HSV-Fußballschule
13.10.20
„Unser Ziel hat sich in 17 Jahren nicht geändert“
Die HSV-Fußballschule feiert am heutigen Dienstag (13. Oktober) ihr 17-jähriges Bestehen. Im Interview mit HSV.de spricht Fußballschulen-Leiter Simon Köster über die Anfänge des Projekts, besondere Highlights der vergangenen Jahre und die Zukunftspläne der Fußballschule.
Lang dauert es nicht mehr, bis das Team der HSV-Fußballschule seinen 100.000 Teilnehmer ehren kann. Eine magische Marke, vor der die HSV-Fußballschule passend zu ihrem heutigen 17-jährigen Jubiläum steht und mit der wohl keiner der Verantwortlichen bei der Gründung der Ausbildungsstätte im Jahr 2003 gerechnet hätte. Im Interview mit HSV.de spricht Fußballschulen-Leiter Simon Köster, der seit Tag eins an dem Projekt beteiligt ist, über das erste Camp in Norderstedt, das Ausbauen der Trainingsangebote und den klaren Fokus, die Teilnehmer fußballerisch weiterzuentwickeln.
Simon, am 13. Oktober 2003 fand das erste Fußballschulen-Camp in Norderstedt statt. Du hast das Camp damals bereits mitorganisiert und warst in der ersten Trainingswoche vor Ort. Kannst du dich noch daran erinnern?
Ja, sehr gut sogar. Die damaligen Vorstandsmitglieder Dietmar Beiersdorfer und Katja Kraus kamen mit der Idee auf mich zu, den HSV für Kinder und Jugendliche in Norddeutschland durch ein Fußballcamp erlebbarer zu machen. Ich war sofort begeistert und überzeugt von der Idee und begann mit der Organisation. Nur wenige Wochen später war der Tag dann auch schon gekommen und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir bestes Oktoberwetter hatten und der damalige HSV-Cheftrainer Kurt Jara das Camp offiziell eröffnete.
Inwieweit hast du damals damit gerechnet, dass die HSV-Fußballschule zu so einer Erfolgsgeschichte wird?
Ich wusste, dass viel Potential in dem Projekt steckt und wir mit unserem Angebot mitten in die Herzen vieler junger, fußballbegeisterter HSV-Fans treffen. Denn ich hatte als kleiner Junge selbst den Wunsch, bei so einem Angebot des HSV dabei zu sein. Ich habe es damals aber nicht für möglich gehalten, dass wir mittlerweile jährlich knapp 140 Fußballcamps an mehr als 120 Standorten in Norddeutschland anbieten und zusätzlich dazu noch verschiedene wöchentliche Trainings- und Sonderveranstaltungen anbieten.
Nachdem die HSV-Fußballschule in den ersten drei Jahren ausschließlich Fußballcamps angeboten hat, gibt es seit 2006 auch wöchentliche Trainings. Wie kam es dazu?
Die HSV-Fußballschule verfolgt seit ihrem ersten Tag das Ziel, Kinder und Jugendliche aus Norddeutschland fußballerisch weiterzuentwickeln – ob gute Vereinsspieler oder Fußballneulinge. Als das dank unseres engagierten und talentierten Trainerteams, das aktuell aus knapp 100 Coaches besteht, bei den Feriencamps gut geklappt hat, kam die Idee auf, die Kids auch außerhalb der Ferien zu begleiten.
"Auch wenn es kitschig klingen mag: Für mich persönlich ist jede Trainingseinheit, die wir anbieten, ein Highlight."
Simon Köster, Leiter der HSV-Fußballschule
Auch im Frühjahr 2020 waren viele wöchentliche Trainings und Camps geplant, die aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht stattfinden konnten. Wie habt ihr als HSV-Fußballschule diese Zeit erlebt?
Die Situation war für jeden einzelnen Menschen ungewöhnlich, auch für uns. Wir hatten bis zum Frühjahr in der mehr als 16 Jahre langen Geschichte der HSV-Fußballschule noch keinen Trainingstag absagen müssen. Im März war es dann soweit. Es war ein ungewohntes Gefühl, wenn man wusste, dass man doch jetzt eigentlich mit einem Camp in Jork oder Lübeck gewesen wäre. Aber: In so einer Situation war es das einzig Richtige. Nachdem wir ein ausführliches Hygienekonzept erarbeitet hatten und einen intensiven Austausch mit den zuständigen Behörden und unseren Partnervereinen gepflegt hatten, haben wir Mitte Mai wieder das Training unter Einhaltung zahlreicher Maßnahmen aufgenommen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei unseren mehr als 120 Partnervereinen bedanken, die uns ihr Vertrauen entgegengebracht haben und mit denen wir seit vielen Jahren ein freundschaftliches Verhältnis pflegen.
Wenn du auf die vergangenen 17 Jahre zurückblickst. Was sind deine Highlights?
Auch wenn es kitschig klingen mag: Für mich persönlich ist jede Trainingseinheit, die wir anbieten, ein Highlight. Es bedeutet für unsere Teilnehmer sehr viel, mit und beim HSV trainieren zu dürfen. Natürlich erinnert man sich auch gern an die großen Sonderveranstaltungen zurück, zum Beispiel an den jährlichen Fußballschulen-Cup, an dem meist mehr als 1.000 Kinder teilnehmen, die Autogrammstunde XXL im Stadion, bei der die Fußballschulen-Teilnehmer auch die Profis des HSV kennenlernen können, oder das Stadiontraining, bei dem teilweise 1.200 Kinder an einem Wochenende im Stadion zu Gast waren und auf dem Rasen trainieren konnten, auf dem sonst die HSV-Profis spielen. Aber im Endeffekt zählt für uns jedes Training, um unser großes Ziel zu erreichen: die Kids sportlich weiterzuentwickeln.
Wie sehen die Zukunftspläne der HSV-Fußballschule aus?
Gern möchten wir wieder Camps mit Übernachtungen anbieten, bei denen wir beispielsweise mit zusätzlichem Englisch-Unterricht weitere Themenschwerpunkte setzen. Insbesondere die Kids zwischen zehn und 15 Jahren haben oft schon viele Fußballschulen besucht, so dass wir durch das Übernachtungscamp ein neues Angebot schaffen möchten. Grundsätzlich verfolgen wir aber in Zukunft weiter das Ziel, Kinder in Bewegung bringen. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der viele Kids und Jugendliche vor Konsolen oder ihren Handys sitzen. Wir möchten mit unseren Trainings Werte vermitteln, die Kinder fußballerisch fördern und dafür sorgen, dass neue Freundschaften geschlossen werden können. Das war schon im Jahr 2003 unser Ziel und das hat sich in 17 Jahren nicht geändert.