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Saison

22.01.18

Das ist Bernd Hollerbach

Arbeiter, Fanliebling, Meister - der 48-jährige Franke hat in seiner Karriere schon viel erreicht und zahlreiche Stationen hinter sich. Nun soll "Holler" den HSV in der Bundesliga halten.

„Entweder kommt der Ball oder der Gegner an mir vorbei, aber niemals beide“ - dieses Motto prägte und lebte Bernd Hollerbach wie kein Zweiter. Der beinharte Verteidiger lief insgesamt 197 Mal in der Bundesliga für den HSV und den 1. FC Kaiserslautern auf. Dabei sammelte er 95 Gelbe, eine Rote und drei Gelb-Rote Karten ein. Für die Hamburger hielt „Holler“, wie er liebevoll genannt wurde, von 1996 bis 2004 insgesamt sieben Jahre lang seine Knochen hin und avancierte durch seine rustikale, aber stets ehrliche Arbeit zum absoluten Fanliebling. „Ho-ho-Hollerbach“ schallte es lautstark von den Tribünen, wenn er auf dem Platz stand und den Fußball "arbeitete".

Meister mit Wolfsburg - Zwei Aufstiege mit Würzburg

Dabei war sein Anfang bei den Rothosen gar nicht so leicht, denn der gelernte Metzgermeister aus Franken (seine Familie betreibt seit 80 Jahren eine Wurst- und Fleischfabrik) spielte vor seinem Engagement beim HSV schon drei Jahre lang (1991-1995) für den Lokalrivalen FC St. Pauli. Über den Umweg Kaiserslautern (1995), für das er ein halbes Jahr lang kickte, führte ihn sein Weg schließlich zum Rauten-Club, für den er im Jahr 2000 auch beim legendären 4:4 gegen Juventus Turin in der Champions League auf dem Platz stand.

Nach seiner aktiven Karriere (2004) stieg er ins Trainergeschäft ein. Zunächst beim Hamburger Amateurverein VfL 93 (führte er in die Oberliga), dann über den VfB Lübeck schließlich als Co-Trainer von Felix Magath beim VfL Wolfsburg. 2009 wurde er mit den Wölfen Deutscher Meister. Zur Saison 2009/10 wechselte Hollerbach an der Seite von Felix Magath dann zum FC Schalke 04. 2014 übernahm er als Cheftrainer seinen einstigen Heimatverein Würzburger Kickers und führte die Mannschaft mit dem jeweils geringsten Etat innerhalb von zwei Jahren direkt von der vierten in die zweite Liga. Nach dem Abstieg der Kickers trat Hollerbach am 22. Mai 2017 als Cheftrainer zurück. Nun kehrt er zu seinem Bundesliga-Herzensverein, bei dem er 2014 in den Walk of Fame aufgenommen wurde, zurück und wird das Ziel Klassenerhalt mit größtmöglichem Fleiß und Leidenschaft anpacken.