Nachwuchs
14.05.17
Gelebte Kooperation zwischen dem HSV und Lech Posen
Eine HSV-Delegation sowie die U13 und die U17 waren zu Testspielen sowie zum Wissensaustausch beim Kooperationspartner.
Der Applaus war groß, als Jan Sieracki in der 60. Minute den Platz betrat. Einige Mitspieler umarmten den Verteidiger der U17, die anderen beklatschten ihn aus der Ferne. „Das war ein schöner Moment. Ich bin glücklich“, sagte der 17-Jährige nach der Partie gegen Lech Posen. Im Wronki-Stadion am Internat des polnischen Vereins hatte Sieracki sein Comeback nach seiner Kreuzbandverletzung gefeiert. Dort also, wo er acht Jahre Fußball gespielt hatte, bis er zum HSV gekommen war. Sieracki war mit der U17 sowie der U13 der Hamburger am Wochenende in Posen zu Besuch. Die Rothosen und der polnische Meister von 2015 haben im September des vergangenen Jahres eine enge Kooperation beschlossen.
U13 eröffnet Kunstrasen in Posen
Der Besuch war eine der ersten Austauschmaßnahmen zwischen den Klubs. So durfte die Delegation des HSV auch einer offiziellen Kunstraseneröffnung beiwohnen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere U13 und der HSV gleich das neue Feld einweihen werden“, sagte Piotr Sadawoski, Leiter der Lech-Akademie, auf der Zeremonie. Das Match der beiden D-Jugenden war eines von zwei vereinbarten Leistungsvergleichen. Am Ende verlor die Mannschaft von U13-Trainer Tim Reddersen gegen die polnischen Altersgenossen zwar mit 0:2, doch seine Jungs zeigten vor allem fußballerisch eine gute Leistung. „Wir hätten ein Tor verdient gehabt. Wir haben uns sehr gut verkauft“, lobte Reddersen. Tags darauf testete seine Mannschaft noch gegen eine ansässige Fußballschule. Dieses Match ging mit 4:3 an die HSV-Jungs.
U17 besiegt die polnischen Altersgenossen
Im Leistungsvergleich der U17-Teams behielten dafür die Jungs vom HSV die Oberhand. Tobias Fagerström (12., 56.), Josha Vagnoman und Ogechika Heil erzielten beim 4:1-Sieg die Treffer für die Mannschaft von U17-Coach Christian Titz. „In beiden Spielen war richtig Feuer und Tempo drin. Das hat man in solchen Freundschaftsspielen nicht immer“, lobte Nachwuchs-Chefscout Benjamin Scherner, der ebenfalls zur HSV-Delegation in Posen gehörte. „Wir nehmen aus solchen Niederlagen für unsere Arbeit sehr viel mit“, verriet Lechs Pressesprecher Lukasz Borowicz im Anschluss.
Acht Spieler der ersten Mannschaft kommen aus dem Nachwuchs
Dass in Posen schon jetzt gute Nachwuchsarbeit geleistet wird, beweist ein Blick in den Kader der ersten Mannschaft. Acht Akteure kommen aus dem eigenen Nachwuchs. „Das ist ein guter Wert, von dem wir viel lernen können. Lech Posen hat nachweislich die beste Nachwuchsakademie in Polen“, lobte Dr. Dieter Gudel, Nachwuchsleiter beim HSV und ebenfalls in Posen dabei. Mit ihm und allen anderen des HSV tauschten sich die Lech-Verantwortlichen über die zwei Tage immer wieder aus. „Wir verstehen die Zusammenarbeit als Geben und Nehmen. Wir möchten, dass beide Vereine profitieren“, sagte Pressesprecher Borowicz. Es ist eben eine gelebte Kooperation, bei der als nächstes ein Besuch einer Lech-Delegation in Hamburg ansteht.