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Pressekonferenz

24.10.19

"Es ist ein 50-50-Spiel"

In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sprach Dieter Hecking über die Favoritenrolle der Partie, den Spielstil des Gegners und seine eigene Anspannung.

14 Minuten und 29 Sekunden - so lange dauerte die erste verbale Einstimmung auf das Spitzenspiel am kommenden Sonnabend (26. Oktober, ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio). Dann empfängt der HSV als Tabellenerster den Tabellenzweiten aus Stuttgart im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion. Dementsprechend ausführlich und umfangreich waren die Fragen der Medienvertreter, die Cheftrainer Dieter Hecking auf dem Podium bei der Pressekonferenz beantworten musste. „Wenn ich hier als Trainer wie ein Eisblock sitzen würde, wäre etwas falsch“, zeigte sich auch beim erfahrenen Coach der Rothosen vor dem Duell eine große Vorfreude auf die Partie.

In der Pressekonferenz sprach Dieter Hecking unter anderem über …

… die personelle Situation: Rick van Drongelen hat gestern etwas Falsches gegessen, so dass er sich heute Nacht übergeben musste. Er war heute da und hat sich behandeln lassen. Ich denke, das wird bis morgen wieder gut sein. Aaron Hunt ist diese Woche ins Training eingestiegen. Er scharrt mit den Hufen und möchte gerne dabei sein. Morgen werden wir besprechen, wie es bei ihm aussieht. Zum Pokalspiel wird er sicher eine Option sein, ob es für Samstag schon reicht, werden wir sehen.

… die Favoritenrolle: Wenn man vor der Saison gefragt hätte, wer der absolute Topfavorit ist, dann hätte man der VfB Stuttgart gesagt. Das sage ich nicht, weil ich uns klein machen oder in die Außenseiterrolle schicken will. Von den Grundvoraussetzungen hat der VfB Stuttgart die deutlich besseren Voraussetzungen vor der Saison gehabt als wir, das sieht man auch an den Einkäufen, die sie tätigen konnten. Dass die zwei Niederlagen, die sie nun erlitten haben, im Schwabenland ein bisschen zum Nachdenken angeregt haben, ist normal, weil sie genauso ein großer Verein sind wie der HSV und dort schneller mal hitziger diskutiert wird. Ich denke, dass es von den Grundvoraussetzungen ein 50-50-Spiel ist. Es kann in beide Richtungen gehen. Beide Mannschaften haben das Potenzial zu gewinnen.

… den Spielstil des Gegners: Ich mag es, wie der VfB Stuttgart spielt: mit viel Risiko behaftet. Tim Walter hat sich einen guten Namen gemacht, wie er seine Mannschaft Fußball spielen lassen will. Das ist in Ballbesitz etwas unorthodox im deutschen Fußball. Aber sie machen es gut und stellen den Gegner damit vor Aufgaben. Davon darf man sich aber nicht stressen lassen, sondern muss die Ruhe behalten und im eigenen Ballbesitz die eigenen Stärken ausspielen. Dort hat der VfB auch viele Räume, die wir sehr gut bespielen können.

… die Unterstützung der Fans: Es sind 57.000 Zuschauer, die auf einem Samstagnachmittag um 13 Uhr hier ins Stadion kommen. Das spricht all das an, was ich immer im HSV gesehen habe. Dass hier eine begeisterungsfähige Fan-Schar ist, die nicht nur, wenn es dem HSV gutgeht, den Rücken stärkt, sondern auch, wenn es nicht so gut läuft. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man sich auf unsere Fans verlassen kann. Trotzdem werden natürlich auch gewisse Erwartungen durch die Tabellensituation und den Gegner geschürt. Es ist das vermeintliche Topspiel. Dann ist die Frage, mit welchen Erwartungen kommt man? Erwartet man ein Spektakel? Wenn die normalen 45-46.000 da sind, gibt es 10.000, die jetzt mal wiederkommen und die sofort Unmut äußern könnten, wenn es mal nicht so läuft, wie die Erwartungshaltung ist. Davor warne ich jeden, der ins Stadion kommt. Wir wollen gut Fußball spielen, wir wollen als Mannschaft eine tolle Leistung abrufen, dass jeder auch versteht, warum wir im Moment vorne in der Tabelle stehen. Das würden wir gerne umgesetzt bekommen. Dafür brauchen wir die Zuschauer, auch wenn es mal nicht so rund laufen sollte, was gegen den VfB Stuttgart möglich ist. Ich weiß aber, dass sich meine Mannschaft, wenn es so sein sollte, in das Spiel reinbeißen und alles versuchen wird, als Tabellenführer am Samstagnachmittag dazustehen. Wenn wir das auf den Platz bringen, dann sind die Zuschauer hinter uns und kriegen eine Atmosphäre, die eine Mannschaft tragen und helfen kann.

… die eigene Anspannung: Sie ist das Wichtigste: Wenn ich hier als Trainer wie ein Eisblock sitzen würde und mir wäre als scheißegal, wäre etwas falsch. Ich freue mich wahnsinnig auf das Spiel am Samstag, weil es genau das ist, was ich mir erhofft habe, als ich zum HSV gekommen bin. Dass wir in einer Rolle sind, Spitzenspiele spielen zu können. Dass wir nicht der Musik hinterherlaufen. Dass wir bestimmen können, wo die Richtung hingeht. Das ist ein Spiel, mit dem wir den VfB Stuttgart auf Distanz halten können. Das sind die Spiele, die man sich als Trainer wünscht. Bei denen man von außen noch mehr mitfiebert, weil man weiß, dass vom Gegner sehr viel kommen und man sehr gefordert sein wird. Man ist noch aufmerksamer, man versucht den Gegner noch mehr zu lesen, um Ansätze für sein eigenes Spiel zu sehen.

… das zweite Duell gegen den VfB: Ich habe das zweite Spiel noch nicht im Kopf. Es ist ein anderer Wettbewerb und auch ein anderes Spiel. Das wichtigste ist immer das nächste Spiel. Da wiederhole ich mich immer wieder gerne. Im Moment interessiert mich der Dienstag nicht, sondern nur der Samstag. Das ist ein Spiel, in dem wir Tabellenführer bleiben wollen. Darauf liegt die ganze Konzentration. Wenn das gespielt ist, beschäftigen wir uns mit dem Pokalspiel. 

 

Die komplette Pressekonferenz seht ihr auch bei HSVtv.