Spieltags-Fakten
20.01.22
Der Faktencheck zum 107. Stadtderby
Ein bilanzielles Missverhältnis, die Restverteidigung als Schlüssel zum Erfolg und ein laufintensives Stürmer-Duell – der Faktencheck zum 107. Stadtderby hält viele interessante Infos parat.
#1 Gesamt- und Zweitliga-Bilanz im Missverhältnis
Von den 106 bisher ausgetragenen Hamburger Derbys konnte der HSV 68 für sich entscheiden. Darüber hinaus sind 16 Remis und 22 Niederlagen notiert. Die Gesamtbilanz demonstriert die Vormachtstellung in der Stadt also sehr deutlich, in Bezug auf die Zweitliga-Statistik hat der HSV allerdings reichlich Raum für Verbesserung: Nur eines von sieben Duellen wurde gewonnen (10. März 2019, 4:0), im Volksparkstadion stehen zwei Remis und eine Niederlage zu Buche. Der erste Stadtderby-Heimsieg muss also das erklärte Ziel sein, zumal die Rothosen im bisherigen Saisonverlauf noch kein einziges Spiel auf heimischem Geläuf verloren haben (vier Siege, sechs Remis).
#2 Zwei Pokal-Viertelfinalisten treffen aufeinander
Erstmals seit rund 25 Jahren stehen der FC St. Pauli und der Hamburger SV wieder gemeinsam im Viertelfinale des DFB-Pokals. Während sich die Rothosen am Dienstagabend mit 5:4 (n.E.) in Köln durchsetzten, schafften die Kiezkicker knapp zwei Stunden später die Sensation gegen Borussia Dortmund (2:1) und kegelten den amtierenden Pokalsieger aus dem prestigeträchtigen Wettbewerb. Übrigens: In der besagten Pokalsaison 1996/97 schied der FCSP im Viertelfinale bei Energie Cottbus (nach Elfmeterschießen) aus, der HSV drang dank eines 2:1-Sieges beim VfL Bochum ins Halbfinale vor. Dort war dann allerdings ebenfalls Endstation, der VfB Stuttgart siegte im April 1997 mit 2:1 und sicherte sich letztendlich auch den begehrten Pokal.
#3 Restverteidigung nach Ballverlust als Schlüssel
Der FCSP spielt insgesamt eine starke Saison (Tabellenführer mit 37 Punkten) und ist auch in einigen Statistik-Rubriken ligaweit führend. Besonders lohnenswert für die HSV-Analysten ist der Blick auf die Anzahl der Kontertore: Neun Buden erzielten die Braun-Weißen im Umschaltspiel nach Ballgewinn, kein anderes Team kann diesen Wert annährend vorweisen. Der HSV ist engster Verfolger, hat allerdings erst fünf Treffer nach Ballgewinn auf dem Konto. Auch im Positionsspiel wussten die Kiezkicker bisher zu überzeugen: 35 kreierte Großchancen sind ebenfalls Ligabestwert, die 34 von innerhalb des Strafraums erzielten Tore kann nur der SV Darmstadt 98 matchen.
#4 Glatzel-Goals gegen Burgstaller-Buden
Sie haben mit ihren Toren einen großen Anteil am jeweiligen Mannschaftserfolg: Robert Glatzel (zwölf Pflichtspieltreffer) und Guido Burgstaller (16) gehören zu den besten Stürmern der 2. Bundesliga und haben ihre Qualitäten im bisherigen Saisonverlauf eindrucksvoll nachgewiesen. Häufig unter dem Radar bleibt die wichtige Arbeit gegen den Ball, die der HSV-Mittelstürmer und der FCSP-Angreifer verrichten. Glatzel hat in 1598 Einsatzminuten beachtliche 189,2 Kilometer abgespult, bei Burgstaller stehen in 1662 Minuten 189,4 Kilometer zu Buche.
#5 2.000 Zuschauer im Volksparkstadion
Im Hinspiel am Millerntor (13. August) durften immerhin rund 10.000 Zuschauer dabei sein, morgen werden leider nur 2.000 Zuschauer das Stadtderby live im Stadion verfolgen können. Die Corona-Pandemie und die entsprechende Verordnung der Stadt Hamburg sorgen dafür, dass nur 1.800 HSV-Fans und 200 Gäste-Anhänger im Volksparkstadion Platz nehmen dürfen. Ein Stadionerlebnis im klassischen Sinne wird also nicht entstehen, dennoch wollen die HSV-Profis natürlich alle Register ziehen, um den Supportern im Stadion, vor den Bildschirmen und am (Net-)Radio einen schönen Freitagabend zu bescheren.