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HSV II

23.06.16

„Die Vorfreude auf diese Aufgabe ist riesig“

Unser neuer U21-Trainer Dirk Kunert gab HSV.de sein erstes Interview nach seinem Amtsantritt und zum Start der Vorbereitung. Wir sprachen mit dem 48-Jährigen über seine Mannschaft, seine Ziele und verzeihbare Fehler.

HSV.de: Die ersten Tage als HSV-Trainer liegen hinter dir. Heute fanden die ersten Einheiten auf dem Platz statt – welche Eindrücke hast du bisher vom Verein und der Mannschaft gewinnen können?

Dirk Kunert: Der erste Eindruck ist sehr positiv, der HSV ist ein Verein mit sehr viel Wucht. Wir haben für unsere Mannschaft tolle Bedingungen, Trainingsplätze direkt am Stadion und ein starkes Team um das Team. Und auch der erste Eindruck der Mannschaft ist sehr gut, die Jungs haben die Sachen bisher gut gelöst. Dass nach mehr als fünf Wochen Pause noch nicht alles funktionieren kann, ist ganz klar.

Hast du schon eine Wohnung gefunden?

Kunert: Ich bin die ersten Wochen im Hotel untergebracht und werde dann hier eine Wohnung beziehen. Meine Lebensgefährtin und ihr Sohn werden zunächst in Berlin bleiben.

Mit Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg hast du im Nachwuchsbereich große Erfolge feiern können. Beim HSV bist du nun als Trainer für die künftige U21 verantwortlich. Wie groß ist deine Vorfreude auf diese Aufgabe?

Kunert: Die Vorfreude auf diese Aufgabe ist riesig. Es ist schön, dass ich die Jungs endlich kennenlernen konnte und wieder auf dem Platz stehen kann. Das war auch mein Ziel. Das Trainerdasein ist meine Leidenschaft, das ist das, was ich kann und was ich machen möchte.

Du wirst eine sehr junge Mannschaft trainieren, gleich acht Spieler kommen aus der U19 hoch. Mit welchen Erwartungen und Zielen gehst du die Aufgabe an?

Kunert: Wir haben eine Neuausrichtung eingeläutet und den Kader noch einmal verjüngt, es kommen viele Spieler aus der eigenen Jugend hoch. Wir wollen die Jungs auf den Profibereich vorbereiten, aber zunächst wird es für viele Spieler eine Umstellung auf den Herrenbereich sein. Hier und da werden wir dem Tribut zollen müssen. Fakt ist aber auch: Unsere Jungs sind gut ausgebildet und wir haben hier tolle Bedingungen. Es wird ein Prozess sein, der etwas dauern kann, wenn wir aber gut arbeiten, werden wir schönen und erfolgreichen Fußball spielen. Jetzt von tabellarischen Zielen zu sprechen, ergibt in meinen Augen wenig Sinn. Natürlich wollen und werden wir die Klasse halten und ich möchte immer erfolgreich sein und am liebsten jedes Spiel gewinnen.

Der Kader hat derzeit eine Größe von 22 Spielern. Sollen noch weitere Akteure hinzukommen?

Kunert: Wir halten die Augen nach einem erfahrenen Spieler im Offensivbereich offen, es ist gut möglich, dass noch jemand dazukommt.

Verein und Mannschaft musst du erst kennenlernen – wie hast du dich im Vorfeld über den HSV und deine künftige Mannschaft informiert? Kennst du noch einige Spieler von früher? 

Kunert: Ich habe mit Carsten Schünemann, unserem Athletik-Trainer, schon bei Hertha BSC zusammengearbeitet. Mit Soner Uysal habe ich einen Co-Trainer, gegen den ich schon öfter mit meinen Mannschaften gespielt habe und deswegen auch schon lange kenne. Vorbereitet habe ich mich, indem ich viele Spiele unserer U19 und U21 angeguckt habe, sowohl live als auch auf Video. Aber wichtig ist jetzt, die Jungs direkt besser kennenzulernen. Darauf freue ich mich.

Die Vorbereitung geht über knapp fünfeinhalb Wochen. Wie gestaltest du diese?

Kunert: Die Mannschaft muss sich selbst erstmal finden und kennenlernen. Perspektivisch wollen wir einen schnellen Fußball spielen und unser Spiel durchsetzen, uns nicht so viel vom Gegner aufdrängen lassen. Entsprechend werden wir trainieren.

Welche Erwartungen hast du an das einwöchige Trainingslager in Schneverdingen, das vom 10. bis zum 17. Juli?

Kunert: In einem Trainingslager lernt man sich erst richtig kennen. Man eine Woche lang zusammen, kann noch viel mehr ins Detail gehen und Gespräche führen. Ein Trainingslager ist für die Mannschaft und den Stuff immer sehr sinnvoll.

Kommen wir noch einmal auf deine Person zu sprechen. Wie würde Dirk Kunert den Trainer Dirk Kunert charakterisieren?

Kunert: Ich bin sehr ehrgeizig und akribisch, manchmal ungeduldig und sehr emotional. Ich bin ein schlechter Verlierer und will immer gewinnen. Aber gewinnen kann man nicht einfach so im Vorbeigehen. Man muss sich vorbereiten. Ich verlange mir alles ab und deswegen kann ich das auch von meinen Jungs verlangen.

Welchen Fehler darf ein Spieler bei dir auf keinen Fall machen?

Kunert: Fehler kann man immer machen. Wir sind alles Menschen. Fehler, vor allem im sportlichen Bereich, kann man zudem durch Übung abstellen. Allerdings sind mir Ordnung und Disziplin sehr wichtig. Und der Teamgedanke. Die Mannschaft steht immer über dem einzelnen Spieler. 

Wie würdest du den Fußball beziehungsweise den Stil beschreiben, nach dem du Fußball spielen lässt?

Kunert: Ich lasse gerne schnellen und geradlinigen Kombinationsfußball mit wenig Kontakten spielen, eben sehr viel miteinander mit der richtigen Ordnung auf dem Platz.