Verein
23.08.17
„Das ist für uns eine große Chance und Herausforderung“
Das Nachwuchsleistungszentrum des HSV hat von der DFL wieder drei Sterne erhalten. Das spricht für eine gute und nachhaltige Ausbildung der jungen Talenten. Wie dieser Zertifizierungsdurchgang zu bewerten ist, in welchen Bereichen der Club gepunktet hat und wo noch Verbesserungspotenzial gesehen wird, darüber hat HSV.de mit Bernhard Peters, Direktor Sport bei den Rothosen, gesprochen.
HSV.de: Das Nachwuchsleistungszentrum des HSV wurde mit drei Sternen ausgezeichnet. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?
Bernhard Peters: Ich denke, alle Mitarbeiter im Nachwuchsbereich können stolz sein. Alle machen einen total engagierten und kreativen, guten Job. Das zeigt das Ergebnis.
Welche Stärken wurden in der Zertifizierung insbesondere ausgemacht?
Wir haben ganz klar den Hinweis bekommen, dass wir viele Bereiche exzellent ausfüllen. Das gilt vor allem für unsere Ausbildungsphilosophie des Stand- und Spielbeins. Wir legen damit großen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Jungs und geben jedem einen klaren individuellen Plan. Es wurde auch ausdrücklich gelobt, dass wir jeden einzelnen Spieler sehr gezielt individuell in seinem Profil auf dem Platz mit hoher Qualität, hohem Umfang und hohen Engagement entwickeln.
In den vergangenen Jahren wurden wir ebenfalls mit drei Sternen zertifiziert. Lassen sich die einzelnen Durchgänge miteinander vergleichen oder gibt es dort starke Veränderungen?
Es kommen immer wieder neue Dimensionen dazu. Wir haben auch in den Durchgängen davor hervorragend abgeschnitten, haben uns jetzt aber in den einzelnen Dimensionen in der Prozentzahl noch gesteigert. Das ist schön. Das gibt uns aber auch immer wieder die kritische Reflexion, dass wir uns in etlichen Bereichen noch steigern können.
Der neu erbaute Campus mit der Alexander-Otto-Akademie wurde bei diesem Zertifizierungsdurchgang noch nicht berücksichtigt. Ist das für die zukünftigen Verfahren noch ein weiteres Plus?
Der Campus konnte noch nicht in das Verfahren einfließen, weil der Prozess schon vor Bezug der Alexander-Otto-Akademie abgeschlossen war. So gibt es Dimensionen, wie beispielsweise die hervorragende Infrastruktur, die sich bei der nächsten Beurteilung sicherlich positiv niederschlagen.
In welchen Bereichen muss sich der Verein noch steigern?
Es gab von der Zertifizierungskommission die Empfehlung, dass wir an dem einen oder anderen Platz an einigen Standorten noch Optimierungsbedarf haben. Das ist ein wichtiger Punkt, der uns als Empfehlung zur Verfügung gestellt wurden.
Kommen wir zurück zum Campus. Durch den Bau der Alexander-Otto-Akademie ist die Nähe zwischen dem Nachwuchs und den Profis deutlich größer geworden. Warum ist das gerade für die jungen Spieler und auch die Internatsbewohner wichtig?
Das ist für uns eine ganz große Chance, aber auch eine wahnsinnige Herausforderung. Wir haben hier jetzt eine sehr gute Infrastruktur und alle Möglichkeiten. Es hat auch einen unheimlich großen psychologischen Anziehungseffekt, wenn die Jungs die Profispieler jeden Tag beim Training sehen können. Aber auch das Stadion, in dem sie irgendwann um 15:30 Uhr auflaufen wollen, hat als Anziehungspunkt einen großen psychologischen Effekt. Wir trainieren hier jetzt auch in einer exponierten Stellung direkt am Campus und dieser Herausforderung, dieser Verpflichtung müssen wir uns jetzt stellen. Da wurde auch ganz klar die Empfehlung ausgesprochen, dass wir uns in der Kultur der Übergänge und in der Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen noch entwickeln sollten.