HSV II
26.02.18
2:2 gegen die Wölfe – U21-Topspiel endet Remis
13 wilde Minuten entscheiden das Topspiel zwischen der U21 des HSV und der U23 des VfL Wolfsburg. Rückkehrer Arianit Ferati und Törles Knöll erzielen die Treffer für die Rothosen.
Arianit Ferati konnte nicht mehr. Der 20-Jährige lag in der 85. Minute auf dem Rasen in der AOK-Arena und musste von Mitspieler Törles Knöll und einem Wolfsburger die Krämpfe aus den Waden gedrückt bekommen. „Das passiert, wenn man so lange Zeit kein Spiel über 90 Minuten gemacht hat“, sagte der HSV-Rückkehrer nach der kräftezehrenden Partie. Mit seinem Tor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung hatte der quirlige Offensivmann auch maßgeblichen Anteil daran, dass das Spiel vor allem in der zweiten Hälfte zeitweise zu einem wilden Schlagabtausch wurde. Innerhalb einer Viertelstunde fielen alle vier Tore, die letztlich zum 2:2 zwischen dem Regionalliga-Tabellenführer aus Hamburg und den zweitplatzierten Wolfsburgern führten. Am Ende war es auf beiden Seiten sogar ein Spiel mit offenem Visier. „Das wollten wir nicht. Uns fehlte nach dem 1:0 die Kontrolle“, sagte U21-Trainer Christian Titz.
Diese hatte seine Mannschaft, bei der mit Tatsuya Ito ein Spieler aus dem Bundesligakader im Aufgebot stand, vor allem in den ersten 45 Minuten. Mit kontrollierten und klugen Passfolgen diktierte die U21 der Rothosen das Tempo der Partie. Zogen die Titz-Jungs dieses einmal an, wurde es prompt gefährlich. Nach 16 Minuten hätte Torjäger Knöll fast eine Flanke von Young-Jae Seo mustergültig mit dem Kopf verwertet. Sein Versuch flog aber knapp am Kasten vorbei. Vorbereiter Seo hatte wenig später selbst eine gute Schussmöglichkeit (22.), genauso wie Ito (30.). Die größte Chance der ersten Halbzeit hatten aber die Gastgeber. Nach einem Stellungsfehler in der Hintermannschaft war Gian-Luca Itter frei vor HSV-Keeper Morten Behrens, doch der Linksverteidiger, der in dieser Saison auch schon fünfmal in der Bundesliga zum Einsatz kam, verzog deutlich.
Plötzlich führt der VfL Wolfsburg
Nach der Pause änderte sich das Spielgeschehen schnell, denn Mohamed Gouaida und Arianit Ferati spielten sich nach 50 Minuten nach vorn. Letzterer wurde schließlich im Strafraum bedient und schloss mit der Fußspitze zur verdienten 1:0-Führung ab. Nach dem Treffer war die Ruhe im Spiel dahin. Die Wölfe erhöhten nun ihrerseits die Schlagzahl und kamen fast postwendend durch Murat Saglam zum Ausgleich. Der Zehner der Gastgeber legte U21-Schlussmann Behrens mit einem Fabelschuss den Ball ins Netz (53.). Drei Minuten später klingelte es auch schon wieder im HSV-Gehäuse. Marian Sarr, ein Champions-League-Spiel für den BVB, zirkelte einen mehr als fragwürdigen Freistoß – Matti Steinmann hatte sich nur regelkonform vor seinen Gegenspieler geschoben – aus 22 Metern ins linke obere Torwarteck. Wie aus dem Nichts führten die Wölfe.
„Da muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat nach dem Rückstand Moral bewiesen“, sagte U21-Trainer Titz. Denn statt des großen Schocks reagierten die Hamburger mit weiterem Offensivdrang. Dieser wurde nur 13 Minuten nach dem Ferati-Treffer belohnt. Der erste Torschütze des Abends brachte den Ball per Chip in den Strafraum der Gastgeber, Moritz-Broni Kwarteng und Knöll waren jeweils vor ihren Gegenspielern am Ball, wodurch Knöll seinen 15. Saisontreffer erzielen konnte (63.).
Zufrieden mit dem Punkt waren aber ganz offensichtlich beide Teams nicht. Die Partie entwickelte sich nach dem Ausgleichstreffer zum einem offenen Schlagabtausch, bei dem die Hamburger aber die besseren Chancen hatten. Goauaida per Fernschuss (65.) und Knöll per Kopf (68.) hätten zur Führung treffen können. In der Folge rieben sich die Spieler in Zweikämpfen auf, Großchancen fehlten bis zum Schluss aber. Am Ende waren alle ähnlich platt wie der eingangs erwähnte Ferati.
Das Spiel im Stenogramm:
U21: Behrens – Mundhenk (65. Gmeiner), Haut, Storb, Gmeiner – Steinmann – Ferati (87. Ronstadt), Gouaida, Kwarteng (65. Kwarteng), Ito – Knöll
Wolfsburg: Menzel – Jaeckel, Neuwirt, Sarr, G. Itter – Badu, May, Rexhbecaj, Saglam (70. Vojic) – Kramer (82. Donkor), Hanslik.
Tore: 0:1 Arianit Ferati (50.), 1:1 Saglam (53.), 2:1 Sarr (56.), 2:2 Törles Knöll (63.)
Zuschauer: 382
Schiedsrichter: Axel Martin