gesellschaftlich relevant. Nicht nur wir, als bekannter Fußballverein, sondern auch immer mehr Kinder und Jugendliche kommen in unterschiedlichen Alltagssituationen mit dem Thema in Berührung. Deswegen möchten wir das Modul ,,Hate Speech ins Abseits‘‘ in unserem Hamburger Weg Klassenzimmer anbieten und dafür sensibilisieren“, sagte Sven Neuhaus, Leiter der HSV-Stiftung.
In den digitalen Workshops des Klassenzimmers wird das Thema rund um Hasskommentare im Netz bewusst aufgegriffen. Den Schülern soll über drei Stunden vermittelt werden, wie sie mit der Problematik ,,Hate Speech‘‘ am besten umgehen. Das Hauptaugenmerk haben die Pädagogen vom Klassenzimmer auf die Präventivmaßnahmen gegen Hasskommentare gelegt. Dafür sollen sich die Jugendlichen aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und unter anderem eigene Erfahrungen schildern. Um ein Gefühl für die Wirkung von Hate Speech auf andere Menschen zu entwickeln, erhalten die Schüler reale Praxisbeispiele, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Dabei werden die Fälle beispielsweise aus der Sicht der Opfer, der Zeugen oder der Täter beurteilt. So können die Jugendlichen ein Gefühl für die Wirkung von digitaler Hassrede entwickeln.
Als Ansprechpartner für die HSV-Fans, bekommt besonders der Bereich Fankultur die Wucht von Hate Speech zu spüren. Sie fungieren als Bindeglied zwischen dem Verein und den Fans, weshalb sie viele Diskussionen und Meinungen, beispielsweise von enttäuschten Fans mitbekommen. Aufgrund ihrer Praxiserfahrungen werden die Kollegen der Fankultur die HSV-Stiftung inhaltlich unterstützen und den Schülern die Wichtigkeit von Solidarität und Gegenrede im Internet aufzeigen.
Auch beim HSV ist die Bedeutsamkeit von Hate Speech ein Thema. Große Fußballvereine werden täglich, sei es digital oder im realen Leben, mit negativen Kommentaren konfrontiert. Um den Auswirkungen von Hate Speech im Club entgegenzuwirken, wurde eine Taskforce ins Leben gerufen, die sich mit den Ursachen, Folgen und Maßnahmen beschäftigt. Somit soll aktiv im und um den Club gegen Hasskommentare vorgegangen werden.
Mit dem Modul ,,Hate Speech ins Abseits‘‘ vom Hamburger Weg Klassenzimmer geht der HSV einen weiteren Schritt in die richtige Richtung und klärt Kinder und Jugendliche in diesem sensiblen Gebiet auf.