Stimmen zum Spiel
23.10.22
"Uns fehlt momentan die Konsequenz"
Der HSV unterliegt im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg mit 2:3, und das trotz bester Chancen, die in einem Lattentreffer in der Schlusssekunde gipfelten. Die enttäuschten Stimmen zum Spiel.
Es war eine Mischung aus Enttäuschung, Ungläubigkeit und Erschöpfung, die sich in den Gesichtern der HSV-Akteure breitmachte, als am Sonntagnachmittag (23. Oktober) der Schlusspfiff der Partie gegen den 1. FC Magdeburg ertönte. Gerade hatten die Rothosen eine wilde und verrückte Schlussphase erlebt, erst das Gegentor zum 1:3, dann der Anschlusstreffer zum 2:3 und in den letzten Minuten der Nachspielzeit noch weitere Hochkaräter und schlussendlich der finale Kopfball von Ludovit Reis, der an die Latte anstatt ins Netz prallte. Aus, vorbei, Schlusspfiff. Was blieb, war die Heimniederlage, mit sich niemand im Lager des HSV anfreunden konnte. Entsprechend selbstkritisch präsentierten sich die Hambuger in den Stimmen zum Spiel.
Robert Glatzel: Es war keine gute erste Hälfte. Im zweiten Durchgang haben wir nach dem 0:2 alles nach vorn geschmissen. Der Dreifachwechsel hat hier geholfen. Wir hatten genug Chancen. Es ist aber viel gegen uns gelaufen: ein wenig Pech und ebenso auch etwas Unvermögen. Als wir das 1:3 gefressen haben, wurde es sehr schwer, aber auch danach hatten wir noch unsere Möglichkeiten. Wir hatten heute viele Ausfälle und sind nicht gut ins Spiel gekommen, was uns so natürlich nicht passieren darf. Aber darüber hinaus können wir uns nicht viel vorwerfen lassen, außer der Tatsache, dass wir die Chancen nicht genutzt haben.
"Selbst das Remis wäre zu wenig gewesen"
Miro Muheim: Wir hatten im zweiten Durchgang viel mehr Intensität im Spiel und waren kreativ im Spiel nach vorn. Der Abschluss hat heute nicht gepasst. Das müssen wir uns ansehen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, und das haben wir jetzt dreimal nicht geschafft. Dementsprechend angefressen sind wir heute.
Jonas Meffert: Wir dürfen zuhause nicht drei Gegentore bekommen. Die erste Hälfte war überhaupt nicht gut. Das darf uns nicht nochmal so passieren. Wir müssen uns das Glück wieder erarbeiten. Man hat gesehen, was wir für eine Wucht mit unseren Fans entfachen können. Selbst das Remis wäre zu wenig gewesen. Wir müssen jetzt unter der Woche richtig Gas geben und in Paderborn viel besser spielen als heute.
Daniel Heuer Fernandes: Im ersten Durchgang hatten wir viel zu viele Ballverluste und waren zu unsauber in unseren Aktionen. Wir müssen im Spiel mit dem Ball entschlossener auftreten. Das haben wir in der zweiten Hälfte gezeigt, auch wenn wir die Tore mehr erzwigen müssen. In der Defensive müssen wir wieder die Tugenden zeigen, die uns vor kurzem noch stark gemacht haben: kompakt und als Mannschaft verteidigen. Das dritte Tor ist viel zu einfach gefallen. Wir brauchen auch wieder die Geilheit, Tore zu verhindern.
"Wir haben nicht das Glück - und wir erzwingen es auch nicht"
Tim Walter: Wir haben momentan einfach nicht das Glück - und wir erzwingen es auch nicht. Beim Gegentor haben wir einen klaren Ballbesitz und verlieren den Ball - das war schon im Spiel gegen Kaiserslautern und auch in Leipzig der Fall. Wir dürfen nicht so viele Fehler machen. Es ist gerade zu wenig und zu fahrig im Spiel gegen den Ball. Uns fehlt momentan die Konsequenz. Wir müssen über diese Phase hinweg. Wenn du einmal in diesem Fahrwasser bist, musst du es wieder drehen. Dafür brauchen wir mehr Energie und mehr Power.
Christian Titz: Wir haben erwartet, auf einen spielstarken Gegner zu treffen. Wir wollten ihn nach außen drängen und nach Balleroberungen in die Tiefe spielen. Das ist uns im ersten Durchgang mit guten Kontermöglichkeiten gelungen. In der zweiten Hälfte war es dann ein anderes Spiel, in dem wir das Spielglück auf unserer Seite hatten. Dem HSV und Tim wünsche ich alles Gute für die Zukunft.