Spieltags-Fakten
13.10.22
Der Faktencheck-XXL zum 108. Stadtderby
Auswärtsstarke Rothosen, heimstarke Kiezkicker und vielerlei mehr Gegensätze – der Faktencheck zum 108. Stadtderby hält viele interessante Infos parat.
#1 Positive Gesamtbilanz
Von den 107 bisher ausgetragenen Hamburger Derbys (Pflichtspiele) konnte der HSV 69 für sich entscheiden. Darüber hinaus sind 16 Remis und 22 Niederlagen notiert. Auch das letzte Duell am 21. Januar dieses Jahres ging an die Rothosen, als Kapitän Sebastian Schonlau (58.) und Bakery Jatta (70.) mit ihren Treffern für einen 2:1-Heimsieg sorgten. Am Millerntor steht in Liga 2 ebenfalls ein Sieg zu Buche - am 10. März 2019 siegten die Rothosen furios mit 4:0, ehe im Anschluss drei Niederlagen beim Stadtrivalen folgten. Im Hinblick auf die Zweitliga-Bilanz dieses Duells (zwei Siege, zwei Remis und vier Niederlagen) gibt es also noch reichlich Raum für Verbesserung.
#2 Entgegengesetzte Serien
Der Hamburger SV ist seit sechs Spielen ungeschlagen und geht als Tabellenführer mit reichlich Rückenwind in die Partie. Nach fünf Erfolgen in Serie gab es zuletzt ein 1:1-Remis gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die auf Platz 14 liegenden Kiezkicker warten wiederum seit sieben Spielen (vier Remis, drei Niederlagen) auf einen Sieg. Am vergangenen Spieltag unterlag die Schultz-Elf mit 1:2 bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Der letzte Sieg gelang am 4. Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg (3:0).
#3 Auswärtsstarke Rothosen
Der HSV ist saisonübergreifend auswärts seit einem halben Jahr siegreich und entschied die letzten acht Punktspiele auf fremdem Terrain allesamt für sich, darunter Siege in Regensburg (4:2), Ingolstadt (4:0), Rostock (3:2), Braunschweig, Bielefeld, Nürnberg (je 2:0), Kiel (3:2) und zuletzt Hannover (2:1). Die Hamburger haben damit bereits einen allgemeinen Zweitliga-Rekord (zuvor: 7 - Arminia Bielefeld, Saison 2019/20) und einen internen HSV-Rekord (6 Spiele in der Bundesliga-Saison 2005/06 unter Thomas Doll) inne. Nimmt man die Relegation (1:0 in Berlin) und den DFB-Pokal (3:1 n.V. in Bayreuth) hinzu, haben die Walter-Mannen sogar ihre letzten zehn Pflichtspiele in der Fremde gewonnen.
#4 Heimstarke Kiezkicker
Auch wenn es beim FC St. Pauli nicht ganz rund läuft, können sich die Kiezkicker auf ihre Heimstärke verlassen. In der Vorsaison stellte der FCSP die beste Heimmannschaft der Liga, aktuell hat er noch kein Heimspiel verloren (zwei Siege, drei Remis). Zudem sind Spitzenreiter gern gesehen am Millerntor. In den letzten sechs Heimspielen gegen einen aktuellen Tabellenführer haben die Kiezkicker vier Siege und zwei Remis geholt. Beide Serien gilt es aus HSV-Sicht zu brechen.
#5 Laufstarke Kontrahenten
Der Einsatz stimmt bei beiden Hamburger Clubs: So finden sich der HSV und der FCSP in der Top-5 der laufstärksten Zweitliga-Teams wieder. Während die Walter-Schützlinge bis dato 1257 Kilometer abrissen und auf Platz 5 in dieser Statistik liegen, müssen sich die Kiezkicker mit 1290 zurückgelegten Kilometern einzig dem 1. FC Heidenheim (1321) geschlagen geben.
#6 Ballmagneten und Passmaschinen im Duell
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau zählt auch in dieser Saison zu den Ballmagneten und Passmaschinen der 2. Liga. Der Innenverteidiger verzeichnet jeweils die zweitmeisten Ballaktionen (951) und Pässe (758) aller Zweitliga-Spieler. Sein Pendant auf der Gegenseite, der kroatische Innenverteidiger Jakov Medic, dribbelt ähnlich stark auf. Er verbucht die viertmeisten Ballkontakte (922) und spielt ligaweit sogar die meisten Pässe (767). Ein interessantes Duell in der Innenverteidigung.
#7 Unterschiede im Tor
So ähnlich die beiden spielstarken Innenverteidiger agieren, so statistisch unterschiedlich performen die Keeper beider Mannschaften. Während HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes, der nach Magenbeschwerden wieder zur Verfügung steht, mit satten 87 Prozent abgewehrten Schüssen die Liga anführt, finden sich die FCSP-Keeper Nikola Vasilj (56,3 Prozent) und Dennis Smarsch (50 Prozent) in dieser Kategorie am Ende der Tabelle wieder. Der als dritter Schlussmann nachverpflichtete Routinier Sascha Burchert wartet noch auf seine Chance im Kasten der Braun-Weißen und stand zuletzt nicht mehr im Kader.
#8 Verteidiger treffen so oft wie die Stürmer
Während der HSV mit Mittelstürmer Robert Glatzel (sieben Saisontore) den gegenwärtigen Top-Torjäger der 2. Liga stellt, sind beim FCSP vor allem die Abwehrspieler torgefährlich. Bestes Beispiel: Rechtsverteidiger Manolis Saliakas beendete bei der jüngsten 1:2-Niederlage in Braunschweig nicht nur die fünfstündige Torflaute seines Teams, sondern zeichnete zugleich für das vierte Tor eines Abwehrspielers der Braun-Weißen verantwortlich - das ist Ligaspitze.