Verein
01.08.24
Sylvesterallee heißt jetzt Uwe-Seeler-Allee
Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher kommt zur Enthüllung des neuen Straßenschildes. HSV bekommt die Hausnummer 9 in Anlehnung an die Rückennummer seines größten Idols.
Der HSV und das Volksparkstadion haben ab sofort eine neue Adresse. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher enthüllte am Vormittag gemeinsam mit Dr. Stefanie von Berg (Leiterin des Bezirksamts Altona), Dr. Kaja Steffens (stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung Altona), HSV-Vorstandsmitglied Stefan Kuntz und Ilka Seeler vor den Augen der Familie Seeler das Straßenschild mit der Aufschrift „Uwe-Seeler-Allee“, das den bisherigen Schriftzug Sylvesterallee ersetzt. Besonderer Clou: Der HSV, der bislang die Hausnummer 7 hatte, wird fortan mit der Hausnummer 9 firmieren – in Anlehnung an „Uns Uwes“ Rückennummer 9.
Am Uwe-Seeler-Fuß, wo die Enthüllung stattfand, herrschte munteres Treiben. Alte Weggefährten, Fans, Familienmitglieder Seelers, HSV-Verantwortliche, Gesellschafter und Medienvertreter folgten den Reden der städtischen Vertreter und von Stefan Kuntz.
Dr. Peter Tschentscher sagte im Anschluss: „Hamburg bewahrt Uwe Seeler ein ehrendes Andenken. Mit der Uwe-Seeler-Allee erinnern wir an unseren früheren Ehrenbürger, der sich in vielfacher Weise um Hamburg und unser Gemeinwesen verdient gemacht hat. Dafür danken wir ihm sehr. Er war ein Ausnahmefußballer, der sportlich und menschlich für viele in Deutschland zu einem Vorbild geworden ist: fair, bodenständig, ehrlich – eine hanseatische Persönlichkeit.“
Ehre, wem Ehre gebührt. Dem folgten alle Anwesenden mit positiven Erinnerungen an Seeler und kollektivem Nicken. Zum Hintergrund: Die Umbenennung erfolgte auf Initiative der Bezirksversammlung Altona; regelkonform zwei Jahre nach dem Tod der HSV-Legende zu dessen Ehren. Als Ehrenspielführer der Nationalelf und Ehrenbürger Hamburgs war Uwe Seeler sportlich und charakterlich vielen Menschen ein Vorbild. Vielen Hamburgerinnen und Hamburgern war er als „größter HSVer aller Zeiten“ bekannt, der in 587 Spielen für seinen Verein 507 Tore Tore schoss und in der Saison 1963/64 erster Torschützenkönig der Bundesliga wurde. Mit der Nationalmannschaft wurde Uwe Seeler 1966 Vizeweltmeister, im DFB-Trikot gelangen ihm in 72 Spielen 43 Tore.
HSV-Vorstand Stefan Kuntz brachte ebenfalls seine größte Wertschätzung zum Ausdruck, erzählte von seinen Erstbegegnungen im Saarland mit dem Namen Uwe Seeler. Er trug ein HSV-Shirt mit der Aufschrift „Uwe-Seeler-Allee 9“, das in Abstimmung mit Familie Seeler entworfen wurde und sich bereits kurz nach der Enthüllung großer Beliebtheit im Fanshop erfreute. Kuntz fügte noch hinzu: „Uwe Seeler war und ist auch weit über die Hamburger Landesgrenze hinweg der Inbegriff für Bodenständigkeit, Treue, sportliche Fairness und natürlich für den HSV. Dass sein Lebenswerk nun mit dem Straßennamen Uwe-Seeler-Allee geehrt wird, empfinde ich als passende Wertschätzung eines außergewöhnlichen Menschen und Sportlers.“
Familie Seeler war sichtlich ergriffen und begeistert. Uwes Witwe Ilka Seeler: „Danke, Hamburg! Wir als Familie freuen uns sehr über die Wertschätzung, die Uwe durch diese Straßenumbenennung erfährt. Wir werden auch weiterhin alles daransetzen, mit der Uwe Seeler Stiftung und natürlich auch in der engen und treuen Verbindung mit dem HSV Uwes Werte und Anliegen in den Alltag zu tragen. Uwes Fuß in der Uwe-Seeler-Allee ist für uns viel mehr als ein Denkmal für einen besonderen Menschen und Fußballer. Es ist ein Treffpunkt, eine Anlaufstelle und auch ein Ort, der verbindet.“
Im Anschluss an Reden und Enthüllung wurden viele Erinnerungen und Anekdoten ausgetauscht, Fotos geknipst und gelacht. Festlich angestoßen wurde natürlich auch. Aber nicht mit Sekt, sondern Uwe-Seeler-gemäß mit Bier. So fand der gelungene Vormittag seinen Abschluss mit einem frisch gezapften KöPi und Softgetränken.
Einen Rückblick auf die Veranstaltung gibt es im HSVtv-Video.
Weitere Stimmen:
Andy Grote, Senator für Inneres und Sport: „Uwe Seeler verkörperte all das, was einen großen Sportsmann ausmacht. Einer, der es als Fußballer ganz nach oben geschafft, aber als Mensch nie die Bodenhaftung verloren hat. Er hielt ein Leben lang zu Hamburg und Hamburg wird ihn nie vergessen. Daher freue ich mich, dass wir ihm mit der Uwe-Seeler-Allee in unmittelbarer Nähe zu seinem HSV ein dauerhaftes Andenken schaffen – nah an den Fans, so wie er es immer war.“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Es gelingt nur wenigen Menschen, nach dem Tod Legenden-Status zu erreichen. Uwe Seeler gelang das bereits zu Lebzeiten. Durch sportlichen Erfolg, insbesondere aber auch durch seine immer freundliche und zugewandte und bescheidene Art. Für viele Menschen war und ist er auch heute noch ein großes Vorbild. Dafür ehren wir ihn jetzt mit einer Straße, die nach ihm benannt wird. Ehre, wem Ehre gebührt.“
Dr. Kaja Steffens, stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung Altona: „Trotz seiner herausragenden Erfolge ist Uwe Seeler immer 'einer von uns' geblieben. Ein bodenständiger Hamburger, ein Mensch wie du und ich. Dafür schätzten wir ihn alle sehr. Nach seinem Tod war für uns in der Bezirksversammlung Altona sofort klar, dass wir sein Leben und seine Leistungen würdigen möchten. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, dass die Sylvesterallee fortan Uwe-Seeler-Allee heißen soll. Und wir freuen uns, dass der Senat unserem Vorschlag gefolgt ist.“