Fans
20.01.20
Erinnerungskoffer kommt Mittwoch erstmals zum Einsatz
Nachdem 15 ehrenamtliche HSV-Helfer professionell für den Umgang mit demenziell erkrankten Menschen geschult wurden, steht am Mittwoch der erste Besuch mit dem „Erinnerungskoffer“ in einer Pflegeeinrichtung in Poppenbüttel an.
Im Dezember hat der HSV nach sozial engagierten Fans gesucht, die ihre Leidenschaft für den Verein gern mit anderen teilen möchten. Genauer gesagt mit demenziell erkrankten Personen, indem man mit dem sogenannten „Erinnerungskoffer“ in entsprechende Pflegeeinrichtungen geht, über HSV-Anekdoten der Vergangenheit spricht und damit bei den Demenzkranken positive Erinnerungen hervorbringt.
Der „Erinnerungskoffer“ ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg entstanden und enthält Exponate aus der Historie des HSV. Da sich demenziell Erkrankte an bedeutende Lebensereignisse sowie das Erleben von Gefühlen lang erinnern können, sollen durch Gespräche über die Exponate glückliche Gedanken und Erlebnisse bei den Menschen mit Demenz hervorgerufen werden. Diese Erinnerungsarbeit kann bei den Erkrankten die Identität stärken, Einsamkeit vorbeugen, das Wohlbefinden verbessern und insbesondere Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Auf den Aufruf nach ehrenamtlichen Helfern meldeten sich einige Freiwillige, die am 12. Dezember bei einer 90-minütigen Informationsveranstaltung im Volksparkstadion von Studierenden der HAW Hamburg sowie der HSV-Fanbeauftragten Fanny Boyn noch einmal genauer über den Hintergrund, die Zielsetzung und den Ablauf des Projektes sowie ihre zukünftigen Aufgaben als Helfer informiert wurden. Am 7. Januar ging das Projekt dann direkt in die nächste Runde: Im Rahmen einer 90-minütigen Schulung an der HAW Hamburg, die von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unterstützt wurde, bereiteten Mitarbeiter des Departments Pflege und Management die 15 freiwilligen Helfer des HSV auf die Erinnerungsarbeit in den Pflegeheimen vor. Dabei wurden medizinische Grundkenntnisse zum Thema Demenz vermittelt und pflegerische Aspekte im Umgang mit demenzerkrankten Menschen beschrieben. Mit dabei waren auch ehrenamtliche Helfer des FC St. Pauli, denn auch der Club vom Millerntor hat im Rahmen dieses Projektes einen FCSP-Erinnerungskoffer geschaffen.
Nach der erfolgten Schulung steht nun der erste Besuch in einer Pflegeeinrichtung an: Sechs ehrenamtliche HSV-Helfer besuchen mit dem Erinnerungskoffer an diesem Mittwoch (22. Januar) die Tagespflegeeinrichtung „Hospital zum Heiligen Geist“ in Poppenbüttel. Um eine Überforderung der demenziell erkrankten Bewohner aufgrund einer zu großen Gruppe zu verhindern, werden zwei Besuche bei Kleingruppen stattfinden. Der erste Besuch findet von 10.30 bis 11 Uhr statt und der Zweite von 11.15 bis 11.45 Uhr.
Im Anschluss an diesen Termin soll das Projekt verstetigt und im Laufe des Jahres weiterentwickelt werden.