
Spielbericht
20.12.25
1:1 – HSV und SGE mit Punkteteilung zum Jahresabschluss
In einem umkämpften Bundesliga-Duell mit der Eintracht waren die Rothosen durch Sambi Lokonga (19.) in Führung gegangen. Frankfurts Larsson (27.) glich die Partie noch im Verlauf des ersten Durchgangs aus.
Der Hamburger SV hat am Sonnabend (20. Dezember) das letzte Spiel des Jahres gegen Eintracht Frankfurt 1:1 (1:1) unentschieden gespielt. Im Zuge des 15. Bundesliga-Spieltags lieferten sich die beiden Traditionsclubs vor einer stimmgewaltigen Kulisse von 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion eine umkämpfte Partie. In dieser war der HSV durch Sambi Lokonga (19.) verdient mit 1:0 in Führung gegangen. Die Frankfurter glichen das Spiel mit ihrem ersten Torschuss wenig später durch Larsson (27.) aus, hatten ihrerseits dann Glück, als bei einer Doppelchance des HSV zunächst die Latte und anschließend der letzte Mann auf der Linie retteten. Nach dem Seitenwechsel waren die Frankfurter über weite Phasen die bessere Mannschaft, wobei die Hamburger eine dicke Doppelchance der Hessen mit vereinten Kräften zunichte machten und ihrerseits mit einem Abseitstor durch Vieira hauchzart am Sieg scheiterten. So stand zum Jahresabschluss ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Tore auf beiden Seiten ...
Im Vergleich zum 1:4 in Hoffenheim wechselte HSV-Coach Polzin auf vier Positionen: Statt Gocholeishvili, Meffert und Vieira begannen Mikelbrencis, Remberg und Philippe. Zudem rückte Elfadli kurzfristig für Torunarigha in die Startelf, der im Abschlusstraining eine Knieprellung erlitten hatte und beim Aufwärmen zu starke Schmerzen verspürte. Trotz des spontanen Umbaus in der Innenverteidigung fanden die Rothosen gegen den Champions-League-Teilnehmer vom Main gut in die Partie. In einer insgesamt ausgeglichenen Anfangsviertelstunde begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe und neutralisierten sich dabei zwischen den Strafräumen. In der 18. Minute wurde es erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum, als Capaldo eine Mikelbrencis-Flanke um eine Fußlänge nicht erreichte. Im unmittelbaren Anschluss unterlief den Gästen dann ein Fehlpass im eigenen Strafraum, den Sambi Lokonga gnadenlos auszunutzen wusste: Der Sommerzugang vom FC Arsenal zog aus halblinker Position direkt ab und verwandelte per Flachschuss ins kurze Eck – 1:0! Der Führungstreffer brachte einen ohnehin schon stimmgewaltigen Volkspark erstmals zum Kochen. Rund fünf Minuten später kam der HSV wieder gefährlich vor das SGE-Gehäuse. Dieses Mal brachte Balde einen Ball flach vors Tor, den Königsdörffer um eine Fußspitze verpasste.
Auf der Gegenseite zeigte dann die Eintracht ihre ganze spielerische Klasse und kam in der 27. Minute über einen jeweils mit einem Kontakt vorgetragenen Angriff – über Initiator Collins, Vorlagengeber Brown und Vollstrecker Larsson – zum 1:1-Ausgleich. Jenen plötzlichen Gegentreffer wusste der HSV seinerseits wieder fast postwendend zu kontern, doch Philippe scheiterte mit seinem Schuss vom Elfmeterpunkt am Querbalken – zugleich der achte Rahmentreffer der Rothosen in der laufenden Bundesliga-Saison. Zu allem Überfluss klärte die Eintracht in den Nachwehen dieser Szene einen Mikelbrencis-Kopfball mit einem Feldspieler auf der Linie. Die anfangs taktisch geprägte Partie war nun gewaltig hin und her gewogen, ehe sich das Spiel ab der 35. Minute wieder beruhigte. Die Rothosen hatten dabei leichte Feldvorteile und hätten mehr als das 1:1 zum Pausenpfiff verdient gehabt.

... und Abnutzungskampf bis zum Ende
Nach Wiederanpfiff kamen die Hessen besser ins Spiel, generierten deutlich mehr Ballbesitz und kamen rund um den Stundenschlag zu einer Topchance: Knauff kam halblinks im Strafraum per Seitfallzieher sehenswert zum Abschluss, fand seinen Meister aber im stark parierenden Heuer Fernandes. Unmittelbar im Anschluss an diese Glanzparade reagierte Merlin Polzin mit einem Doppelwechsel auf seine etwas zu passiv gewordene Mannschaft. Jatta und Soumahoro ersetzten positionsgetreu Mikelbrencis und Elfadli. Wenig später kam es zu einer Schrecksekunde, als Muheim und Kristensen ohne Sichtkontakt heftig zusammenprallten. Sowohl die Spieler auf dem Platz als auch die Betreuer beider Teams reagierten in der Erstversorgung blitzschnell; für beide Akteure ging es glücklicherweise weiter.
Die Partie war zu diesem Zeitpunkt spielerisch spürbar abgeflacht, nahm dann zur Schlussviertelstunde aber nochmals heftig an Fahrt auf. Der HSV entschärfte dabei eine XXL-Doppelchance der Hessen: Capaldo wehrte per Fußabwehr einen Flachschuss von Uzun ab, Jatta klärte auf der Torlinie mit dem Bauch den Nachschuss von Brown. Fast im Gegenzug konterten die Rothosen in Person von Königsdörffer durchs Zentrum. Der Angreifer steckte durch auf Vieira, der die Kugel eiskalt an SGE-Keeper Zetterer vorbei ins lange Eck schlenzte. Die Jubelekstase über das vermeintliche 2:1 währte jedoch nur kurz, da der Portugiese beim Zuspiel um eine Schulterbreite im Abseits stand. Ohne weitere Tore, dafür mit schwindenden Kräften auf beiden Seiten, ging es in eine neunminütige Nachspielzeit, in der sich beide Teams dann mehr und mehr mit der Punkteteilung arrangierten. Die Rothosen erzielten so den nächsten Punktgewinn gegen einen europäischen Top-Club und gehen mit 16 Zählern als Tabellen-13. in die Winterpause.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo, L. Vuskovic, Elfadli (61. Soumahoro) – Mikelbrencis (61. Jatta), Sambi Lokonga, Remberg, Muheim – Philippe (87. Gocholeishvili), Königsdörffer (87. Pherai), Balde (70. Vieira)
Eintracht Frankfurt: Zetterer – Amenda, R. Koch, Collins – Kristensen (71. Baum, 84. Buta), Larsson (71. Uzun), Dahoud, Brown, Doan, Bahoya (46. Hojlund) – Knauff (82. Ngankam)
Tore: 1:0 Sambi Lokonga (19.), 1:1 Larsson (27.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Sölden/Schwarzwald)
Gelbe Karten: - / -
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -
