HSV II
27.08.16
5:1 bei Braunschweig II! HSV-Zwote gewinnt Hitzeschlacht
Zwei Doppelpacks von Törles Knöll und Adel Daouri sowie ein Treffer von Finn Porath sorgen für den höchsten Sieg seit April 2015.
Die U21 der Rothosen ist endgültig in der Regionalliga-Saison 2016/17 angekommen. Nach zwei Niederlagen zum Start und einem Remis bei Hannover 96 II folgte ein Sieg gegen Lupo Martini Wolfsburg und am heutigen Samstag der erste Auswärtssieg bei Liga-Schlusslicht Eintracht Braunschweig II. Schon nach 13 Minuten führten die Hamburger nach Toren von Törles Knöll (Doppelpack) und Adel Daouri. Der Anschlusstreffer der Gastgeber vor 198 Zuschauern auf Nebenplatz 1 an der Hamburger Straße kurz vor der Pause durch Erik Henschel konterte erneut Daouri nach 56 Minuten, Finn Porath setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 5:1. Mit nunmehr sieben Punkten steht der HSV nun auf Platz 7 der Tabelle.
Trotz einer 3:1-Führung war Kunert zur Pause nicht zufrieden
Heiß war es am Samstagmittag in Niedersachsen, an der Hamburger Straße hatten lediglich die Zuschauer auf der Gegengeraden Schatten, die Akteure auf dem Rasen durften immerhin zweimal pro Halbzeit eine außerordentliche Trinkpause einlegen. Trotz der hohen Temperaturen war von Beginn an viel Tempo in der Partie, in der HSV-Trainer Dirk Kunert mit Tom Mickel, Oliver Oschkenat, Ashton Götz und Gillian Jurcher (Saisondebüt) vier neue Akteure im Vergleich zum Heimsieg gegen Wolfsburg brachte. Kapitän Strompen fiel aus, Leon Deichmann und Enes Küc nahmen auf der Bank Platz. Eine Aufwärmphase brauchte es also nicht – und ehe Kunert sich überhaupt auf seinem weißen Plastikstuhl neben Co-Trainer Soner Uysal niedergelassen hatte, lag seine Elf beinahe 0:1 hinten. Einen langen Ball von Manu hatte Braunschweigs Neuzugang Lukowicz erlaufen, Mickel brachte seine Hände aber noch an die Kugel und diese klatschte an die Latte. Statt einer Führung musste der bemitleidenswerte Stadion-Sprecher in den folgenden zwölf Minuten gleich drei Hamburger Tore durchsagen. Der Name Törles Knöll fiel gleich zweimal. Erst staubte er einen vom Braunschweiger Keeper nur abgewehrten Ball zum 1:0 ab (5.), dann verwertete er eine Flanke von Frank Ronstadt im Fünfmeterraum (13.). Zwischenzeitlich hatte Adel Daouri mit einem (haltbar anmutenden) Schuss aus 20 Metern getroffen (9.). Beruhigt zurücklehnen konnte sich Kunert danach aber nicht, denn bis zur Pause hatte Braunschweig noch einen Pfostentreffer von Tietz (21.), zwei gefährliche Schüsse (Capli, 26. und Castro, 38.) sowie den Anschlusstreffer von Erik Henschel (40.) zu bieten. „Wir haben im ersten Durchgang noch zu viel zugelassen“, ärgerte sich Kunert nach dem Spiel trotz einer 3:1-Pausenführung über einige Fragmente der ersten Halbzeit. Jurcher (43.) und Götz (45.) hätten die Führung des HSV allerdings noch vor dem Halbzeitpfiff des souveränen Schiris Büsing ausbauen können.
„Mich hat gefreut, dass wir heute auch vor dem Tor durchsetzungsstark waren.“ U21-Trainer Dirk Kunert
Nach dem Wechsel hatte wiederum Braunschweig nach einem Hamburger Ballverlust die erste Möglichkeit, als Mickel stark gegen Valentini reagierte, in der Folge aber kontrollierte die Kunert-Elf das Spiel. Zuträglich dafür war sicherlich das 4:1 von Adel Daouri, der eine Kopfballverlängerung von Törles Knöll aufnahm, seinen Gegenspieler wie eine lästige Fliege abschüttelte, Keeper Rührer locker ausspielte und den Ball ins Tor schob. Es war der fünfte Saisontreffer des Franzosen, der gemeinsam mit Vorlagengeber Knöll acht der neun Hamburger Treffer in dieser Serie erzielte. Die Braunschweiger Löwen waren mit diesem Treffer erlegt, der HSV ließ nichts mehr zu – und setzte in der Nachspielzeit durch den starken Finn Porath mit einem sehenswerten Distanzschuss den Schlusspunkt zum 5:1. Porath forderte oft den Ball, ihm wurde auf der Acht durch den ebenfalls auffälligen Sechser Sebastian Haut gut der Rücken freigehalten. Nach Poraths Treffer war Schluss. Es war der höchste Sieg der HSV-Zwoten seit dem April 2015. Damals wurde der VfR Neumünster mit 4:0 besiegt. „Dieser Sieg heute war enorm wichtig, durch den Dreier haben wir uns ein wenig von unten abgesetzt. Mich freut vor allem, dass wir uns heute vor dem Tor endlich einmal durchsetzungsstark und effizient gezeigt haben. Im zweiten Durchgang haben wir es auch im Defensivbereich besser gemacht. Bei den hohen Temperaturen war das heute nicht einfach, aber die Jungs sind weite Wege gegangen und haben sich für ihren Aufwand belohnt“, konnte Dirk Kunert ein positives Fazit ziehen nach dem ersten Auswärtssieg der Saison.
Statistik:
HSV II: Mickel – Ronstadt, Carolus, Oschkenat, Götz (81. Feka) – Haut (85. Ito), Porath, Jurcher (70. Ercetin), Daouri, Brand – Knöll. Weiter im Kader: Behrens, Deichmann, Küc, Njie.
Braunschweig II: Rührer – Henschel, Dogan, Kabashi, Manu – Capli, Correia, Castro (46. Kyeremeh), Dacaj – Tietz, Lukowicz (7. Valentini, 76. Hoti).
Tore: 0:1 Knöll (5.), 0:2 Daouri (9.), 0:3 Knöll (13.), 1:3 Henschel (41.), 1:4 Daouri (56.), 1:5 Porath (90+2.); Schiedsrichter: Markus Büsing; Gelbe Karten: - / Carolus; Zuschauer: 198.