Nachwuchs
17.08.22
Spektakuläres 3:3 - U21 holt Punkt in Norderstedt
Aufbäumen der Rothosen im zweiten Durchgang wird mit einem Zähler belohnt.
Die U21 des Hamburger SV hat in der Regionalliga Nord ein spektakuläres Abendspiel erlebt. Am Dienstagabend holten die Rothosen bei Eintracht Norderstedt nach schwacher erster Hälfte noch einen Punkt. Die ereignisreiche Begegnung endete mit einem 3:3-Remis (0:2). Moses Otuali per Foulelfmeter (51.), Jonah Fabisch aus der Distanz (61.) und Daouda Beleme per Kopf (77.) trafen für das Team von Pit Reimers, das der Eintracht insbesondere im ersten Durchgang unterlegen war, nach dem Seitenwechsel aber Moral bewies, sich zurückkämpfte und schließlich mit einem Punkt belohnte.
Vor 875 Zuschauerinnen und Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion erwischten die Rothosen einen denkbar schlechten Start: Mit der ersten Aktion brachte Stürmer Jan Lüneburg die Gastgeber nach Flanke von der linken Seite per Kopf in Front (3.) - ein Auftakt nach Maß für die Eintracht, die diese Euphorie nutzte, um im Minutentakt weitere Angriffe zu initiieren. Zum Glück für die HSVer standen aber sowohl erneut Lüneburg als auch Yannik Nuxoll bei weiteren Treffern in der Anfangsphase jeweils im Abseits. Doch nach 14 Minuten war Leo Oppermann im Kasten der Rothosen erneut geschlagen, als Kangmin Choi die Kugel vom rechten Strafraumeck in den kurzen Knick jagte. Vom Innenpfosten prallte das Spielgerät ins Tornetz (14.). Und nachdem Norderstedt nach 20 Minuten zudem noch das Außennetz traf, konnten sich die Rothosen über den 0:2-Rückstand nicht beschweren. Bis zum Halbzeitpfiff stabilisierte sich das Team zwar etwas, Norderstedt aber blieb bei seinen Aktionen brandgefährlich, während die Reimers-Truppe über Torannäherungen nicht hinaus kam.
Nach dem Seitenwechsel sollte es turbulent weitergehen. Die HSVer kamen mit ordentlich Wut im Bauch aus der Kabine und drängten nach vorne. Dieser neu gefasste Mut schien belohnt zu werden: Moses Otuali setzte sich auf habllinks im Laufduell gegen Andre Wallenborn durch, der sich im Strafraum nur mit einer Notbremse zu helfen wusste - Rot und Elfmeter für den HSV waren die richtige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Der gefoulte Otuali trat selbst an und verwandelte eiskalt in die Mitte (51.). Der Anschluss zum 2:1 währte jedoch nicht lange, da Dennis Duah beim direkten Gegenzug der Eintracht Jan-Pelle Hoppe ebenfalls im Strafraum legte und dieser vom Punkt per Foulelfmeter den alten Abstand wieder herstellte (55.). Im Nachgang aber machte sich das personelle Übergewicht der Rothosen immer stärker bemerkbar, die Rothosen steckten nicht auf und konnten eine Wucht entwickeln, die schließlich zu zwei weiteren Toren führten: Jonah Fabisch aus der Distanz (67.) und Daouda Beleme per Kopf (77.) markierten die Treffer zum verdienten 3:3-Endstand.
In der Schlussphase ging es noch einmal hoch her, der eingewechselte Rico Bork wurde nach Zweikampf mit HSV-Joker Timon Burmeister ebenfalls des Feldes verwiesen. Burmeister musste auf der Trage vom Feld gebracht werden, wird nun im Krankenhaus eingehend untersucht. Pit Reimers bilanzierte nach dem Spiel: „Wir waren im ersten Durchgang klar unterlegen, lagen zurecht 0:2 hinten und konnten kaum Emotionalität auf das Feld bringen. Im zweiten Durchgang ist jedoch etwas passiert, was ich sehr positiv bewerte: Wir waren in der Überzahl deutlich besser als am Sonanbend, haben schneller, klarer und zielstrebiger gespielt. So konnten wir uns noch einen Punkt erkämpfen. Unsere Freude darüber aber ist gedämpft, weil wir in Gedanken alle bei Timon Burmeister sind, der auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Wir drücken die Daumen, dass es nichts allzu schlimmes ist.“
Das Spiel im Stenogramm:
Norderstedt: Huxsohl - Kummerfeld (71. Bork), Wallenborn, Nuxoll, Hildebrandt (56. Marxen) - Williams, Behounek, Hoppe (71. Brendel) - Saad (85. Bölter), Lüneburg (51. Grau), Choi
U21: Oppermann - Hein (90. Kisilowski), Großer (42. Seifert), Duah, Sommer - Rexhepi (90. Sohn), Kilo, Krahn (46. Harz/83. Burmeister), Fabisch (C) - Otuali, Beleme
Tore: 1:0 Lüneburg (3.), 2:0 Choi (14.), 2:1 Otuali (51./FE), 3:1 Hoppe (55./FE), 3:2 Fabisch (71.), 3:3 Beleme (77.)
Gelbe Karten: Lüneburg, Hildebrandt, Hoppe, Huxsohl / Rexhepi, Otuali, Duah, Fabisch
Rote Karte: Wallenborn, Bork
Schiedsrichter: Florian Pötter
Fans: 875