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Pressekonferenz

08.03.19

"Es wäre an der Zeit..."

In der Pressekonferenz vor dem Stadtderby beim FC St. Pauli sprach Hannes Wolf unter anderem über einen möglichen Einsatz von Julian Pollersbeck, die besondere Situation vor dem Derby und seine Erwartungen an das Spiel.

Am Sonntagmittag (ab 13:15 Uhr live im HSVnetradio) kommt es in Hamburg zum mit Spannung erwarteten 101. Stadtderby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV. Die Rothosen konnten zuletzt im 97. Vergleich zwischen den beiden Stadtrivalen als Sieger vom Platz gehen. Das war vor rund 17 Jahren am 19. April 2002, als der HSV am 32. Bundesliga-Spieltag der Saison 2001/02 den Kiezklub durch Treffer von Bernardo Romeo (2), Martin Groth und Nico-Jan Hoogma mit 4:0 besiegte und vorentscheidend zurück ins Unterhaus schoss. Jener Glanzstunde folgten zwei Unentschieden (1:1 am 19. September 2010, sowie 0:0 im Hinspiel dieser Saison) und eine bittere 0:1-Niederlage am 16. Februar 2011, die dazu geführt hat, dass der FC St. Pauli seither keine Gelegenheit auslässt, um sich stolz als "Stadtmeister" zu betiteln und zu feiern. Im Vorfeld der 101. Auflage des Derbys sprach HSV-Trainer Hannes Wolf im Rahmen der Pressekonferenz deshalb den HSV-Fans aus der Seele und erklärte: "Es ist ein besonderes Spiel. Jeder bei uns weiß, was dieses Spiel bedeutet. Für uns gibt es nur Gründe, dort zu gewinnen. Dazu kommt: Eine ganze Generation an HSV-Fans hat eigentlich noch keinen Derby-Sieg im Pflichtspiel erlebt. Es wäre an der Zeit ..."      

Im Detail sprach der 37-jährige Fußball-Lehrer in der Pressekonferenz über... 

... Julian Pollersbeck: Es ist noch nicht klar, ob er am Sonntag spielen kann. Er hat noch nicht mit der Mannschaft trainiert und müsste zumindest eine volle Einheit absolvieren. Wir wollen ihn nicht ganz ohne Training ins Spiel schicken, zumal wir mit Tom Mickel einen guten Ersatzmann haben. Er hat zuletzt gegen Fürth zu Null gespielt. Das war kein leichtes Spiel. Deswegen wäre sein Einsatz für uns auch absolut okay. 

... die gegenwärtige Anspannung vor dem Derby: Es herrscht eine besondere Atmosphäre hier in der Stadt. Die Rivalität zwischen beiden Clubs und die Bedeutung des Spiels für die Fans ist bekannt. Es ist eine besondere Woche, ein besonderes Spiel. Jeder bei uns weiß, was dieses Spiel bedeutet. Für uns gibt es nur Gründe, dort zu gewinnen. Dazu kommt: Eine ganze Generation an HSV-Fans hat eigentlich noch keinen Derby-Sieg im Pflichtspiel erlebt. Es wäre an der Zeit...      

... seine Erwartungen an das Spiel: Es ist ein Duell auf Augenhöhe. Es geht nicht um die Historie, sondern die gegenwärtige Position beider Mannschaften. Dort steht es 47 zu 43 Punkten. Wir respektieren den Gegner sehr. Es wird ein enges Spiel und genau so nehmen wir es an. Wir wissen, dass wir Vollgas geben müssen, um etwas zu holen. Wir wollen Fußball spielen und spielerische Lösungen finden, brauchen aber auch Mentalität, Kampf und Köperlichkeit. Wir müssen einen Riesenfight am Sonntag liefern, ansonsten tut es in einem Hexenkessel gegen eine abgezockte Mannschaft auf einem schwer zu bespielenden Platz richtig weh. Wir brauchen bei aller Emotion eine taktische Diziplin und einen kühlen Kopf. Die letzten Spielen haben gezeigt, dass es uns guttut, das Spiel zu elft zu beenden. 

... Pierre-Michel Lasogga: Pierre ist in einer sehr guten körperlichen Verfassung. Das sieht man sehr deutlich, auch in der Defensive. Dort hat er zuletzt bei Standards zahlreiche Bälle per Kopf geklärt. Er hatte in den letzten zwei Spielen zudem gute Chancen, aus denen er in seiner Karriere schon sehr oft Tore gemacht hat. Für uns ist es wichtig, ihn weiter an den Ball zu kriegen, so dass er Abschlussmöglichkeiten bekommt. Wir hoffen, dass er dann am Sonntag wieder das Quäntchen Glück hat, das jeder gute Abschlussspieler braucht. Er muss einfach weiter arbeiten und ist bereit für das Derby.

... Alex Meier: Wir müssen unsere Spieler besonders auf ihn einstellen. Seine Fähigkeiten bei Standardsituationen und auch aus dem Spiel sind eindeutig. Deshalb gucken wir im Vorfeld natürlich darauf, wie er seine Tore macht und wie er in Szene gesetzt wird und stellen die Verteidigung entsprechend ein. Wir werden versuchen, ihn möglichst aus dem Spiel zu nehmen. 

... die Folgen des Spiels: Ich möchte nicht zu viel im Vorfeld über das Ergebnis nachdenken. Denn der Weg zu einem positiven Ergebnis ist entscheidend. Das können wir beeinflussen. Wenn wir zu viel darüber nachdenken, ob wir gewinnen oder verlieren, laufen wir Gefahr, den Prozess für sehr lange 90 Minuten plus x aus den Augen zu verlieren. Unsere komplette Energie liegt auf dem Weg, den wir zu gehen haben, und nicht auf den Folgen. Natürlich würde ich mich aber sehr freuen, wenn wir am Sonntag am Ende darüber nachdenken können, wie wir mit dem Gefühl des Sieges umzugehen haben.