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Team

07.06.17

Gideon Jung: "Die EM ist das i-Tüpfelchen"

Im Interview mit HSV.de spricht Defensivspezialist Gideon Jung über seine Nominierung für die U21-Europameisterschaft in Polen. 

Am Dienstagabend erhielt Gideon Jung die frohe Kunde: Der Defensiv-Allrounder des HSV spielt mit der deutschen U21-Nationalmannschaft ab dem 16. Juni bei der Europameisterschaft in Polen. Der 22-Jährige absolvierte in der gerade abgelaufenen Saison 29 Spiele für die Rothosen, 26 Mal stand er hierbei in der Startelf und darf sich somit mittlerweile als absoluter Stammspieler fühlen. Die EM-Teilnahme ist deshalb ebenso verdient wie erfreulich. Wie Jung selbst über seine Nominierung und die Ziele des deutschen Nachwuchses denkt und was seine Mutter dazu sagt, erzählt er im HSV.de-Interview.

HSV.de: Gideon, herzlichen Glückwunsch zu deiner Nominierung für die U21-Europameisterschaft. Hattest du damit gerechnet?

Gideon Jung: Ich hatte mir gute Chancen ausgerechnet, aber ich wusste bis zur offiziellen Verkündung am Dienstagabend auch noch nichts. Als dann die Info kam, war es natürlich eine riesige Freude. Ich habe darauf gehofft, bei der EM dabei zu sein und bin jetzt entsprechend glücklich.

Ist diese Nominierung die Krönung einer Saison, in der du dich beim beim HSV zum absoluten Stammspieler entwickelt hast?

Für mich persönlich lief die Saison diesbezüglich ganz gut, das stimmt. Insgesamt war es aber eine extrem aufregende und aufreibende Zeit, da wir bis zum Schluss kämpfen mussten. Dass ich dann nach diesem Erlebnis am letzten Spieltag mit der Last-Minute-Rettung und der anschließenden Freude nun auch noch zur EM fahren darf, ist natürlich eine unglaubliche Geschichte für mich. Das ist das i-Tüpfelchen auf dieses Jahr.

Beim HSV hast du sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung gespielt. Weißt du schon, wo dich Bundestrainer Kuntz einplant?

Nicht genau. Im letzten Testspiel habe ich je eine Halbzeit auf beiden Positionen gespielt. Ich denke, dass es auch ein Plus ist, dass ich zwei Positionen abdecken kann. Ich denke, es ist noch offen, wo genau der Trainer mich einplant. Aber eigentlich ist es mir auch nicht so wichtig, ich mag beide Positionen und bin einfach glücklich, wenn ich spiele.

Was rechnest du dir für dich und dein Team bei der EM aus?

Wir haben eine brutale Qualität im Kader, das muss man schon sagen. Jeder einzelne Spieler ist in der Bundesliga-Mannschaft seines Clubs eine feste Größe, das ist schon außergewöhnlich. Zudem sind alle im Kader total klar und voll fokussiert darauf, als Team etwas Großes zu erreichen. Das ist unser gemeinsames Ziel. Wenn wir es schaffen, die große individuelle Stärke, die die Einzelspieler haben, als Mannschaft auf den Platz zu bringen, dann denke ich, dass wir eine richtig gute Rolle spielen werden.

Im Idealfall – also bei einer Finalteilnahme – geht die EM für euch bis zum 30. Juni. Kurz darauf beginnt eigentlich schon die Vorbereitung auf die neue Saison. Hast du deinen Ablauf schon mit Markus Gisdol besprochen?

Wir haben noch nicht telefoniert, werden das aber mit Sicherheit noch tun. Und mit unseren Athletiktrainern Daniel Müssig und Sebastian Capel stehe ich ohnehin in Kontakt, die haben mir auch schon einen individuellen Plan mitgegeben. Klar ist aber, dass ich nach der EM noch ein bisschen Pause machen darf und dann ein paar Tage später in die Vorbereitung auf die neue Saison einsteige.

Als du das erste Mal für die U21-Nationalmannschaft nominiert wurdest, hast du uns hinterher von der emotionalen Reaktion deiner Mutter erzählt. Wie hat sie jetzt darauf reagiert, dass ihr Sohn an der Europameisterschaft teilnimmt?

Uns gehen jetzt zwar als Familie ein paar gemeinsame Tage verloren, aber ich war nach unserem Saisonende schon eine Weile zu Hause, das ist also alles gut. Und sie hat sich einfach mega für mich gefreut. Es war schön, als ich ihr sagen konnte, dass ich dabei bin.